• Impressum
  • Über uns
Wissen, was Kommunikation bewegt

Ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

-->

Browsing Tags Studibeitrag

← Older

Just do it!

Posted on 7. September 2018 by Redaktion

Neben dem Bachelorstudium Kommunikation absolviere ich ein Praktikum beim Lokalfernsehen Televista in Wallisellen. Hier lerne ich das Handwerk von der Moderation bis zum Videoschnitt und erfahre, dass die Praxis ihren Reiz, aber auch ihre Tücken hat.

von Deborah Antonica, Studentin im Bachelor Kommunikation (JO17)

Seit März besuche ich ein einjähriges Praktikum als Videojournalistin bei Televista 8304, dem Lokalfernsehen von Wallisellen. Obwohl im zweiten Semester noch kein Praktikum obligatorisch ist, finde ich es sinnvoll, die erlernte Theorie gleich auch in der Praxis anzuwenden. Die Theorie in der Praxis umsetzen – welche Überraschung, das habt ihr hier sicher noch nie gelesen. Dieser oft wiederholte Satz wird meines Erachtens aber eben doch sinnvoll, wenn es sich, wie beim Journalismus, um ein Handwerk handelt.

Meinen ersten Einsatz hatte ich zusammen mit meinem Ausbilder, Christian «Chrigel» Dubs, beim Tag der offenen Tür des Curling Centers Wallisellen. Gleich zu Beginn drückte er mir unser wichtigstes Werkzeug in die Hand und nach einer Einführung in die Funktionen der Kamera durfte ich auch gleich loslegen. Die Curler glitten über das Eis und das Filmen ging mir scheinbar leicht von der Hand. Geschichten mittels Bildern zu erzählen hat für mich etwas sehr Sinnliches und gefiel mir auf Anhieb. Doch am Schnittplatz beim gemeinsamen Visionieren fielen uns bald auch die Fehler auf. Und sogar den Ein-/Aus-Knopf hatte ich verkehrt angewendet. Toll. Anfängerfehler. «Das passiert dir genau einmal», meinte Chrigel und sollte Recht behalten.

Lokalfernsehen als Verein

Die Televista ist ein Verein bestehend aus langjährigen und passionierten JournalistInnen, die es auch in ihrer Freizeit und nach der Pensionierung nicht lassen können, ihr Können dem lokalen Publikum zur Verfügung zu stellen. Sie versorgen die Gemeinde Wallisellen schon seit über 20 Jahren mit Informationen und Geschichten aus der Region. Aktuell besteht das Redaktionsteam aus Mitgliedern des Vereins, zwei festangestellten Journalisten, darunter mein Ausbilder, und mir. Bei grösseren Produktionen wie Musikanlässen kommt ein Kamerateam von bis zu zehn Leuten zusammen. Der Verein fördert junge JournalistInnen und bieten jährlich Praktikumsstellen an. Finanziert wird er über die Mitgliederbeiträge, den jährlichen Beitrag der politischen Gemeinde Wallisellen und die Einnahmen aus Werbung und Sponsoring.

Moderieren als Kür

Im Austausch mit meinen KommilitonInnen hatte ich nie das Gefühl, dass ich Mühe hätte, vor Leuten zu sprechen. Doch beim Training zur geführten Reportage im Studio merkte ich plötzlich, wie ich neben mir stand. Die Sätze im Kopf kamen plötzlich nicht mehr aus mir herausgesprudelt und ich spürte plötzlich den Druck des Ausgestellt-Seins. Obwohl mir bewusst war, dass es bei einer Anmoderation nichts zu verlieren gab, merkte ich, dass ich Angst vor der Selbstdarstellung hatte.

Am Tag meiner ersten Reportage über meinen Lehrgang an der ZHAW in Winterthur stieg meine Nervosität trotz des intensiven Trainings abermals und erreichte ihren Höhepunkt beim Gespräch mit der Dozentin für Medienlinguistik Alexandra Gnach. Dabei wäre es schön gewesen, etwas professioneller zu wirken. Geschnitten hat den Beitrag Chrigel, was ich auch besser fand. Mein nervöses Gezappel hätte ich am Schnittplatz kaum ausgehalten.

Deborah Antonica steht bei Lokalanlässen in Wallisellen vor und hinter der Kamera.

Mit jedem Interview nimmt die Nervosität ab. Mit jeder Frage habitualisiere ich meine Gestik und Fragetechnik. Die Auftrittskompetenz, die bei anderen so leicht aussieht, soll geübt sein. Kürzlich bin ich zum Schluss gekommen: «Ich muss es einfach machen, dann läuft es besser.» Und da sind wir wieder: Beim Motto «von der Theorie zur Praxis».

Auf das noch ausstehende Modul «Auftreten und Präsentieren» im dritten Semester bin ich schon sehr gespannt. Auch bei Televista werden wir neben der thematischen Entfaltung und den technischen Grundlagen der Kamera die Moderation noch vertiefen. Darauf freue ich mich besonders.

Weitere Beiträge von Studierenden im BA Kommunikation

  • Grüss Gott, Österreich!
  • Alles nur Klischee, Mates!
  • Neuwahlen in Kenia: eine Sensation, die nichts ändert
  • Boulevard zu unrecht in der Kritik?
  • Lernen von den Besten: Einblicke in die professionelle Praxis
  • Arbeiten im Newsroom
  • Ein Wechselbad der Emotionen am Wiener Westbahnhof
  • Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar
  • „Ne t’inquiète pas“ – ein Bericht aus dem Praxissemester

Grüss Gott, Österreich!

Posted on 2. Mai 2018 by Redaktion

«Was, du machst dein Austauschsemester in einem Nachbarland?», wurde ich oft ungläubig gefragt, als ich erzählte, dass ich nach Wien gehen werde. Dies lohne sich ja fast nicht wegen der kleinen Distanz, und die Sprache und die Kultur seien ja auch so gut wie gleich. «Ja, es wird sicher toll», erwiderte ich jeweils, ohne zuzugeben, dass ich eigentlich ähnlich dachte. Doch schon nach ein paar Wochen in Wien entdeckte ich, dass es so einige Unterschiede gibt zwischen der Schweiz und Österreich.

von Martina Tomaschett, Studentin im Bachelor Kommunikation (JO15)

Als Kommunikations-Studentin fiel mir besonders schnell auf, dass Deutsch nicht gleich Deutsch ist. So musste ich bereits bei einem der ersten Restaurantbesuche nachfragen, was denn Paradeiser oder Kren sei. Der Weg zu meinem Zimmer im Studentenheim war mit «Stiege 1» beschrieben, was ich nicht sofort verstand. Plakate, die Hungrige in den nächsten McDonald’s leiten sollten, waren mit «Sie sind am richtigen Weg» beschriftet. Und in der Bim gab es Warnschilder mit der Aufschrift «Bitte sich festzuhalten».

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber nicht nur einzelne Wörter, sondern auch die österreichischen Umgangsformen fielen mir auf. So konnte es morgens in der engen U-Bahn ziemlich schroff zu- und hergehen. In der Einführungswoche, die unter dem Motto «Austrian Culture and more» stand, warnte man uns vor, nicht erwarten zu müssen, in einem Laden sofort bedient zu werden, sondern eher um Hilfe bitten zu müssen. Und auch in den traditionellen Wiener Kaffeehäusern, wo anzugtragende Kellner die Gäste an den weiss gedeckten Tischen bedienen, gehört Herzlichkeit nicht zum guten Ton. «Das ist Teil der Kaffeehauskultur», erklärte mir ein sympathischer und durchaus herzlicher Einheimischer. Keine Regel ohne Ausnahme also!

Wien ist jedoch trotzdem ohne Zweifel einen Besuch wert! Die imposante Architektur, die vielen kulturellen Angebote und die weltbewegende Geschichte laden zum Entdecken ein – eben genau deshalb, weil sich unser östlicher Nachbar stark von der Schweiz unterscheidet.

Übrigens: Paradeiser sind Tomaten, Kren Meerrettich, «Stiege 1» bedeutet erster Stock und die Bim ist das Tram!


Weitere Beiträge von Studierenden im BA Kommunikation

  • Alles nur Klischee, Mates!
  • Neuwahlen in Kenia: eine Sensation, die nichts ändert
  • Boulevard zu unrecht in der Kritik?
  • Lernen von den Besten: Einblicke in die professionelle Praxis
  • Was mach‘ ich hier eigentlich?
  • Arbeiten im Newsroom
  • Ein Wechselbad der Emotionen am Wiener Westbahnhof
  • Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar
  • „Ne t’inquiète pas“ – ein Bericht aus dem Praxissemester
  • „Einmal Bordeaux – Diplomfeier JO11 retour, bitte“

Neuwahlen in Kenia: eine Sensation, die nichts ändert

Posted on 30. Oktober 2017 by harz

1963 gegründet, ist Kenia noch ein äusserst junges Land und sein Versuch eine Demokratie zu bilden, bleibt vorerst einer. Stimmen aus dem Volk klagen über Korruption, Wahlmanipulation, Machtbegierden und Betrug der Präsidentschaftskandidaten. Nun wird zum ersten Mal in der Geschichte Afrikas die Präsidentschaftswahl wiederholt.

von Jessica Bischof, Studentin im BA Kommunikation (JO15), derzeit im Austauschsemster in Kenia

Es ist wie ausgestorben auf Nairobis Strassen. Morgens um acht Uhr fahre ich mit dem Auto über den Highway. Normalerweise ist um diese Zeit kein Durchkommen, denn die Autos verstopfen jeden Weg, zig Strassenverkäufer klopfen an die Autoscheiben und Arbeiter schnitzen Holzbetten direkt am Strassenrand. Es ist jedoch nicht nur dem starken Regen zu verdanken, dass die Kenianer keinen Fuss vor die Haustüre setzen. Heute und in den nächsten Tagen ist die Präsidentschaftswahl, welche zum ersten Mal in der Geschichte Afrikas wiederholt wird. Das Gericht hat den Wahlsieg des bisherigen Präsidenten im August für ungültig erklärt. Eine neue Situation für die Menschen hier, die auch alte Ängste hervorruft. Nach den Wahlen im Jahr 2007 verloren über tausend Menschen ihr Leben, nachdem die Situation in den Städten eskaliert ist. Um diese Ereignisse zu verstehen, muss man etwas in die Kultur der Kenianer einsehen.

Die Macht der Stämme
Dreiundvierzig. So viele verschiedene Stämme gibt es in Kenia. Die Einheimischen verstehen sich nicht einfach als Kenianer, sondern fühlen sich den Kikuyus, Luos, Samburus oder einer anderen Ethnie zugehörig. An dieser Stelle sollte man die Vorstellung von Feuertanz und Lendenschurz verwerfen. In Nairobi, der aufstrebenden Metropole Ostafrikas, ist der Stamm eher wie eine Partei anzusehen. Man wählt Personen, die aus dem gleichen Stamm sind, unabhängig von Inhalten.
Kenia wählt alle fünf Jahre einen neuen Präsidenten. Dabei entscheidet sich das Rennen in logischer Konsequenz zwischen den zwei bevölkerungsreichsten Stämmen. Aktuell ist Uhuru Kenyatta, ein Kikuyu, der amtierende Präsident. Das oberste Gericht hat seinen Wahlsieg vom August dieses Jahres jedoch wegen Unregelmässigkeiten und Rechtsverstössen aberkannt. Der Oppositionskandidat Raila Odinga hat den Sieg angefochten und Recht erhalten. Er gehört dem Stamm der Luo an. Der amtierende Präsident Kenyatta hat daraufhin gedroht, sämtliche Richter mit seinen eigenen Leuten zu ersetzen. Schnell überschlugen sich die Ereignisse, Gesetze wurden eingeführt, dann wieder aufgehoben. An verschiedenen Orten im Land gab es Ausschreitungen. Bereits vor den Wahlen im August wurde der stellvertretende Vorsitzende der Wahlkampfkommission ermordet. Die Bevölkerung lebt in der Angst vor Eskalationen. Im Grunde will jeder zur Normalität zurückkehren, denn die wirtschaftlichen Tätigkeiten stehen seit August still. Investoren halten sich aufgrund der instabilen Verhältnisse zurück.

Die Einschätzung der Einheimischen
Ich habe mit vielen Einheimischen lange über die Situation des Landes gesprochen. Die Meinungen, was nach den Neuwahlen kommt, sind gespalten. Die einen denken, es wird gar nichts passieren, die anderen haben Angst vor einem Bürgerkrieg. Ein Kenianer sagte mir sogar, die beiden Kandidaten seien, grob übersetzt, wie die Pest oder Cholera. Es gehe in der Politik längst nicht mehr darum, das junge Land voranzubringen, sondern den eigenen Stamm an der Spitze zu sehen. Egal wer die Wahl gewinne, der Präsident werde das Land ausnehmen, noch reicher werden, während die Armen, und das ist doch die bedeutende Mehrheit dieses Landes, noch ärmer gemacht würden.

Etwa zwei Wochen vor den jetzigen Wahlen, hat der Oppositionskandidat Raila Odinga seine Wähler zum Boykott aufgerufen und verkündet, er werde nicht an den Neuwahlen teilnehmen. Er wirft Kenyatta vor, eine Diktatur aufzubauen. Die Abstimmung sei nicht glaubwürdig, weil es keine Wahlreform gegeben habe.

Die Berichterstattung in den Europäischen Medien
Inzwischen zeigt sich nach intensiven Regenfällen wieder die Sonne. Auf Rat meiner kenianischen Vermieterin habe ich viele Vorräte eingekauft, denn die Läden bleiben die nächsten Tage geschlossen. Die Schweizerische Botschaft weiss, wo sie mich im Falle einer Evakuation abholen müsste. Via Internet verfolge ich die Wahlen mit. Interessanterweise beziehe ich meine Infos ausschliesslich von Twitter, britischen und deutschen Newsplattformen, denn die Schweizer Medien scheinen die Wahlen nicht aufzugreifen. Von den lokalen Nachrichtenagenturen erhalte ich eher sehr einseitige Sichtweisen. Was aber alle Quellen bestätigen, ist, dass es Ausschreitungen zwischen der Polizei und Oppositionsanhängern in Kibera gab. Dies ist einer der grössten Slums Afrikas. Gemäss Berichten soll es drei Tote gegeben haben. Stimmzettel seien verbrannt und Wahllokale gestürmt worden. Eine kenianische Freundin schreibt mir, dass Kenyatta wiedergewählt werden wird. Dies wäre keine Überraschung, da der Stamm der Kikuyu der grösste im Land ist. Der Luo Raila Odinga hat den zu erwartenden Sieg seines Gegners auch bereits kommentiert.Nachdem er seine Kandidatur zurückgezogen hat, verkündete er, Kenyatta werde ein Prädisent ohne Wahl sein.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kenia wohl noch einen langen Weg vor sich hat, um eine demokratisch gewählte Regierung zu bilden. Und dies wird nicht zuletzt von der jetzigen Spitze selbst verhindert.


Weitere Beiträge von Studierenden im BA Kommunikation

  • Alles nur Klischee, Mates!
  • Boulevard zu unrecht in der Kritik?
  • Lernen von den Besten: Einblicke in die professionelle Praxis
  • Was mach’ ich hier eigentlich?
  • Arbeiten im Newsroom
  • Ein Wechselbad der Emotionen am Wiener Westbahnhof
  • Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar
  • “Ne t’inquiète pas” – ein Bericht aus dem Praxissemester
  • “Einmal Bordeaux – Diplomfeier JO11 retour, bitte”

Alles nur Klischees, Mate!

Posted on 22. August 2017 by harz

Mein Austauschsemester an der Griffith University im Osten Australiens war – bis auf die Ankunft – so ziemlich genau wie ich es mir erträumt habe. Von Kursen fernab vom Universitätsgelände, Klischees und Campus-Cafés.

von Jonathan Urech, Student im Bachelor Kommunikation (JO14)

Die Flughafentüre öffnet sich und ich trete hinaus ins Freie. Graudurchzogener Himmel, Nieselregen und eine äusserst frische Biese heissen mich an der australischen Ostküste willkommen. Verwundert krame ich meine dünne und auch einzige Jacke aus den Tiefen meines Rucksacks und fühle mich wieder – wie 25 Stunden zuvor – in der Schweiz. Von wegen mindestens 300 Sonnentage pro Jahr an der Gold Coast.

Das wahre Gesicht
Im Nachhinein muss ich schmunzeln, wenn ich an dieses erste Wochenende und meine Verwunderung über die Wetterlage zurückdenke. Waren es doch mit Abstand die kältesten und regnerischsten Tage meines insgesamt 5-monatigen Aufenthalts in Queensland. Als sich nach vier Tagen das wahre Gesicht der Ostküste zeigte wurde mir sofort klar, dass die Jacke wieder ganz unten im Rucksack verstaut werden muss.

So präsentierte sich die Gold Coast – nach dem Schrecken des ersten Wochenendes – täglich

Australische Lockerheit
Endlose Sandstrände, angsteinflössende Tiere und surfende Blondschöpfe – die Liste der Stereotypen war lang. Und wie beim Wetter wurden fast alle dieser Klischees im positiven Sinne erfüllt. Dank starkem Praxisbezug in Modulen wie Multimedia Storytelling, Photo Media und Risk and Crisis Communication konnte ich nebst spannenden Theorieklassen den Campus hinter mir lassen und eben dieses lebendige Australien im Auftrag der Universität erkunden. Bewaffnet mit Kamera, Stativ und Skateboard vermischte sich mein Studienalltag allmählich mit dem Australischen Lifestyle – so richtig Klischee halt.

Kleine Klassen ermöglichten eine tolle Zusammenarbeit mit den Dozenten, welche den Spagat zwischen Autoritätsperson und Klassenkamerad nahezu perfekt meisterten. Dass die australische Lockerheit und Kollegialität an der gesamten Griffith University keinen negativen Einfluss auf die Studierenden hatte versteht sich von selbst. Ganz im Gegenteil, bei Gesprächen auf Augenhöhe im Campus-Café kamen die konstruktivsten Kritiken zutage.

Mit der Uni aus der Uni: Fotografie-Lektion am Sandstrand der Gold Coast

Goldrichtige Wahl
Die Skepsis der ersten Tage verschwand so schnell wie Regen und Wind und liess nichts als pure Faszination für den roten Kontinent übrig. Die australische Ostküste hält nicht nur was sie vom Ferienkatalog verspricht, sie übertrumpft es sogar. Die Griffith University ist erfrischend anders und passt dennoch wie angegossen in das Bild, welches ich und Du höchstwahrscheinlich auch von Australien haben. Wer spannende praxisnahe Kurse mit atemberaubenden Landschaften und Reisen verbinden will ist an der Gold Coast goldrichtig.

language-of-numbers
language-of-numbers1
Jonathan
Känguru
Multimedia-Projekt
EndlessStreets
[Zeige Vorschaubilder]

Boulevard zu unrecht in der Kritik?

Posted on 24. Mai 2017 by harz
von Jara Helmi, Swenja Willms und Sandro Bucher, Studierende Journalismus & Organisationskommunikation am IAM

Keine Schweizer Tageszeitung steht derart oft im Fokus medienkritischer Beiträge wie das Boulevardblatt Blick. Dies zeigt auch eine studentische Fallstudie am Institut für Angewandte Medienwissenschaft der Zürcher Fachhochschule in Winterthur. Sie analysierte den medienkritischen Diskurs in der Deutschschweiz zum Vierfachmord von Rupperswil im Jahr 2015.

Im Dezember 2015 ereignete sich im schweizerischen Rupperswil im Kanton Aargau eines der grauenvollsten Verbrechen der Schweizer Kriminalgeschichte. Ein 33-Jähriger aus der gleichen Ortschaft ermordete in einem Einfamilienhaus eine Mutter, ihre zwei Söhne sowie die Freundin einer ihrer Söhne. Bis der später geständige Täter verhaftet und aufgrund von DNA-Spuren und Fingerabdrücken identifiziert werden konnte, vergingen rund fünf Monate. Fünf Monate, in denen Schweizer Massenmedien nicht mit Mutmaßungen, Spekulationen und Hypothesen zum Geschehen sparten. Unter dieser medialen Lust der Dauerbeobachtung litten nicht nur die Angehörigen der Opfer und des Täters, sondern auch übrige Einwohner der 5000-Seelen-Gemeinde: Viele Journalisten harrten vor dem Haus der Opfer aus, redeten mit den Schulkollegen der Opfer und Freunden des Täters. Vor allem die Boulevardzeitung Blick, die dem Verlagshaus Ringier angehört, wurde für diese Methoden vom Publikum und Branchenkollegen kritisiert.

Anhand von rund vierzig Beiträgen aus den sozialen Medien, der Fachpresse und den Massenmedien analysierten die Autoren den medienkritischen Diskurs zum Vierfachmord von Rupperswil. Resultat: In zwei von drei medienkritischen Beiträgen wird der Blick kritisiert. Beanstandet wurde von den medienkritischen Akteuren insbesondere die frühe Namensnennung und das Abdrucken eines unverpixelten Fotos des Täters, die offensiven Recherche-Methoden der Zeitung sowie die Tatsache, dass der Blick das Gesicht des Täters von einem „Physiognomie-Experten“ analysieren ließ. Im Fokus der öffentlichen Debatte standen aber auch die massenmedialen Titel Schweizer Illustrierte (ebenfalls Ringier), der Tages-Anzeiger und die Gratiszeitung 20 Minuten (beide vom Verlagshaus Tamedia) sowie die Schweiz am Sonntag (Verlagshaus AZ Medien). Wie beim Blick wurde auch hier vor allem das Missachten der Richtlinien des Schweizer Presserats kritisiert, die den Schutz der Privatsphäre (Richtlinie 7.1), die Identifizierung (7.2) und den besonderen Schutz der Kinder (7.3) gewährleisten sollten.

Hauptthema: Kritik mit normativem Bezug

Die Beiträge zeigen, dass im öffentlichen Diskurs weniger die individuelle Meinung der Medienkritiker zu den journalistischen „Defiziten“ dominiert, sondern sich die geäußerte Kritik auf gesellschaftliche Normen bezieht. Zu diesen Normen zählen medienethische und medienrechtliche Vorgaben wie sie u.a. das nationale Medienrecht oder auch internationale Pressekodizes vorgeben. Sich auf solche Normen zu beziehen, macht aus einem ausschließlich kritisierenden Schlagabtausch eine konstruktive öffentliche Debatte. Die Argumentation wird so gesamtgesellschaftlich vergleich- und bewertbar. Lediglich in den sozialen Medien wurde der Blick punktuell ohne tiefergehende Argumentation als „Schundblatt“ mit „Schmieren-Journalisten“ bezeichnet. Insgesamt überwog aber auch hier die normativ abgestützte Kritik.

Blick-Blattmacher Thomas Ley überraschen die Untersuchungsresultate nicht: „Der Blick gilt als Medium der einfachen Leute. Das zieht Spott und manchmal auch Verachtung auf sich“, sagt er. „Da wir emotionale Themen immer gross gewichten, sind wir sowieso permanent Kritik ausgesetzt. Jüngere Boulevard-Medien wie 20 Minuten sind viel weniger markiert als wir.“ Auch war die Medienkritik in den untersuchten Beiträgen das Hauptthema und fördert damit das Verständnis beim Publikum, dass eine regelmäßige, öffentliche Medienkritik eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist.

Soziale Medien als Hauptakteur der Kritik

Die Fallstudie brachte weitere Indizien ans Licht, die für das Forschungsfeld Medienkritik relevant sind: So fand die Kritik an der Berichterstattung über den Vierfachmord vor allem in den sozialen Medien und nicht in der Fachpresse und den Massenmedien statt. Zeitlich gesehen war die Social-Media-Kritik dem restlichen Diskurs vorgelagert. Es stellt sich damit die Frage, welcher Anteil eines medienkritischen Diskurses künftig über diese neuen Kanäle stattfindet, damit nur einer Teilöffentlichkeit zugänglich ist und so weniger gesellschaftliche Resonanz auslösen kann. Offen ist, ob diese Verlagerung damit zu tun hat, dass Medienschaffende, die sich systemisch betrachtet überdurchschnittlich häufig medienkritisch äußern, dem Vorwurf des Kollegenbashing entgehen wollen. Da Medienschaffende auf Social Media als Privatpersonen auftreten können, wird der eigenen Zukunft möglicherweise weniger Schaden zugefügt.

In den digitalen Netzwerken war auch die Kommunikationswissenschaft als medienkritischer Akteur vertreten. So fragte Journalistikprofessor Vinzenz Wyss am 13. Mai, einen Tag nachdem der Täter gefasst wurde, ob schon Wetten darüber laufen würden, welches „Dödelmedium“ als erstes den Namen des Täters nennen werde. Am selben Tag startete ein anderer Twitter-User eine Umfrage, welche Zeitung wohl als erste das Foto des Täters veröffentlichen werde. Der Blick gewann die Umfrage mit 72 Prozent der 116 Stimmen. „Das zeigt, dass viele Medienkritiker schon Fotos oder Namen grundsätzlich nicht okay finden, sogar wenn sie verpixelt oder abgekürzt sind“, sagt Thomas Ley. „Das kriegen wir dann in jedem prominenten Fall zu hören.“

„Anderen Medien wird viel schneller verziehen“

Was Thomas Ley jedoch stört, ist, dass andere, vermeintliche Qualitätsmedien, genauso boulevardesk über den Vierfachmord geschrieben hätten, denen das jedoch viel öfters verziehen würde. „Im Fall von Rupperswil hat sich die Konkurrenz vom Tages-Anzeiger Sachen erlaubt, die wir nie machen würden.“

Konkret spricht Thomas Ley vom Artikel «Weg des Grauens», den der Tages-Anzeiger fünf Tage nachdem der Täter gefasst wurde, publizierte. Für den Artikel wurde ein Video gedreht, in dem der rund fünfminütige Weg vom Haus des Täters zum Haus der Opfer zu sehen ist. Diese Darstellungsform wurde nur von wenigen Usern in den sozialen Medien kritisiert – unter anderem von Thomas Ley.

Knapp ein Jahr nach dem Vierfachmord in Rupperswil berichtete Die Zeit über die Arbeitsweise des Blick-Reporters. (Bild: Screenshot)

Diskurs dauert an

Die Fallstudie des medienkritischen Diskurses zum Vierfachmord von Rupperswil hat gezeigt, dass in der Schweiz konstruktive Medienkritik anzutreffen ist. Nur scheint sich diese – zumindest fallindividuell – von den Massenmedien in die sozialen Medien verlagert zu haben. Vor einem halben Jahr hat sich der Vierfachmord von Rupperswil zum ersten Mal gejährt. Der medienkritische Diskurs jedoch dauert weiterhin an: Im Dezember 2016 hat die Schweizer Ausgabe der Zeit mit Mirco Metger, dem Sohn des Freundes der getöteten Mutter,  über seine Erfahrungen mit dem Blick gesprochen. Insbesondere über den Blick-Journalisten Ralph Donghi, der laut Metger damals nicht nur ihn, sondern viele weitere Menschen aus dem nahen Umfeld belästigt habe. „Er legte mir Sätze in den Mund, die ich nie gesagt hatte“, sagt Metger gegenüber der Zeit.

Ley zeigt sich davon unbeeindruckt: „Die Zeit spricht mit genau einem Menschen, der Donghi nicht mag, aber ihm nicht einmal wirklich journalistische Fehler nachweisen kann. Auf der anderen Seite beispielsweise fand der Mediensprecher des Fussballclubs, in dem der Täter verkehrt hatte, unsere Arbeit tadellos.“


Dieser Artikel ist auch im Europäisches Journalismus-Observatorium (EJO) erschienen. Der Beitrag ist im Rahmen des Seminars “Medienkritik” im 5. Semester des Bachelorstudiengangs Kommunikation mit Vertiefung Journalismus & Organisationskommunikation entstanden.


Mehr Beiträge von Studierenden am IAM:

  • Lernen von den Besten: Einblicke in die professionelle Praxis, Cornelia Brunner-Scherrer
  • Was mach’ ich hier eigentlich?, Maxence Giebel
  • Arbeiten im Newsroom, Maxence Giebel
  • Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar, Benjamin Seiler
  • Einmal Bordeaux-Diplomfeier JO11 retour, bitte, Rebecca Dütschler

 

 

Lernen von den Besten: Einblicke in die professionelle Praxis

Posted on 11. November 2016 by harz
von Cornelia Brunner-Scherrer, Studentin im 1. Semester JO16

Am 12. Oktober 2016 fand die zweite praxisorientierte Unterrichtsveranstaltung im Rahmen der Einführungsvorlesungen in die Organisationskommunikation im Bachelor-Studiengang Kommunikation statt. Nach einer ersten theoretischen Einführung durch Prof. Dr. Peter Stücheli-Herlach zwei Wochen zuvor, ging es dieses Mal um die Praxis. Ziel der Veranstaltung „Einblicke in die professionelle Praxis – Best Practice in der Schweizer Unternehmenskommunikation“ war es, einen gemeinsamen Blick auf den Swiss Award Corporate Communications sowie die beiden Siegerprojekte des Awards 2016 zu werfen. Die Veranstaltung wurde von Birgitta Borghoff, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsteam Organisationskommunikation und Öffentlichkeit moderiert:

Unterrichtsgäste und Siegerprojekte des Swiss Awards Corporate Communications 2016:

  • Daniel Bieri, Projektleiter Swiss Award Corporate Communications, Partner Agentur Bi-Com (und Community Manager Ticketcorner AG)
  • Monika Arnold, Beraterin, Jung von Matt/Limmat AG / Projekt: “The Yellow Tour” für die Schweizerische Post
  • Katharina Rüegg, Kommunikationsbeauftragte, Departement Soziales, Stadt Winterthur / Projekt: “Eine Winterthurer Weihnachtsgeschichte”

Die Vorlesung  inspirierte mich, das Erlebte weiter zu reflektieren und meine Impulse und Eindrücke dazu in diesem Blogbeitrag zu veröffentlichen.

Zunächst stellte Daniel Bieri, Projektleiter des Awards, den Preis, den einzigen dieser Art in der Schweiz, vor. Der Preis wird verliehen als Anerkennung für besondere Leistungen in der Unternehmenskommunikation. Spannend daran finde ich, dass mit dieser Auszeichnung eine Plattform geschaffen wurde, die den Diskurs über die Qualität der Organisationskommunikation national fördert.

Eine der beiden Hauptpreisträgerinnen, die Agentur Jung von Matt/Limmat, vertreten durch Monika Arnold und Cyrill Hauser, präsentierte die Privatkunden-Kampagne der Post 2015. Die Agentur hatte den Auftrag erhalten, eine Werbekampagne zu entwickeln, mit dem Ziel, die Marke Post emotional aufzuladen und ihre breite Angebotspalette bekannt zu machen. „The Yellow Tour“ ist das erleb- und sichtbare Resultat dieser Kampagne. Mit vielen kreativen, neuen und überraschenden Ideen ist die Erlebniskampagne gestaltet worden. Sichtbar am Beispiel der Werbung, in der demonstriert wird, wie die ganze Konzerttour mit Bastian Baker, einem Schweizer Singer-Songwriter, über Postdienstleistungen abgewickelt wird:

 

Die zweite Hauptpreisträgerin, die Stadt Winterthur mit dem Projekt „Eine Winterthurer Weihnachtsgeschichte“, wurde von Katharina Rüegg, Kommunikationsbeauftragte des Departements Soziales, präsentiert. Die Stadt Winterthur hat es möglich gemacht, in Rekordzeit mit verschiedenen Stakeholdern und Departementen eine Asylunterkunft in einer Kirche zu schaffen.

winterthurer-weihnachtsgeschichteSchritt für Schritt zeigte Rüegg uns Studierenden, wie dieses komplexe Projekt entwickelt wurde. Im Saal hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, so still war es! Rüegg betonte, dass auch das Krisenmanagement in der Kommunikation dazugehört und zeigte überraschende Lösungen auf. Dabei nannte sie spezifische Erfolgsfaktoren in der Kommunikationsarbeit wie: Führungsstärke, Storytelling, Professionalität und Erfahrung, Interdisziplinarität, die Realisierung einer Stakeholder-Analyse, Massnahmen-Matrix sowie Timing, Tempo und persönliches Engagement. Besonders fasziniert hat mich, dass das Projekt „Winterthurer Weihnachtsgeschichte“ exemplarisch zeigt, dass Kommunikation interaktive Sinnkonstruktion ist – ein theoretischer Begriff aus der Disziplin der Organisationskommunikation (und dem ersten Vorlesungsteil), der nun ganz plastische Gestalt annimmt.

Der Spannungsbogen bei den prämierten Projekten der Post und der Stadt Winterthur ist gross. Auf der einen Seite ein grosses Budget und der Auftrag, die ganze Schweiz zu erreichen. Auf der anderen Seite ein bescheidenes Budget und die konkrete Arbeit mit Menschen aus dem Quartier und der Stadtverwaltung.

Ein paar Gedankensplitter, die ich aus der abschliessenden Podiumsdiskussion als praktische Tipps für mich persönlich mitnehme:

  • Der Arbeitsmarkt verlangt Generalisten in der Kommunikation.
  • Keine Sitzungen mit Leuten, die nicht entscheiden können.
  • Eine Differenzierung der Produkte führt über Kommunikation zum Markenwert.
  • Kommunikation heisst, Menschenfreund sein.

thumbsup


Mehr zum Thema

  • Unternehmenskommunikation, die lebt
  • Eine Doppelstunde mit den besten der Stunde

 

«Was mach’ ich hier eigentlich?»

Posted on 26. Juli 2016 by harz
von Maxence Giebel, ehemaliger JO10-Bachelor-Student, der aktuell noch im Master Angewandte Linguistik (Vertiefung Organisationskommunikation) steckt, über Sinn, Sein und Studieren am IAM.

Das Bachelor-Studium liegt jetzt doch auch schon eine gewisse Zeit zurück. Zumindest weit genug, um fast schon „väterliche Gefühle“ gegenüber aktuellen Bachelor-Studierenden zu entwickeln. Bei dieser Aussage komme ich mir etwas doof vor. Es hat aber etwas mit Nostalgie zu tun (darauf komme ich später noch).

Zurück: ich hatte 2015 die drei Jahre Bachelor genügend „verdaut“ und verarbeitet, um neuen Wissensdurst zu empfinden. So passierten gleich drei Sachen, die ich unmittelbar nach dem Bachelor nicht erwartet und geglaubt hätte: wieder immatrikuliert zu sein (1), am IAM (2), in der Kommunikation (3). Ich dachte doch eigentlich: „wenn ein Master, dann als plötzliches Wunderkind am MIT als Raketeningenieur oder sonst was Welterfinderisches“. Wieder etwas doof (und natürlich völlig überzeichnet). Da hat’s aber nichts mit Nostalgie zu tun, sondern mit dem „Endlich-hab-ich’s-hinter-mir“-Befreiungsschlag der Bachelor-Diplomübergabe. Man will zu diesem Zeitpunkt einfach nur weg. Weiss aber gleichzeitig – wenn die vernünftigen Augen-auf-Momente durchdrücken – dass es für diese Fluchtgedanken ja eigentlich gar keinen wirklichen Grund gibt. Man war ja offensichtlich erfolgreich.

Das andere, grünere Gras. Oder: was ich alles schon habe…
Sind wir mal ehrlich: es gehört als Student ja ein bisschen zum guten Ton, über seine eigene Hochschule zu maulen und zu lästern. Wie heisst es so schön? The grass is always greener on the other side. So war das schon als Kind und Teenager: „Aber de Thomas darf ja au und wieso söll ich eigentlich blablabla…“.

Ich vergesse was ich schon habe und wo ich bin, weil ich damit beschäftigt bin zu sehen, was andere haben und wo sie sind. Spannend dabei: während man beobachtet und vergleicht, merkt man nicht, dass man selbst beobachtet und als Vergleich zugezogen wird.

Eben: The grass is always greener on the other side.

Aber vielleicht muss das so sein. Vielleicht ist das gut so. Als Antrieb. Als Reifeprozess. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir etliche „oh hoppla“- und „aha“-Momente verwehrt geblieben wären, hätte ich bereits während des Studiums (und vorher) kapiert, was ich mir da eigentlich aufbaue. Wie hätte ich das auch kapieren sollen? Ich war ja mit Lesen, Lernen, Lästern und – nennen wir’s mal „Sozialem“ beschäftigt. Keine Zeit und Bewusstseinskapazität also, um auf Metaebene zu reflektieren, worüber ich da ständig (gewollt und ungewollt) denke und sinniere. Erst ab Abschied vom IAM begann ich, alle neuen Informationen zu verarbeiten und zu verdauen. Sie reifen zu lassen.

Maxence Giebel

Maxence Giebel, Student IAM

…und was ich alles daraus machen kann
Aus mir gefütterten Informationen wurde anwendbares Wissen und Überzeugung. Und daraus entstehen dann eben „oh hoppla“- und „aha“-Momente. Und zwar jedes Mal, wenn ich in der Arbeitswelt merken darf, dass ich zum Beispiel auf Mehrsystemrelevanz aufmerksam machen kann (danke Wyss). Die Unterschiede von Praxis, Praktiken und Praktikern anwenden kann (danke Stücheli-Herrlach). Und alles immer mit Framing im passenden Diskurs (danke Perrin).

Auch jedes Mal, wenn ich in der Arbeitswelt merken darf, wie es eigentlich um meinen Marktwert steht. Diese Erkenntnismomente sind wertvoller als jedes Auswendiglernen – denn ich wende an. Ziemlich cool. Gefällt. So kann ich auch das Gefühl des „alten Fuchses“ geniessen, wenn ich als ehemaliger Bachelor-Student und jetziger Master-Student durch die IAM-Gänge schlendere. Nostalgisch einerseits, ja. Andererseits weiss ich, wie der Laden läuft. Ich kenne nicht nur die Gesichter, sondern kann die Persönlichkeiten dahinter einordnen. Ich hab’ verstanden, dass es hier auch nur „mönschelet“ – wie überall. Dass wenn mal was organisatorisch, inhaltlich oder zwischenmenschlich nicht so richtig läuft, das echt keinen übertrieben kratzen sollte. Schon gar nicht inmitten von (gestandenen und angehenden) Kommunikationsprofis. Profis die wissen (sollten), dass es oft, viel, immer, überall zu Verständnis- und Interessenskonflikten kommen kann. Dann soll doch eben daran gearbeitet werden, kommunikativ.

Oder etwas salopp: Die Sonne dreht sich schliesslich auch nicht um die Erde. Also da mal „es bitzli“ durchatmen und halblang machen.

Was ich also am IAM eigentlich mache
Die Frage, was ich hier eigentlich mache, stellt sich mir im Master nicht mehr. Ich weiss es. Ich baue mir mein Ding, in meinem Stil. Ich lerne Eigenheiten und Eigenschaften des zentralen Instruments der Kommunikation vertieft kennen: Angewandte Sprache. Und viel tiefgreifender: Angewandte Linguistik.

Ich lerne ihre Regeln noch besser kennen, um sie noch besser zu brechen. Ich spiele auf dem Instrument Bekanntes, um es neu interpretieren zu können. Ich orchestriere Information, ich dirigiere Kommunikation. Ich verlasse die Organisation, gehe über zur Person – um dann zusammen mit Überzeugten statt Überredeten in der nahen und weiten Welt Neues zu komponieren, zu kreieren.


Mehr Artikel von Studierenden am IAM:

  • Arbeiten im Newsroom
  • Verzweiflung, Dankbarkeit, Gewissensbisse und Hoffnung – ein Wechselbad der Emotionen am Wiener Westbahnhof
  • Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar
  • “Ne’t inquiète pas” – ein Bericht aus dem Praxissemester
  • “Einmal Bordeaux – Diplomfeier JO11 retour, bitte”

 

Arbeiten im Newsroom

Posted on 14. April 2016 by harz
von Maxence Giebel, Student im Master Organisationskommunikation des IAM

Dem altgedienten Klischee des Journalisten als Einzelgänger und Ritter der Buchstaben stehen heute sogenannte Newsrooms gegenüber, Organisationsformen von Redaktionen, wo Teams ressortübergreifend multimediale Inhalte gestalten. Bachelor-Studierende des IAM haben sich im Rahmen des Praxisunterrichts im sechsten Semester mit diesem Arbeitsmodell auseinandergesetzt.

Arbeiten im Newsroom

Jan Vontobel gibt Tipps zum journalistischen Arbeiten. (Bild: IAM).

In der Praxiswerkstatt haben sich die Studis zu einen Newsroom-Team zusammengeschlossen. Sie produzierten innert weniger Tage multimediale Beiträge, die sich mühelos in einem frischen Lifestyle-Magazin platzieren liessen. Gecoacht wurden sie dabei von den IAM-Dozierenden Helga Kessler, Wibke Weber, Jan Vontobel sowie Ex-JO-Student und Blick-Reporter Simon Häring – von einem Team also, das Praxiserfahrungen zu Multimodalität, journalistischer Textproduktion und Storytelling mitbringt.

Obschon die Kursausschreibung ein „kollektives Produzieren von Inhalten“ versprach, zeigte sich der Kern der Werkstatt erst während der Arbeit: Die Kommunikation von und zwischen JournalistInnen in einem Newsroom. Wer verfügt über welche Talente, Interessen, Fähigkeiten und wo können diese bestmöglich eingesetzt werden? Wer hat es eher mit Bild, wer mit Text? Und wer entscheidet das? Und wer kann mit journalistischem Denken die Newsroom-Flotte steuern?

 

Sozialkompetenz ist gefordert
Die Studierenden hatten sich vor der Praxiswerkstatt mehrere Semester lang mit der journalistischen Textproduktion und dem Erzählen von Geschichten auf verschiedenen Kanälen auseinandergesetzt. Nun standen sie vor der Herausforderung, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Als Team. Men Marugg, der die Rolle des Co-Chefredaktors übernommen hatte, erkannte schnell, dass der richtige Einsatz der versammelten Kompetenzen das Herzstück der Zusammenarbeit im Newsrooms ist. Können, Technik und Logistik müssen aufeinander abgestimmt werden. Und es braucht Spielregeln, die die Zusammenarbeit steuern, das Wichtigste bestimmen und gleichzeitig Freiräume für Kreativität und Spontaneität lassen.

Newsroom1

Der Newsroom im IAM Convergent Media Center. (Bild: IAM)

Der Newsroom und die Story
Eine der permanenten Fragen im multimedialen Newsroom ist jene nach der Priorisierung von Story, Medienkanal und Empfangsgerät. Alle drei Elemente sind wesentlich an Form und Wirkung eines Inhalts beteiligt. Welches ist aber am wichtigsten? Für Co- Chefredaktor Men Marugg, ist die Antwort klar: Nicht ein Element ist besonders wichtig, sondern deren Zusammenspiel in Abhängigkeit vom Kontext. Die Stärken und Schwächen einer Geschichte und die zur Verfügung stehenden Präsentationsmöglichkeiten müssen zueinander in Bezug gesetzt werden. Zu berücksichtigen sind zudem Aussagewunsch, die dazu passende journalistische Umsetzung und die technisch sinnvolle Präsentation.

Lena Schwarz, Korrektoratsverantwortliche der temporären Redaktion, bestätigt diese Sicht: Es sind die gut präsentierten Geschichten und deren „Helden“, die die journalistische Arbeit bestimmen. Zu bedenken ist auch, dass die Angebote je nach Kanal und Endgerät sehr unterschiedliche Publika erreichen – was die JournalistInnen vor die Aufgabe stellt, die Inhalte möglichst spezifisch für bestimmte Zielgruppen aufzubereiten. Es können, so Lenas Schlussfolgerung, weder die Geschichte noch der Kanal priorisiert oder ignoriert werden.

Startseite des Multimedia-Dossiers “Raum”

Die Startseite des Multimedia-Dossiers “Raum”. (Bild: IAM)

Was aus Synergien entstehen kann
Für Rabea Grand, die die Rolle der Produzentin übernahm, liegt der Vorteil eines Newsrooms auf der Hand: Synergien. Unterschiedlich talentierte Köpfe produzieren mehr und besser, als das im Alleingang je möglich wäre. Das zeigen auch die Beiträge, die im Rahmen der Werkstatt entstanden sind. Die Studierenden recherchierten, produzierten und verknüpften Videos, Artikel und Bilder. Entstanden sind Produkte, die sich durchaus sehen lassen können (künftig sollen sie auf einer Multimedia-Plattform publiziert werden).

Der Vorteil des Newsrooms ist aus Sicht der Studierenden gleichzeitig dessen grösste Herausforderung: Das Zusammenspiel von Wissen, Können, Technik und Sozialkompetenz. Ein Zusammenspiel, das wenn es funktioniert, qualitativ hochstehende und attraktive Beiträge hervorbringt.

Übrigens: Newsroom ist auch für Corporate Communication ein Thema. Damit setzen wir uns an unserem nächsten Branchenanlass IAM live auseinander.

IAM live 2016: Corporate Newsroom – Paradigmenwechsel oder Hype?

Die Digitalisierung hat die Kommunikationsprozesse beschleunigt und die Kommunikationskanäle vervielfacht. Das stellt Organisationen vor Herausforderungen. Ein Lösungsansatz sind Corporate Newsrooms. Ein Paradigmenwechsel, oder doch nur Hype?

Am Beispiel des Corporate Newsrooms von AXA Winterthur und in einem Podiumsgespräch diskutieren wir am IAM live am 25. Mai 2016 diese und weitere Fragen.

Programm und Online-Anmeldung unter: www.zhaw.ch/iam-live

Verzweiflung, Dankbarkeit, Gewissensbisse und Hoffnung – ein Wechselbad der Emotionen am Wiener Westbahnhof

Posted on 24. März 2016 by harz
von Anna Luna, Bachelorstudentin am IAM (JO13)

Als ich Ende August 2015 nach Wien kam, habe nicht ich einen Kulturschock erlebt, sondern Wien. Denn etwa zeitgleich mit mir kamen zehntausende Flüchtlinge unter anderem aus Syrien, Afghanistan und Irak in der österreichischen Hauptstadt an.

Der Westbahnhof war Anfang September, während meiner ersten Wochen in dieser neuen Stadt ein Ort des Chaos, der Verzweiflung, der Überforderung, aber auch der unfassbar grossen Hilfsbereitschaft. Der Westbahnhof war zehn Gehminuten oder zwei U-Bahn-Stationen von meiner neuen Wohnung, meinem neuen Zuhause entfernt. Und ich, die immer überzeugt war, aufgrund der Medienberichterstattung total verstanden zu haben, worum es da geht, den Ernst und das Ausmass der Situation begriffen zu haben, und die Tragödie all dieser einzelnen Menschen auf der Flucht nachvollziehen zu können, wurde eines Besseren belehrt.

Westbahnhof Wien (Foto: Christoph Eiben)Bereits in den ersten Tagen lernte ich einen Studenten kennen, der nebenbei als freier Fotograf arbeitet, und begleitete ihn für eine Fotoreportage zum Westbahnhof. Ich, die meinen ignoranten Mitmenschen immer gepredigt hatte, dass es Menschen wie du und ich sind, die da kommen, dass diese Menschen Hilfe brauchen, dass diese Menschen nichts haben, ausser die Hoffnung in uns, erwischte mich dabei, die Bedeutung all dieser Worte erst jetzt in vollem Umfang verstanden zu haben.

Westbahnhof Wien (Foto: Christoph Eiben)

Ich war anfangs gelähmt und kam mit der Situation nicht klar, einen Kilometer neben tausenden hungernden und frierenden Flüchtlingen in meinem warmen Bett zu schlafen. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff, dass es überhaupt keinen Unterschied machte, wie weit entfernt von ihnen ich mein sorgloses Leben führte, denn sie waren so oder so da. Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, meldete ich mich bei der Caritas an und konnte so ein paar Mal die Woche meinen kleinen Beitrag leisten und lernte einige Flüchtlinge etwas näher kennen, soweit es die Sprachbarriere zuliess. Ich fühlte mich dadurch nicht besser. Doch wenn ich schon da war, und wenn schon nicht mehr möglich war, musste ich wenigstens ein winzig kleiner Teil dieser riesigen hilfsbereiten Bewegung sein, die Wien und Europa in dieser Zeit so stark prägte.

Westbahnhof Wien (Foto: Christoph Eiben)Das Auslandsemester in Wien war grossartig. Ich habe getanzt, gefeiert, gelacht, gut gegessen, wunderschöne Orte entdeckt und tolle Menschen kennengelernt. Ich habe aber auch gelernt, dass ich vorher nicht wirklich ganz gewusst, oder besser, nicht wirklich ganz nachfühlen konnte, wovon ich geredet hatte. Denn keine Statistik, kein Artikel und keine Reportage vermittelt dass Ausmass der Tragödie so wie der Blick in die traurigen und doch hoffnungsvollen Augen der einzelnen betroffenen Menschen. Und obwohl ich der Überzeugung bin, dass empathische Menschen solche hautnahen Erlebnisse nicht brauchen, um sich für Menschen in Not stark zu machen, bin ich dankbar für diese prägende Erfahrung, die immer ein Teil meiner durch und durch grossartigen und unvergesslichen Zeit in Wien bleiben wird.

 

 

Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar

Posted on 9. Februar 2015 by Redaktion
von Benjamin Seiler, Student JO13

Schnell hastete ich die letzten Stufen zum kleinen Klassenzimmer hinauf, damit ich es noch pünktlich zu meinem Medienforschungsseminar schaffte. Es war eines von vier Seminaren, welches dieses Semester durchgeführt wurde. Die Auswahl der Seminare reichte vom Internetauftritt für Unternehmen, über eine Journalistenbefragung, bis zu Energieeffizienz von Haushalten und dem Seminar über Schreibprozesse, welches ich ausgewählt hatte. An jenem Tag wurde es besonders spannend, denn wir bekamen die ersten Feedbacks zu unseren Texten. Weil wir nur rund zwölf Leute waren, konnten die Rückmeldungen sehr individuell gestaltet werden. Als ich hineinkam, roch es nach Frischgebackenem. Jemand hatte Brownies mitgebracht. Doch an Naschen war nicht zu denken, denn der Dozent hatte bereits mit den ersten Feedbacks begonnen.

Mis en place der Abschlussarbeit
Es war diese familiäre Atmosphäre, welche das MeFo-Seminar so angenehm gemacht hatte. Mit einer fast immer vollständigen Klasse haben wir die Medienlinguistik-Theorie vom ersten und zweiten Semester in die Praxis umgesetzt. Angefangen haben wir mit dem Zusammenfassen einer wissenschaftlichen Publikation. Unser Schreibprozess wurde dabei aufgezeichnet. Man muss sich das vorstellen, als ob jemand den Bildschirm filmt, während man einen Text schreibt – nur ohne Ton. Beim nächsten Treffen wurde dem Autor seinen Schreibprozess gezeigt und er wurde gleichzeitig fortwährend gefragt, was er mache und warum er es mache. Dieses Interview wurde dann in die Videoaufnahme des Schreibprozesses eingefügt. So sieht man, was der Schreibende macht und hört gleichzeitig seine Kommentare dazu. Dann wurden diese Aufnahmen mit den Interviews nochmals in Gruppen untersucht und ungewöhnliche Aktivitäten, beispielsweise wenn der Autor ohne Vorwarnung einen ganzen Abschnitt gelöscht hat, in einem Excel Datenblatt notiert. Diese Analysen haben unseren Korpus für die Abschlussarbeit des Seminars stetig gefüllt. Meist erarbeiteten wir die Analysen als Gruppe – und wenn jemand nicht zur Gruppenarbeit erscheinen konnte, musste derjenige etwas Süsses mitbringen.

Benjamin_Seiler

Benjamin Seiler

Schreibforschungsseminar als Filetstück
Glücklicherweise konnten die Dozenten unserem Seminar die nötige Würze verleihen. Denn durch die interessanten Diskussionen erhielten wir viele professionelle Ratschläge und Kniffe für unsere eigenen Schreibprozesse. Beispielsweise sei es wichtig, dass man frühestens, nachdem man einen Abschnitt fertig geschrieben hat, anfangen sollte, Rechtschreibfehler zu korrigieren. Das Redigieren und Ändern der Satzstellungen solle lieber am Schluss als fortwährend gemacht werden.

Viele Feedbacks und “süsse” Gruppenarbeit
Insgesamt bin ich froh, dass ich mein Medienforschungsseminar in der Schreibforschung machen konnte. Gerade im Vergleich zu den anderen Seminaren konnte ich sehr viel von den Rückmeldungen und Diskussionen mit den Dozenten profitieren. Es gab mir auch einen praxisnahen Einblick in die Untersuchung der Schreibprozesse. Schreibarbeiten erschienen sinnvoll und sogar das leidige Thema “Gruppenarbeit” bekam mit unserer Regelung einen süssen Nachgeschmack. Dieses Mal mit Brownies.

Mehr zum Thema:
Der Satz, für den ich den Job hier mache, von Thomas Gantenbein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter IAM

← Older
  • Folgen Sie uns

    • RSS Feed
    • Twitter
    • Facebook
    • YouTube
    • XING
  • Neueste Beiträge

    • Wie Kommunikation die digitale Transformation ermöglicht
    • Besuch einer Weltmarke
    • Die Macht der Gemeinschaft
    • Social Media Studie Schweiz 2018
    • Botschaften UND Daten: Kommunikation braucht Gleichgewicht
  • Neueste Kommentare

    • Lars bei And The Winnerin Is…
    • André Schibli (Studiengangleitung BA Kommunikation) bei Von der Radio-Praktikantin zur TV-Produzentin
    • Lukas Blatter bei Von der Radio-Praktikantin zur TV-Produzentin
    • Marco bei Online-Beratung, geht das?
    • Murat bei Virtual Reality – Teure Spielerei oder Storytelling mit Zukunft?
  • Kategorien

    • Allgemein
    • Gastbeiträge
    • Kommunikation erforschen
    • Kommunikation erleben
    • Kommunikation gestalten
    • Kommunikation studieren
  • Archiv

    • November 2018
    • Oktober 2018
    • September 2018
    • August 2018
    • Juli 2018
    • Juni 2018
    • Mai 2018
    • April 2018
    • Februar 2018
    • November 2017
    • Oktober 2017
    • September 2017
    • August 2017
    • Juli 2017
    • Juni 2017
    • Mai 2017
    • April 2017
    • März 2017
    • Februar 2017
    • Januar 2017
    • Dezember 2016
    • November 2016
    • September 2016
    • August 2016
    • Juli 2016
    • Juni 2016
    • Mai 2016
    • April 2016
    • März 2016
    • Februar 2016
    • Dezember 2015
    • November 2015
    • Oktober 2015
    • September 2015
    • August 2015
    • Juni 2015
    • Mai 2015
    • April 2015
    • März 2015
    • Februar 2015
    • Januar 2015
    • Dezember 2014
    • November 2014
    • Oktober 2014
    • September 2014
    • August 2014
    • Juli 2014
    • Juni 2014
    • Mai 2014
    • April 2014
  • Meta

    • Anmelden
  • RSS:
  • RSS
    ZHAW