Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) schaffen gemeinsam einen Fonds für Forschung zu globalen Fragen („global issues“) in und mit Entwicklungs- und Schwellenländern. Für acht Jahre ist der Fonds mit rund CHF 100 Mio. dotiert.
Der neu errichtete Fonds will mit wissenschaftlich exzellenter, partnerschaftlicher, interdisziplinärer und transdisziplinärer Forschung in und mit Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien und Lateinamerika neue Erkenntnisse und innovative Lösungsansätze entwickeln und diese für eine globale nachhaltige Entwicklung in armen Länder nutzbar machen. Das neue Förderungsinstrument besteht aus einem Modul mit vorgegebenen thematischen Schwerpunkten und einem zweiten Modul, bei dem die Themen der Projekte von den Forschenden frei gewählt werden können.
Mit dem Ziel, die nachhaltige globale Entwicklung zur Armutsreduktion und zur Erhaltung globaler öffentlicher Güter in Entwicklungsländern zu fördern, hat die DEZA folgende fünf Forschungsthemen festgelegt:
- Armutsreduktion durch Beschäftigung sowie durch günstige gesellschaftliche und staatliche Rahmenbedingungen
- Ursachen und Lösungsmechanismen für gesellschaftliche Konflikte unter schwachen staatlichen Institutionen
- Landwirtschaftliche Produktionssysteme und Ernährungssicherheit
- Nachhaltige Nutzung von Ökosystemen
- Versorgungssysteme und Finanzierungsmechanismen im Gesundheitsbereich
Pro Thema stehen für Forschung, wissenschaftliche Synthesen und Umsetzungsarbeiten jährlich rund CHF 2,2 Mio. zur Verfügung. Damit können für jedes Thema mehrere Verbundprojekte realisiert werden. Für die thematisch freie Forschung werden ebenfalls rund CHF 2,2 Mio. pro Jahr bereit gestellt. Die DEZA wird die bisherigen Mittel für Nord-Süd-Forschung bündeln und in den neuen Fonds investieren. Sie steuert rund drei Viertel des gesamten Finanzvolumens in der Höhe von CH 100 Mio. für acht Jahre bei, der SNF rund einen Viertel.
Gestaffelte Ausschreibung
Die fünf Forschungsthemen werden gestaffelt ausgeschrieben. Eine erste Ausschreibung zu zwei Themen ist für Anfang 2012 geplant. DEZA und SNF werden zum neuen Fonds und zur ersten Ausschreibung eine gemeinsame Orientierungs- und Austauschsveranstaltung für interessierte Kreise aus Forschung, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Medien im Dezember 2011 organisieren.
DEZA und SNF können bei der Forschungsförderung in und mit Entwicklungs- und Transitionsländern auf einer 25jährigen erfolgreichen Partnerschaft aufbauen. Die Zusammenarbeit begann 1994 mit dem Modul „Entwicklung und Umwelt“ des Schwerpunktprogramms Umwelt Schweiz. Sie wurde mit dem Nationalen Forschungsschwerpunkt Nord-Süd, dem Programm SCOPES (Scientific co-operation between Eastern Europe and Switzerland) und dem Programm „Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern“ ausgebaut.
Kontaktpersonen für Fragen zum Fonds:
DEZA: Dominique Simone Rychen dominique-simone.rychen@deza.admin.ch
SNF: Jean-Luc Barras, jbarras@snf.ch
Quelle: DEZA News
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