Schweizer Interessent:innen für Horizon Europe, die sich regelmässig über Förderinstrumente informieren, wissen es bereits: Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat eine neue Anforderung eingeführt. Antragsteller:innen, die sich in Konsortien auf Horizon Europe Topics bewerben und deren Identifikator das Jahr 2025 enthält, sollten sich nun als “Beneficiary” bewerben.
Diese Massnahme dient der Vorbereitung auf eine mögliche Assoziierung der Schweiz mit Horizon Europe. Dadurch verlieren Schweizer Teilnehmer:innen jedoch den bisherigen Vorteil, dass ihr Budget nicht Teil des EU-Beitrags war. Sollte keine Vereinbarung über die Assoziierung der Schweiz mit Horizon Europe zustande kommen, wird der Status der Schweizer Teilnehmer:innen wieder in “Associated Partner” umgewandelt.
Mit einer erfolgreichen Assoziierung wird es Schweizer Antragstellenden erneut möglich sein, Projekte zu koordinieren. Dies ist eine Chance sowohl für Forschende der ZHAW wie auch für KMUs.
OPTIONEN FÜR KMUs
Insbesondere für KMUs ist die Koordination eines Horizon Europe Projektes eine attraktive Option, um die Zusammensetzung internationaler Konsortien zu gestalten, Projekte zu leiten und deren Ergebnisse zu steuern. Die Koordination von Horizon Europe Projekten ist nicht nur ein Pluspunkt im Lebenslauf von Wissenschaftler:innen, sondern auch ein wertvoller Leistungsausweis für Unternehmen.
Ob bei der Veröffentlichung der neuen Horizon Europe Arbeitsprogramme für 2025 noch Unsicherheiten bezüglich der Assoziierung bestehen, bleibt abzuwarten. Antragsteller:innen müssen möglicherweise abwägen, wie sie Projekte initiieren oder koordinieren und das Risiko beurteilen, am Ende nur als “Associated Partner” teilzunehmen. In diesem Abwägungsprozess steht Stefan Fischer (fisf@zhaw.ch) den KMUs beratend zur Seite.
Förderinstrumente wie der von Innosuisse organisierte Swiss Accelerator, der als Übergangsmassnahme für Schweizer KMUs eine ähnliche Förderung wie der EIC Accelerator bot, werden im Hinblick auf eine mögliche Assoziierung im Jahr 2025 nicht neu ausgeschrieben. Daher ist es für KMUs ratsam, sich frühzeitig über die Anforderungen des EIC Accelerator zu informieren und den Aufwand für einen erfolgreichen Antrag realistisch einzuschätzen.
Trotz der bestehenden Unsicherheiten bietet Horizon Europe auch weiterhin grosse Chancen für die Schweizer Forschung und Innovation. Mit dem Engagement und dem Weitblick, für den Schweizer KMUs bekannt sind, ist es auch in Zukunft möglich, wegweisende Projekte erfolgreich zu gestalten und im internationalen Wettbewerb zu bestehen.