Dank der Anschubfinanzierung im Forschungsbereich Energie zu erfolgreichen Projekten

Seit Januar 2015 können für Projektanträge welche in Zusammenarbeit mit mindestens einem anderen Departement durchgeführt werden sollen, beim Ressort F&E eine Anschubfinanzierung zwischen CHF 2‘500 und 10‘000 beantragt werden. Bereits einige Projekte haben bis anhin von der Anschubfinanzierung profitiert und die Möglichkeit besteht weiterhin – die Förderaktion läuft noch bis Ende 2017. Wir wollten genau wissen, was die bisherigen Erfahrungen mit der Anschubfinanzierung sind und haben mit Vicente Carabias, Stv. Leiter des Instituts für Nachhaltige Entwicklung (INE) des Departements T, gesprochen.

Interview von Astrid Benz mit Vicente Carabias:

Vicente, du hast schon mehrfach die Anschubfinanzierung für interdepartementale Projekteingaben im Forschungsbereich Energie beansprucht. Kannst du kurz erklären was das ist?

„Die Anschubfinanzierung im Forschungsbereich Energie unterstützt Akquisetätigkeiten, die zu einer interdepartementalen Zusammenarbeit an der ZHAW führen sollen.“

Was muss man denn genau machen und was sind die Bedingungen damit man die Anschubfinanzierung erhält?

„Um in den Genuss der Anschubfinanzierung zu gelangen, ist ein Antrag zur finanziellen Unterstützung eines beabsichtigten Forschungsprojekts über die Linie an das Ressort F&E zu stellen. Folgende Kriterien müssen kumulativ erfüllt sein:

  • Das Projekt, welches beantragt wird, soll primär durch Drittmittel finanziert werden.
  • Ein formaler Projektantrag (inkl. Finanzplan) bzw. eine Offerte liegt vor und wurde dem Drittmittelgeber zur Prüfung eingereicht (nicht länger als 2 Monate zurück).
  • Mindestens zwei Departemente der ZHAW sind am Projekt beteiligt.
  • Der Beitrag jedes beteiligten Departements muss dem Forschungsbereich Energie zugeordnet werden können.
  • Das ZHAW-Personalaufwandsbudget des beantragten Projekts beträgt mindestens 50‘000 CHF.

Weitere Details sind aus dem dreiseitigen Reglement (Login erforderlich) zu entnehmen.“

Hat die Beantragung der Anschubfinanzierung und die Zusammenarbeit mit einem anderen Departement zu einem Mehraufwand geführt, falls ja inwiefern?

 „Der anfallende Mehraufwand für die Beantragung begrenzt sich auf das Ausfüllen des Antrags (Login erforderlich) für die Anschubfinanzierung. Der Antrag beläuft sich auf knapp drei Seiten und man benötigt in der Regel weniger als eine Stunde um diesen auszufüllen.

Die Zusammenarbeit mit einem anderen Departement im eigentlichen Projekt bringt naturgemäss einiges mehr an Koordination und Absprache mit sich. Die Anschubfinanzierung ist aber genau da um diesen Mehraufwand zu decken. Und im Projekt ernten wir dann auch die Früchte der Zusammenarbeit. Inter- und transdisziplinärer Austausch bringt Erkenntnisse, die wir alleine gar nicht erarbeiten können.“

Mit der Anschubfinanzierung wird ja versucht die Zusammenarbeit zwischen den Departementen bei Energieprojekten zu fördern. Wieso hast du dich bei deinen Projekten für eine Zusammenarbeit entschieden und was war konkret der Nutzen daraus?

„Das ZHAW Institut für Nachhaltige Entwicklung bearbeitet als Kontextinstitut meistens grosse Projektvorhaben, die interdisziplinäre Kompetenzen und Erfahrungen voraussetzen, um nachhaltige Energiesysteme zu erreichen. Da liegt eine interdepartementale Zusammenarbeit an der ZHAW auf der Hand, um sich gegenseitig mit Wissen zu ergänzen und zu bereichern.“

Kannst du eines deiner Projekte bei dem du die Anschubfinanzierung in Anspruch genommen hast kurz vorstellen?

„Beim NFP70-Verbundprojekt PV2050 führt die ZHAW die Nachhaltigkeitsbeurteilung neuartiger PV-Technologien durch. Während sich die Ingenieurkollegen des ICP und IEFE um die Simulation der Energieerträge, die Auswirkungen der Netzanbindung von Photovoltaik und deren Wirtschaftlichkeitsanalysen kümmern, erstellt das IUNR eine Ökobilanz (LCA) über die ganze Lebensdauer, und das INE nimmt sich den sozialen Auswirkungen mit einer Relevanzanalyse und nachgelagerter S-LCA an. Zudem ist das INE für die ZHAW-interne Projektkoordination zuständig.“

Gab es irgendwelche Komplikationen mit denen man rechnen sollte bei einer interdepartementalen Zusammenarbeit?

„Ich würde nicht von Komplikationen reden, aber zu Beginn sollte genügend Zeit für die interdisziplinäre Verständigung eingeräumt werden. Die geografische Trennung der ZHAW-Standorte Wädenswil und Winterthur bedingt eine längere Anreise an Projektmeetings, oder dass wir uns meistens dazwischen in Zürich treffen.“

Hast du abschliessend ein paar Tipps für uns, die man zwingend beachten sollte bei der Projekteingabe für die Anschubfinanzierung?

„Ich empfehle natürlich den Einbezug erfahrener IDZ-KollegInnen, z.B. vom INE 😉 Ansonsten ist man gut beraten, wenn man den Mehrwert interdisziplinärer Zusammenarbeit bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie der Energiewende erkennt. Letztlich gilt es die Beiziehung anderer Institute mit ergänzenden Kompetenzen und Erfahrungen mit der Teilung des Projektbudgets abzuwägen. In einer partnerschaftlichen Beziehung führt das langfristig aber zu mehr Projektaufträgen für alle Beteiligten.“

Link (Login erforderlich) zur Infoseite über die Anschubfinanzierung.

 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert