Von Anna-Maria Strässner
Verschärfte Klimaprognosen, ein begrenztes CO2-Budget und eine massive Zunahme der öffentlichen Aufmerksamkeit: Nachhaltigkeit ist in vielen Bereichen angekommen und beschäftigt immer mehr Konsumenten, Unternehmer, Politiker, und zunehmend auch Hochschulen und Universitäten. Gerade im Hochschulumfeld liegt eine Chance, junge Menschen frühzeitig für sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften zu sensibilisieren und aufzuklären. Mit dem Sustainability Day @SML hat die School of Management and Law einen jährlichen Event ins Leben gerufen, der ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht und Studierende und Mitarbeitende der ZHAW dazu anregen soll, über den akademischen Tellerrand hinauszublicken.
Das Interesse am diesjährigen Sustainability Day, der vom 4-5. April 2022 stattfand, war gross – sicher auch aufgrund des spannenden und abwechslungsreichen Programms. Wir haben mit den Organisatoren des Events gesprochen und sie nach ihren persönlichen Highlights gefragt. Den Anfang macht Alexandra Grammenou, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW und Projektleiterin des diesjährigen Sustainability Day.
Alexandra, warum ist der Sustainability Day ein wichtiger Event an der SML?
Eines der Hauptziele der SML als Business School ist es, gesellschaftliche Auswirkungen und systemische Veränderungen durch Bildung im Sinne der UN PRME-Prinzipien zu fördern. Der Sustainability Day erfüllt dieses Ziel besonders gut, da die Studierenden ihr Wissen über verantwortungsbewusstes Management und die Sustainable Development Goals bei der Organisation des Events anwenden und gleichzeitig das Bewusstsein ihrer Kommilitonen für wichtige ökologische und gesellschaftliche Themen der heutigen Welt schärfen.
Was war Dein persönliches Highlight beim diesjährigen Event?
Die Keynote von Prof. Christopher Hartwell, Leiter des ZHAW International Management Institute, über den wirtschaftlichen Wandel in der Ukraine und Russland und wie dieser mit dem Verlust einer nachhaltigen Zukunft für beide Länder verbunden ist, war definitiv der Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung. Der Vortrag wurde aufgezeichnet und kann hier angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=I-ZiTICDUFs
Welches Unternehmen hättest Du gern mal beim Sustainability Day dabei?
Das Startup Planted war eine grosse Inspiration für die Studierenden in diesem Jahr. Ihr innovatives und nachhaltiges Geschäftskonzept, aber auch ihre Attraktivität als ein Arbeitgeber, der sinnvolle Arbeitsplätze bietet, hat die Studierenden begeistert. Planted ist sicherlich eines der Unternehmen, die wir im nächsten Jahr gerne wieder an Bord hätten.
Der Sustainability Day 2022 in einem Satz?
Das diesjährige Organisationsteam schaffte es mit einem sehr inspirierenden Programm, bestehend aus grossartigen Referenten und interessanten Workshops, die Studierenden dazu zu bringen, sich aktiv einzubringen und zu zeigen, dass der Wandel in unserer Hand liegt!
Was wünschst Du Dir für den Sustainability Day 2023?
Einen weiteren erfolgreichen Anlass, organisiert von motivierten und engagierten Studierenden und einer noch grösseren Beteiligung von ZHAW-Studierenden über die Grenzen der SML hinaus.
Wie in den vergangenen Jahren hat auch in diesem Jahr ein Team aus motivierten Studierenden das Programm für den Sustainability Day zusammengestellt und organisiert. Rückblickend auf den Event konnten wir mit den beiden Hauptverantwortlichen des Organisationsteams, Yves und Shqipron, sprechen und ihnen ein paar Tipps und Ideen für den nächsten Sustainability Day entlocken.
Wie habt ihr als Organisationsteam den Sustainability Day 2022 erlebt?
Zuerst möchten wir sagen, dass es für uns eine grosse Ehre war, den Sustainability Day 2022 mitzugestalten. Wir hatten das Vergnügen, mit grossartigen Studierenden sowie Mitarbeitenden der ZHAW zusammenzuarbeiten. Die grosse Anzahl der Studierenden, welche im Verlauf der beiden Tage erschienen ist, hat uns überwältigt. Besonders bei der Vortragsreihe und den Workshops am zweiten Tag konnte man das hohe Interesse der Teilnehmenden sehen. Von den Unternehmungen wurden jeweils die Gründerinnen und Gründer eingeladen und es haben spannende Diskussionen stattgefunden. Die Stimmung war grossartig!
Wie seid ihr dazu gekommen, einen Nachhaltigkeits-Event zu organisieren?
Yves: Ich durfte bereits bei den letzten beiden Sustainability Days @SML aktiv bei der Organisation dabei sein. Dies bereitete mir sehr viel Freude und ich wurde von ZHAW Mitarbeitenden gefragt, ob ich die Co-Leitung mit meinem Kommilitonen Shqipron leiten möchte. Diese Chance wollte ich gerne ergreifen und habe zugesagt.
Wie lebt ihr Nachhaltigkeit in eurem Alltag?
Yves: Verschiedene Reisen im Ausland prägten meine Weltansicht in Bezug auf nachhaltiges Handeln. Seither versuche ich einen positiven Beitrag zu leisten und setze mich für Dinge ein, welche die Umwelt positiv beeinflussen können.
Shqipron: Wo möglich versuche ich mich nachhaltig zu ernähren. Eine vegetarische Ernährungsweise schont die Umwelt. Durch die expandierende Fleischindustrie werden immer mehr Ressourcen aufgebraucht. In Entwicklungsländern werden große Flächen gerodet, unter anderem auch der Regenwald. Zum einen dienen sie als Weidefläche für die Tiere, zum anderen als Anbaufläche für Kraftfutter. Meine lokale und vegetarische Ernährung trägt dazu bei, die oben genannten Folgen zu mindern.
Was war die grösste Herausforderung bei der Organisation des Events?
Eine der grösseren Herausforderungen war, dass wir im September 2021 die Planungen starteten und aufgrund der Covid-19 Pandemie unklar war, ob der Event vor Ort stattfinden kann. Wir hatten das Glück, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, welche flexibel reagierten.
Was war für euch der spannendste Beitrag bzw. die spannendste Erkenntnis?
Zu den spannendsten Erkenntnissen zählten definitiv die Themen aus der Vortragsrunde. Diese waren sehr praxisbezogen und gaben Einblicke in Frühstadien von Startups. Besonders für Studierende wie uns, welche in naher Zukunft selbständig werden wollen, waren diese Inputs hilfreich und inspirierend.
Was würdet ihr euren Nachfolgern für die nächste Durchführung des Events mit auf den Weg geben?
Dem zukünftigen Organisationsteam empfehlen wir möglichst frühzeitig die Eventgestaltung zu planen. Es steigen die Chancen für Partnerschaften, wenn der Termin noch einige Monate entfernt liegt. Zudem sollten schriftliche Verträge mit Unternehmen, welche für Workshops oder Vortragsreihen vorgesehen sind, geschlossen werden. Wir hatten leider das Pech, dass kurzfristig zwei Unternehmen abgesagt haben – glücklicherweise konnten wir spontan einen Ersatz finden. Ausserdem raten wir unseren Nachfolgern Mitstudierende für die Workshopleitung zu motivieren, da die Workshops am meisten gebucht wurden.
Wie geht es nun bei euch weiter?
Yves: Diesen Sommer werden wir den Bachelor in General Management abschliessen. Ich konnte im Verlauf meines Studiums sehr vieles im Bereich Nachhaltigkeit lernen. Die Mitgliedschaft bei der Nachhaltigkeitskommission sowie der Austausch mit ZHAW Mitarbeitenden prägten meine Einstellung zu verschiedenen Themen. Dieses Mindset werde ich in mein Berufsleben mitnehmen und freue mich beim nächsten Sustainability Day als Teilnehmender anwesend zu sein.
Shqipron: Mein Ziel ist es, das erlernte Wissen in Bezug auf Nachhaltigkeit mitzunehmen und weiter zu gebrauchen. Daher habe ich als nächstes ein Masterstudium mit Bezug auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung geplant. Hoffentlich wird der Sustainability Day ein fester Bestandteil der ZHAW, so dass auch weitere Departemente daran teilnehmen und den Nachhaltigkeitsgedanken fest in den Köpfen der Studis verankern. Ich freue mich schon jetzt als Teilnehmer beim nächsten Sustainability Day dabei zu sein!
Herzlichen Dank Yves Hofmänner, Shqipron Brajshori, Bleona Hasi, Kristina Mišáková, Jeevan Areekal, Jan Jörg und Leandro Graschi für die Organisation dieses fantastischen Sustainability Day @SML | ZHAW School of Management and Law!