Um nachhaltige Entwicklung erfolgreich umzusetzen braucht es ein Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen und Stakeholder-Perspektiven wie auch politisches Verhandlungsgeschick und Ergebnisorientierung aller Akteure. «Das CLI (Collective Leadership Institut) hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein breiteres Verständnis für das Prinzip Dialog aufzubauen und das Potential von kollektiver Führung für Nachhaltigkeit nach aussen zu transportieren.» (CLI Gründerin Petra Künkel, 2011).
Zum Thema nachhaltige Entwicklung sind bereits verschiedene Modelle, Forschungsansätze, Strategien und Definitionen vorhanden. Diese kommen aus verschiedenen Disziplinen und setzten sowohl auf Produktebene wie auch der Unternehmensebene an – angefangen bei der Definition nachhaltiger Entwicklung (Brundtland Report), über Konzepte wie Corporate Citizenship, Corporate Social Responsibility und der Integration von Nachhaltigkeit in die Balanced Scorecard bis hin zu Ecodesign.Egal für welchen Ansatz oder Konzept man sich entscheidet, die Herausforderung einen Veränderungsprozess in Gang zu bringen und aufrecht zu erhalten spielt letztendlich bei jeder Entscheidung eine übergeordnete Rolle. Gesellschaftliche Krisen stellen uns vor immer komplexere Herausforderungen. Beispiele wie der «Arabische Frühling», «Occupy» oder der «Atomausstieg»zeigen auf, dass das gemeinsame Handeln und ein Dialog die Grundvoraussetzung für Veränderung ist.
Die internationale Non-Profit Organisation «Collective Leadership Institut» (CLI) stellt vor allem das Potential von Dialog und kollektiver Führung für Nachhaltigkeit in den Fokus. Dies um gemeinschaftliche Lösungen zu entwickeln, welche Sektoren, Institutionen, Nationen und Kulturen übergreifen. Für das CLI ist ein grundlegendes Verständnis von Stakeholder-Dialogen die Voraussetzung für eine bewusste Prozessgestaltung.
Die CLI-Gründerinnen Petra Künkel und Kristiane Schäfer haben langjährige Erfahrung im Bereich nachhaltige Entwicklung. Sie haben diese einerseits während der Konzeption und Leitung von Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte und andererseits bei der beruflichen Tätigkeiten in der Privatwirtschaft gewonnen. Dabei haben sich verschiedene Instrumente herauskristallisiert, die sich im Arbeitsalltag als sehr hilfreich erwiesen haben. Diese können als Aktionsplan verwendet werden, zur Reflektion anregen oder als Frühwarnsysteme in schwierigen Situationen eingesetzt werden und schaffen ein Bewusstsein für Aspekte, die in einem Stakeholder-Dialog besonders zu beachten sind.
Zu diesem «Tool» gehören:
- Die Stakeholderanalyse zur Identifikation von Schlüsselakteuren, die für eine Veränderungsinitiative relevant sind. Dies mit dem Ziel, einen strategischen Blick auf die involvierten Personen und Institutionen sowie deren Beziehung untereinander zu entwickeln.
- Die Potentialanalyse für Stakeholder-Dialoge zur Reflexion über die mögliche Anwendung der Stakeholder-Dialog-Methode. Oder auch Konfliktmanagement-Tools in Stakeholder-Dialogen um verschiedene Konfliktarten zu identifizieren und ihnen rechtzeitig entgegenwirken zu können.
- Konfliktmanagement zur Identifikation verschiedene Konfliktarten, die während eines Stakeholder-Dialoges auftreten können.
Was heisst Dialog und Zusammenarbeit nun für Unternehmen und das Marketing?
Die Möglichkeit ein Unternehmen oder eine Organisation verantwortungsvoll und zukunftsorientier zu führen hat insbesondere bei der Betrachtung des Marketings als bereichsübergreifende Funktion einen grundlegenden Einfluss. Unternehmen müssen die Notwendigkeit des gemeinsam Denkens und Handelns erkennen. Marketingverantwortliche müssen die Fähigkeiten aufbauen, Dialoge zu führen, sich kollektiver Intelligenz gegenüber zu öffnen und in Partnerschaften zusammen zu arbeiten um innovative Ansätze für nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten.
Das bedeutet:
- Nachhaltige Entwicklung auch auf Produkt- und Kommunikationsebene voranzutreiben.
- Umzudenken und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen engagiert und zukunftsweisend anzugehen.
- Verantwortungsvolles Wirtschaften sollte auch vom Marketing getragen werden. Die vielen Anknüpfungspunkte des Marketings mit anderen Disziplinen bzw. Funktionsbereichen in einem Unternehmen machen deutlich, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit möglich ist und in Zukunft noch stärker im Fokus liegen sollte.
- Gegenseitige Inspiration und der gemeinsame Blick für das grosse Ganze resultieren nicht selten in zukunftsfähigen Innovationen, die sich an gesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren.
Kontakt: Verena Berger
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Marketing Management und Teilnehmerin des Young Leadership Programms 2012 (Young Leaders for Sustainability).
Die “Young Leaders for Sustainability” on Facebook
Der Konsens in der Nachhaltigkeit wird wohl eher schwierig zu finden sein. Speziell da es bei den Finanzen letztendlich immer ums EGO geht. Somit ist der Konsens ausgeschlossen. Es gibt immer nur eine kleine Gruppe an gewinnern. Wer etwas anderes ausprobieren möchte kann hier den Konsens finden.