Ein gut orchestrierter Einsatz von digitalen Marketing-Instrumenten ist heute für viele KMU längst keine Kür mehr, sondern vielmehr Pflicht, um sich im Wettbewerb um die Gunst der Kunden zu behaupten. Roman Probst, Geschäftsführer der TRANSLATION-PROBST AG und Absolvent des CAS Digital Marketing, erzählt, wie sein Unternehmen die interaktiven Instrumente für die Kundengewinnung und -bindung einsetzt.
Wie wichtig sind digitale Instrumente in der Kundenkommunikation bei der TRANSLATION-PROBST AG?
Unverzichtbar. Unser wichtigstes Online-Instrument ist die sechssprachige Website, verwaltet in Typo3. Sie hat monatlich 10‘000 unique visitors. Da wir Google Analytics im Einsatz haben, ist für uns sichtbar, welche Seiten am meisten Besucher haben, mit der besten oder der schlechtesten Konversion. Grundsätzlich wird unsere Website von Google gut gefunden, weil wir den Content auf die Sprache unserer Kunden ausrichten. In der Marketingabteilung sind wir jedoch laufend daran, mittels A-B-Tests die Konversion stetig zu optimieren und uns immer wieder kritisch zu hinterfragen, wo und wie wir unser Angebot noch stärker den Kundenbedürfnissen anpassen können. Aber auch unser Blog und die sozialen Netzwerke wie LinkedIn oder Xing werden immer wichtiger. Als Co-Moderator der grössten Xing-Gruppe in der Schweiz im Bereich Marketing und Kommunikation gelingt es uns immer wieder, Beziehungen zu Opinion Leadern aus unseren Hauptbranchen aufzubauen.
Kannst du uns ein Beispiel geben, wie digitale Marketing-Instrumente helfen, Übersetzungs-Kunden zu gewinnen und langfristig ans Unternehmen zu binden?
2010 haben wir Professor Tell ins Leben gerufen. Er verkörpert unsere Treffsicherheit bei Übersetzungen und Texten und hat ein eigenes Facebook– sowie Twitter-Profil. Des Weiteren ist er auf unserer Website und auf Printprodukten wie Flyer oder Broschüren präsent. Wir haben die Figur «Professor Tell» genannt, weil bei uns jeder Text von einem Hochschuldozenten oder Professor nachkorrigiert wird, was ein absolutes Differenzierungsmerkmal gegenüber unseren Mitbewerbern darstellt. Dank ihm ist der Wiedererkennungswert unseres Unternehmens entscheidend gestiegen; auch das Vertrauen der Kunden wird dank der Widerspiegelung der Schweizer Qualitätskriterien gestärkt. Und: Professor Tell können wir offline wie auch online inszenieren. Mit diesem personifizierten Kommunikationsinstrument können sich unsere Zielgruppen identifizieren und vermögen sich auch langfristig daran zu erinnern.
Welchen Stellenwert hat Content Marketing für ein Dienstleistungsunternehmen wie die TRANSLATION-PROBST AG?
Content Marketing gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bei uns hat dies z.B. dazu geführt, dass der vorhin erwähnte Professor Tell in den Social-Media-Kanälen primär Posts mit unterhaltendem, beratendem oder informierendem Inhalt zu Themen wie Sprache, Kultur oder Corporate Language bringt. Wir machen da eine strikte Trennung zu den unternehmensbezogenen News. Dies führt zu einem authentischeren Auftreten in unseren Zielgruppen und so zu mehr Glaubwürdigkeit.
Welchen Beitrag leisten Texte und Übersetzungen im integrierten Marketing?
Texte müssen Vorstellungsbilder kreieren, inspirieren, motivieren. Ein Text, der das eigene Unternehmen lobt («wir kommen immer») ist wertlos. Übersetzungen müssen es schaffen, die kulturelle Brücke der Sprachanwendung und der Wortbedeutungen zu meistern. Wie es Prof. Dr. Steinmann schön formuliert hat: Übersetzen ist nicht einfach «nur» übersetzen, sondern eine Art kultureller Re-Interpretation. Integrierte Marketingkommunikation funktioniert dann besonders gut, wenn auch die kulturellen Aspekte mitberücksichtigt werden.
Wie hast du als Inhaber und Geschäftsführer der TRANSLATION-PROBST AG von der Teilnahme im CAS Digital Marketing profitiert?
Aus dem CAS Digital Marketing kann ich sehr viel gewonnenes Wissen mitnehmen und bei der TRANSLATION-PROBST AG gleich in die Praxis umsetzen. Die Konzeptarbeit habe ich dazu genutzt, die Rolle von Professor Tell zu überdenken, sein Profil zu schärfen und zu überlegen, wie er es schaffen kann, sich noch stärker als professionellen Übersetzungsdienstleister zu positionieren. Denn im Verdrängungskampf kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Unternehmenskommunikation ein Bestandteil des USP wird. Da ist es nicht nur zentral, einen unique selling point zu haben, sondern es geht auch darum, diesen so zu inszenieren, dass sich die Zielgruppen an das Unternehmen erinnern können und dieses sich von Mitbewerbern abhebt.
Wem empfiehlst du die Teilnahme am CAS Digital Marketing?
Allen, die offen sind für Neues, die ihre wertvolle Zeit gewinnbringend einsetzen wollen und die sich der Möglichkeiten noch stärker bewusst werden wollen, die das Digital Marketing bietet. Digital Marketing ist ein riesiges Gebiet, und das mag auf den ersten Blick verunsichern, doch wenn man den Schritt geht und etwas Mut hat, eröffnen sich dank Digital Marketing viele Möglichkeiten.
Herzlichen Dank für deine Auskunft, Roman!