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Auch in diesem Jahr hat eine Delegation des Center for Energy and the Environment (CEE) der ZHAW an der UN-Klimakonferenz vom Dezember 2019 in Madrid teilgenommen. Sie hat dabei auch zwei Events zu einem laufenden Forschungsprojekt organisiert, die auf grosses Interesse stiessen.

Das CEE der ZHAW war zum zweiten Mal bei der UN-Klimakonferenz COP (“Conference of the Parties”) , die vom 2. bis 15 Dezember 2019 in Madrid stattfand. Dank Greta Thunberg und den weltweiten Klimastreiks hat die Problematik des Klimawandels in den vergangenen Monaten grosse öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Die Hoffnung, dass diese Aufmerksamkeit und der verstärkte Druck der Öffentlichkeit zu Fortschritten im internationalen Klimaschutz führen, wurde bei der Klimakonferenz enttäuscht. Nach einem Verhandlungsmarathon mit über 40 Stunden Verlängerung, ist die längste Klimakonferenz ohne Einigung zu Ende gegangen.

Foto: Raphaela Kotsch

Die wichtigsten Verhandlungspunkte der COP25 waren die Verankerung eines internationalen Emissionshandels unter Artikel 6 im Regelwerk des Pariser Abkommens, die Nachbesserung der nationalen Klimaschutzziele und die finanzielle Kompensation von Klimaschäden. In diesem Jahr hat die CEE zwei Events zum Emissionshandel organisiert, bei denen erste Ergebnisse des laufenden SNIS-Forschungsprojektes vorgestellt wurden und die sehr gut besucht waren (mit bis zu 150 Teilnehmer bei einem Event).

Foto: Raphaela Kotsch

In dem Projekt werden CO2-Märkte auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene untersucht, um Handlungsempfehlungen für die effektive Regulierung von CO2-Märkten zu entwickeln. Mehr Informationen zum Projekt sind hier zu finden. Im Zuge des Projekts wurde auch ein Film produziert, der über die derzeitigen Herausforderungen bei der Gestaltung eines internationalen Marktes informiert, die auch Streitpunkte bei der COP25 waren.

Klimastreik in Madrid mit einer halben Million Teilnehmenden (Foto: Raphaela Kotsch)

Am Ende konnte man sich in Madrid nicht auf Regeln für Artikel 6 und einen Markt einigen. Das Scheitern verdeutlicht einmal mehr die grosse Spaltung der Länder in diesem Bereich. Einerseits pochen potentielle Käuferländer, wie zum Beispiel die Schweiz, auf stringente Marktregeln, die eine hohe Qualität der handelbaren Emissionsminderungen garantieren. Andererseits blockieren einige potenzielle Verkäuferländer wie Brasilien und Australien die Ausmerzung von Schlupflöchern im Verhandlungstext, die Bilanzierungslücken und die Verwendung alter Emissionskredite ermöglichen würden und einen Anstieg der weltweiten Emissionen bewirken können. Die Zeit wird zeigen, ob sich die Positionen bei den COP26-Verhandlungen in Glasgow in einem Jahr ändern werden.

Autorin: Raphaela Kotsch


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