Fake News: Was passiert, wenn sich Unwahrheiten verbreiten?

Von den ZHAW Studierenden Kim Fuchs, Matthias Galanti, Michel Moschen und Adrian Riepl

Die Verbreitung von Falschnachrichten, auch Fake News genannt, ist heutzutage keine Seltenheit. Unternehmen sind beunruhigt über die zunehmende Anzahl von Fake News auf den sozialen Medien und deren Einfluss auf die eigene Marke. Wie geht man dabei am besten mit dem Risiko einer Markenschädigung um? Wir haben bei Patrick Stöpper, Mediensprecher und Leiter von Kommunikationsprojekten beim Migros-Genossenschafts-Bund, nachgefragt, wie bei der Migros mit dem Markenrisiko ‘Fake News’ umgegangen wird. 

Was verstehen Sie unter Fake News?

Für mich sind Fake News Meldungen, welche Informationen vermitteln, die nicht der Wahrheit entsprechen und somit in der Öffentlichkeit eine falsche Wahrnehmung über bestimmte Themen auslösen.

Kam die Migros bereits mit Fake News in Kontakt?  

Ja, die Migros kam bereits mit Fake News in Kontakt. Es wurde das Gerücht verbreitet, dass die Läden des Elektro-Fachmarktes melectronics angeblich aufgelöst und in Digitec-Galaxus-Läden umgewandelt werden.

Welche Auswirkungen und Risiken haben solche Fake News auf die Migros?

In den meisten Fällen sehen wir zum Glück Falschmeldung, bevor sie veröffentlicht werden, da wir im Vorhinein die entsprechenden Anfragen der Medien erhalten. So können wir Fake News vorbeugen. Dementsprechend haben sie selten eine (negative) Auswirkung auf die Migros

Fake News verbreiten sich häufig wie ein Lauffeuer. Die Migros geht damit souverän um © pixabay

Wie wird bei der Migros mit Fake News umgegangen? Gibt es dafür einen standardisierten Prozess?

Vereinzelt kommt es vor, dass ein Bericht erscheint, über den wir im Voraus nicht Bescheid wussten. Dabei gilt es abzuwägen, wie gross der Bericht ist und welche Reichweite das Medium hat. Auf jeden Fall kontaktieren wir das Medium und bitten freundlich, aber bestimmt darum, den Bericht der Wahrheit entsprechend anzupassen oder gegebenenfalls zu entfernen. 

Was unternimmt die Migros, um Fake News vorzubeugen?

Generell hilft es, dass wir bei der Migros sehr transparent Informationen vermitteln und den Dialog mit allen Interessierten pflegen. Dafür werden unter anderem z.B. die Kanäle migros.ch, Generation M, migipedia.ch, Facebook, Twitter, Migros Magazin oder Medienmitteilungen eingesetzt. Zudem geben wir den Journalisten bei Anfragen immer offen Auskunft zu all ihren Fragen. Wir bearbeiten pro Jahr allein rund 7000 Medienanfragen und trotzdem können wir nicht alles beeinflussen, was über die Migros publiziert wird. 

Was unternimmt die Migros, um das Risiko des negativen Imagetransfers zu kontrollieren?

Es gehört zu unseren Aufgaben, dass wir allfällige Falschmeldungen in den (sozialen) Medien früh erkennen. Dazu kommen die bereits erwähnten, offiziellen Medienanfragen, die bei uns zu diversen Themen eintreffen, sowie die direkten Gespräche mit Medienschaffenden. Komplett und zu jeder Zeit kontrollieren, kann man die Entstehung von Falschmeldungen jedoch nicht. Zum Glück tritt nur selten der Fall ein, dass eine Falschmeldung durch die Lappen geht und sich so weiterverbreitet. 

In Zukunft werden sich Unternehmen immer mehr mit dem Thema Fake News auseinandersetzen müssen. Fake News können durch das Internet innert Sekunden verbreitet werden und im schlimmsten Fall eine Marke, die jahrelang sorgfältig und mit Bedacht aufgebaut wurde, zerstören. Beiträge im Internet sollten daher immer auch kritisch gelesen und nicht gleich geteilt werden.


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