Anfang des Jahres 2024 haben Prof. Dr. Leticia Labaronne von der ZHAW und Prof. Dr. Martin Müller von der Universität Lausanne ein Projekt bei BRIDGE Discovery eingeworben, dem gemeinsamen Förderprogramm des Schweizerischen Nationalfonds und der Innosuisse. Das Projekt «Culture goes sustainable. Empowering cultural institutions for the sustainability transition» wird mit knapp 2 Mio. CHF gefördert und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitstransformation in Kunst- und Kulturinstitutionen, v.a. in Museen, Theatern und Opernhäusern, zu beschleunigen. Das Projekt startete im Oktober 2024.
Seit Oktober 2024 erarbeiten sieben Expert:innen der ZHAW und der Université de Lausanne (UniL) zusammen mit renommierten internationalen Institutionen (Sydney Opera House, Tate, Smithsonian etc.) nachhaltige Strategien für den Kunst- und Kultursektor. Bis September 2028 entwickeln sie ein Managementsystem, ein Label und eine Weiterbildung zur erfolgreichen Integration von Nachhaltigkeit in kulturellen Institutionen.
Erste Schritte
Laut Projektleiterin Leticia Labaronne wurden bereits Recherchen und State of the Art-Analysen durchgeführt.
Am 1. Oktober 2024 startete das Projekt mit einem Kick-Off-Event. «Culture Goes Sustainable» bildet ein globales Kollektiv und umfasst neben den Wissenschaftler:innen zahlreiche internationale Akteure: die 1) Alliance «Culture for the Planet», der Kulturinstitutionen weltweit beitreten können, die 2) Founding Partners, die an der Forschung mitwirken, sowie ein 3) Advisory Board, in dem führende internationale Universitäten vertreten sind. Zusammen entwickeln sie wissenschaftlich fundierte sowie praxisrelevante Ergebnisse.
Bisher hat das Forschungsteam existierende nachhaltige Managementsysteme analysiert, um relevante Nachhaltigkeitsindikatoren für die Kunst- und Kulturbranche zu identifizieren. Es hat Nachhaltigkeitslabels hinsichtlich der Vor- und Nachteile von Standardisierung untersucht und die Chancen und Herausforderungen von Labels beleuchtet, um zu verstehen, inwieweit sie zur Förderung nachhaltiger Praktiken beitragen können. Auch hat es existierende Weiterbildungsprogramme verglichen und evaluiert. Zuletzt wurde eine Recherche zu aktuellen Forschungstendenzen, der empirischen Lage und den epistemologischen Herangehensweisen durchgeführt. Aktuelle Diskurse in den Management Studies dienen als Grundlage für die Datenerhebung ab 2025.
Das bereits vorhandene Wissen zum Thema Nachhaltigkeit aus anderen Disziplinen soll in einem ganzheitlichen Framework sozialer, ökonomischer und ökologischer Faktoren für Museen, Theater und Opernhäuser integriert werden. Die hierauf basierende Weiterbildung soll Teilnehmenden die notwendigen Kompetenzen vermitteln, um Nachhaltigkeitspotentiale in Kunst- und Kulturinstitutionen zu identifizieren und geeignete Massnahmen umzusetzen. Ein eigenes Nachhaltigkeitslabel soll die Institutionen ferner motivieren und sicherstellen, dass eine erfolgreiche und glaubwürdige Integration von Nachhaltigkeit erfolgt.
Ausblick
Gemäss Leticia Labaronne beginnt 2025 die primäre Forschungsphase und das erste Meeting der «Alliance Culture for the Planet» steht an. In diesem Jahr werden empirische Daten als Grundlage für das Managementsystem, das Nachhaltigkeitslabel und die Weiterbildung erhoben. Ausserdem werden laufend weitere Allianzpartner identifiziert. 2028 endet das Projekt mit einem grossen Abschlusstreffen aller Beteiligten an der ZHAW.
Weitere Informationen und Kontakt
SNF-Website: https://data.snf.ch/grants/grant/218726
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/culture-for-the-planet/
Kontakt: Prof. Dr. Leticia Labaronne, Leiterin Zentrum für Kulturmanagement an der ZHAW, mit Dr. Malgorzata Zwikla und Dr. Laura J. Noll