Zum Thema „Forschung an Hochschulen: Wissenschaftlich und/oder anwendungsorientiert?“ fand am 26. Januar an der Hochschule Luzern in Horw der diesjährige Forschungstag statt.
Die Diskussion stand im Zeichen der Frage, was anwendungsorientierte Forschung ist und wie sich das Verhältnis der Fachhochschulforschung gegenüber der universitären Forschung ausgestaltet.
Was ist unter dem Begriff des Schweizerischen National-fonds (SNF) der «anwendungsorientierten Grundlagenforschung» eigentlich zu verstehen? Wo liegt der Unterschied zur Forschungsförderung durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI)?
Gibt es überhaupt noch eine Differenz zwischen «wissenschaftlicher» und «anwendungsorientierter» Forschung und Entwicklung?
Was hat Forschung zu leisten, welche an Fachhochschulen betrieben wird, und mit welchen Schwierigkeiten ist sie konfrontiert? Ist es noch zeitgemäss, Forschung und Entwicklung nach ihren institutionellen Entstehungskontexten – also nach Forschung, die an Fachhochschulen und solcher, die an Universitäten betrieben wird – zu differenzieren?
Darüber referierten und diskutierten Gäste der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, der beiden Universitäten Basel und Zürich, des SNF und der KTI sowie Mitarbeitende der Hochschule Luzern. Die ZHAW beteilitgte sich ebenfalls an der Diskussion.
Einige Gesichtspunkte aus den Präsentationen und der Diskussion:
- Gabriela Christen führte in die Problematik ein und stellte einige Thesen aus der Sicht der Fachhochschulen auf.
- David Guggeli (Technikgeschichte ETH) ging auf die historische Entwicklung und auf die Begrifflichkeiten ein. Er stellte als Grunddillemma dar, dass sich Universitäten und Fachhochschulen am bisherigen Erfolgsrezept der jeweiligen Konkurrenz orientierten.
- Walter Leimgruber (Uni Basel) stellte die Perspektive des SNF und die Chancen für die Fachhochschulen durch die neu geschaffenen Möglichkeiten für anwendungsorientierte Forschung. Er profezeit eine Zunahme der FH Forschungsförderung durch den SNF, sobald die finanziellen Ungleichgewichte beseitigt worden sind.
- Ursula Pia Jauch (Uni ZH) wies in der Podimsdiskussion auf die dramatischen Gefahren der zunehmenden politischen Einmischung und auf die Bedeutung individueller Verantwortung der Forschenden hin.