Vom 30. November bis 12. Dezember 2023 fand in den Vereinten Arabischen Emiraten die 28. UNO-Weltklimakonferenz (COP28) statt. Auch bei dieser Ausgabe waren Vertreterinnen der ZHAW für die Konferenz akkreditiert und haben online daran teilgenommen. Prof. Dr. Regina Betz vom Center for Energy and the Environment nahm zudem als Referentin an einem Online-Side-Event mit dem Titel «The Impact of Carbon Border Adjustment Mechanisms on the Global Supply Chain» teil.

Aus organisatorischer Sicht ist die Konferenz zu einem immer grösseren Event gewachsen, welcher aus Sicht der ZHAW-Forscherinnen die Planung aber auch die Visibilität der eigenen Forschungsergebnisse dort einzubringen immer herausfordernder macht. Die Vermarktung und Präsentation des Gastlandes scheint ein wichtiger Teil des Anlasses geworden zu sein, weshalb sehr viele Ölfirmen vertreten waren. Aufgrund der Distanz und der Möglichkeit auch online teilzunehmen hat sich die diesjährige ZHAW-Delegation dazu entschieden, nicht vor Ort an der Konferenz teilzunehmen.

Auch auf der inhaltlichen Ebene ziehen die Forscherinnen ein durchzogenes Fazit zur COP28: Einerseits ist es z.B. erfreulich, dass gleich am ersten Tag der Konferenz ein Durchbruch bei der Einrichtung und Finanzierung des «Loss and Damage Fund» erzielt werden konnte. Dagegen bleibt der «Global Stocktake» eher vage und beinhaltet wenig Verpflichtendes. Als Erfolg ist zwar zu werten, dass kurzfristige Ziele klar aufgeführt worden sind und dass zum allerersten Mal die Vertragsstaaten dazu aufgefordert werden, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen zu verabschieden. Allerdings fehlen konkrete Massnahmen, wie diese Ziele erreicht werden sollen. Hier ist die Sprache sehr weich und es wird eher auf Kohle als auf Öl abgezielt. Zu den Artikeln 6.2 und 6.4 des Pariser Abkommens, die sich auf den globalen CO2 Markt beziehen, konnte keine Einigung erzielt werden. Dies schien für die Präsidentschaft der COP und viele andere Vertragsstaaten auch keine hohe Priorität zu haben. Damit verzögert sich wohl die Möglichkeit, Projekte unter Artikel 6.4 in anderen Ländern umzusetzen und für Forschungsprojekte – auch an der ZHAW – ist es ungünstig, dass hier weiterhin Unsicherheiten z.B. im Bereich der internationalen Anrechnung von CO2 Entnahme bestehen. Nichtsdestotrotz hat die Schweiz die ersten Transaktionen mit International Transferable Mitigation Outcomes bereits mit Thailand realisiert, in dem sie den Artikel 6.2 genutzt hat.

Bei inhaltlichen Fragen zu den Ergebnissen der COP28 steht das Center for Energy and the Environment gerne zur Verfügung. Kontakt: Prof. Dr. Regina Betz.


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