Die Mode nimmt für viele einen grossen Stellenwert ein. Da gibt es nicht nur Stars als Trendsetter, sondern auch Instagram Influencer. Mode Events sind ebenfalls hoch im Kurs. Gerade für Einkaufshäuser können solche Anlässe helfen, die Kunden zu begeistern und in die Geschäfte zu holen. Genau dies macht auch das Sihlcity mit seinen Fashion Days. Die Agentur Karling zeichnete dieses Jahr für die Werbemittel verantwortlich. Es entstanden aufwendige 3D-Plakate. Was aussah wie ausgerissen, wurde zu einem Kleid geformt. Wie es zu dieser Idee gekommen ist, berichtet der Geschäftsführer von Karling, Rolf Helfenstein.
Herr Helfenstein, die Plakate sind im Marketing ein beliebtes Werbemittel. Wie kamen Sie auf die Idee diese 3D-Plakate zu gestalten, die wie ein Kleid aussahen?
Wir beginnen oft mit den Plakaten, weil sie in der verlangten Reduktion das schwierigste Medium sind. Bei Veranstaltungen muss man den Eventnamen, die Daten, Orte und Programmpunkte bereits zwingend erwähnen. Da braucht es dann nicht nochmals eine komplizierte Headline, sondern eine starke Bildidee. Diese kam für einmal von einem Texter. Für die Visualisierung und Realisierung waren dann vier weitere Mitarbeitende massgeblich beteiligt.
Wie schwierig gestaltete sich die Umsetzung dieser Plakate?
Technisch sind solche Ideen fast immer realisierbar. Die Probleme sind meist die hohen Kosten pro Stelle, sowie die Sicherheit und möglicher Vandalismus. Hier ist zum Glück auch dank guten Partnern innert kurzer Zeit alles aufgegangen. Nichtsdestotrotz mussten wir in den ersten Tagen einzelne Plakatstellen bereits reparieren. Ein paar Jungs wollten wohl herausfinden, wie die abgebildete Dame unter dem Kleid aussieht.
Wie hat Ihr Kunde Sihlcity auf diese Idee reagiert? Waren die Verantwortlichen gleich begeistert?
Wir brauchten mehrere Runden in der Konzeption. Als diese Idee dann aber auf dem Tisch lag, gewann sie schnell viele Freunde. Die Aussage war dann meist: „Super Idee – aber wie macht Ihr das? Und was machen wir dort, wo 3D nicht möglich ist?“
Die Plakate waren aber nicht das einzige Werbemittel. Wie sah die Fashion Days Kampagne gesamthaft aus?
Neben 3D- und normalen 2D-Plakaten haben wir Radiospots bei NRJ und Radio 24 geschalten sowie Banner und Anzeigen bei 20 Minuten. Um auch bei den Inseraten den Ausreisseffekt zu erhalten, haben wir im Hintergrund Ausschnitte einer früheren Ausgabe von 20 Minuten abgebildet. Am Point-of-Sale gibt es zusätzlich Innen- und Aussenscreens und Flyer. Und wir hatten natürlich Aktivitäten auf den Onlinekanälen von Sihlcity.
Es wird allgemein immer schwieriger aufzufallen. Wie kommt Karling auf neue Ideen und wie überzeugen Sie Ihre Kunden?
Wir arbeiten oft mit unseren riesigen Pinnwänden, wo wir früh viele Ideen intern der Diskussion stellen. Die wenigen Ideen, die nach einer Woche noch an der Wand hängen, sind dann meist bestechend. Und sie werden laufend besser, weil sie einem keine Ruhe lassen und man immer wieder mit ihnen konfrontiert wird.
Gegenüber den Kunden braucht es Ehrlichkeit und einen guten Plan. Wenn wir unsere internen Entscheidungen aufzeigen können, sind die später präsentierten Umsetzungen meist einfach annehmbar – oft schon fast „zwingend“.
Wenn Sie etwas in die Zukunft blicken. Wie sehen Sie die Entwicklung in der Werbung?
Die Werbung wird individueller und damit noch fragmentierter. Und es geht stärker in Richtung Permission Advertising. Die Konsumenten werden immer öfter dafür „entlöhnt“, dass sie sich Werbung anschauen. Leider ist dies nicht förderlich für die Werbequalität. Mir wäre es lieber, wenn die Medien gute Werbung mit besseren Tarifen belohnen würden und wenn wir weniger aber dafür teurere Werbeplätze hätten. Dann wäre Werbung für die Konsumenten wieder öfter ein Gewinn statt eine Belästigung.
Wenn Sie ein unbegrenztes Budget zur Verfügung hätten, welche Kampagne würden Sie gerne umsetzen?
Ich will gar kein unbegrenztes Budget, denn Werbung ist eine Investition, die sich für den Auftraggeber lohnen soll. Aber es freut mich immer, wenn die Zusammenarbeit mit dem Kunden unbegrenzt ist in Bezug auf die Dauer und die inhaltlichen Themen. Denn nur bei langfristigen Gesamtmandaten können wir gemeinsam die Marke weiterentwickeln und richtig positionieren. Taktische Aktivitäten sind wichtig – aber sie ersetzen nie eine Strategie.
https://sihlcity.ch/events/sihlcity-fashion-days