Marketing Management-Blog

Ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Hauptmenü

Zum Inhalt wechseln
Zum sekundären Inhalt wechseln
  • Über uns
  • Impressum
  • Marketing Management Alumni

Schlagwort-Archive: Logo

Handschrift als Marketingtrend

Veröffentlicht am 25. August 2017 von suva
5

Die Digitalisierung hat längst auch die Designbranche erreicht. Grafikprogramme unterstützen Agenturen in ihrer Arbeit. Kreativität wird mittlerweile zusammen mit technischen Hilfsmitteln umgesetzt. Dennoch erlebt gerade die gute alte Handschrift ein Comeback. Immer mehr Unternehmen setzen auf handgeschriebene Mailings. Diese werden aber oft von Robotern produziert, die die Handschrift nur nachahmen. Wir haben aber jemanden gefunden, der die Handschrift tatsächlich noch einsetzt – Karin Sommerhalder vom Handschrift-Atelier.

Frau Sommerhalder, gerade im Marketing ist das Design ein wichtiger Bestandteil. Aus Zeit- und Kostengründen wird vieles digital und elektronisch erledigt. Wie passt da die Handschrift hinein?

Im Kleinen immer wieder. Zum Beispiel habe ich noch nie eine Adressetikette auf einen Brief geklebt, meine gesamte Geschäftskorrespondenz verschicke ich handschriftlich adressiert – und das seit 18 Jahren. Oder ich schreibe Digital-Touch-Nachrichten, gelegentlich auch an meine Kunden. Gerade von unserer Branche dürfte man eigentlich mehr erwarten, als nur Tastaturgetippe, nicht wahr? Ein paar wenige Worte in Handschrift haben nämlich mehr Präsenz als drei floskelhafte E-Mail Zeilen …

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, die Handschrift in den Vordergrund zu stellen?

Wann immer passend, war und ist Handschrift stets ein unverwechselbarer Teil meiner grafischen Arbeiten. Und in meinem Alltag hat sie seit jeher einen prominenten Platz. Positive private wie geschäftliche Rückmeldungen und vermehrte Anfragen für Handschrift-Logos zeigen mir, dass aktuell ein neues Interesse daran erwacht, ja sogar ein echtes Bedürfnis besteht: Handschrift vermittelt Individualität, Wertigkeit und Wertschätzung. Trends vorauszusehen war schon immer eine meiner Stärken: Vor fünf Jahren lancierte ich deshalb das Handschrift-Atelier – als separates Angebot neben meiner Grafik- und Textagentur.

Karin Sommerhalder pflegt die Handschrift und hat deshalb das Handschrift-Atelier gegründet © Karin Sommerhalder

Welche Art von Arbeiten bieten Sie an? Wie vielfältig kann die Handschrift eingesetzt werden?

Einsatzmöglichkeiten gibt es überaus viele, auf meiner Website sind einige Beispiele zu sehen. Kurz: Mein Angebot reicht vom Logo bis zur meterlangen Wandverspannung, etwa für Messen oder weitere Events, und von Einladungs- oder Weihnachtskarten bis zur Kuvertbeschriftung für Mailings.

Mit «Art Poetry», meinen Handschrift-Bildern, habe ich zudem ein ganz neues Genre kreiert. Jedes dieser Bilder basiert auf einem einzigen Wort oder einer Zahl, handgeschrieben und digital zu einem Muster verwebt. Nachgefragt werden sie von Firmen, beispielsweise für die Gestaltung des Empfangsbereichs. Aber auch von Privatpersonen: für ein exklusives Geschenk.

Art Poetry als neues Genre © Karin Sommerhalder

Viele finden, dass man Handschriften schlecht lesen kann. Was setzen Sie dem entgegen?

Muss man sie denn lesen können? Im Ernst: Der Kontext entscheidet. Übergebe ich jemandem eine Handschriftnotiz, sollte er sie lesen können. In meinen Arbeiten ist die Lesbarkeit manchmal tatsächlich kein Kriterium, denn für ein Logo kann das Ornamentale wichtiger sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass sich ob der heutigen Art, miteinander zu kommunizieren, auch die Geduld jedes Einzelnen verringert hat. Man überfliegt, statt zu lesen. Handschriftliches fordert dazu auf, genau hinzusehen.

Mit einer Handschrift kombiniertes Logo © Karin Sommerhalder

Wie sind die Rückmeldungen der Kunden?

Durchwegs positiv; ich erkläre es mir mit der Einzigartigkeit jeder Arbeit, die durch das Handschriftliche gegeben ist, gepaart mit solidem Grafikwissen. Was mich jeweils speziell freut, sind Reaktionen wie «ich schreibe zwischendurch auch wieder

von Hand». Oder wenn sich sogar jemand extra per Briefpost bei mir meldet. Dass neuerdings immer ausgeklügeltere Handschrift-Roboter Massenmailings schreiben, zeigt, dass Handschrift ein Riesenthema im Marketing geworden ist. Blacksocks, SBB, WIR-Bank warben kürzlich erfolgreich mit Handschrift und die Post überlegt sich, für ihr Mailingangebot einen eigenen Roboter anzuschaffen. Handschrift ist also im Aufwind.

Firmenclaim mit Handschrift im Prägedruck © Karin Sommerhalder

Wie wichtig erachten Sie es, dass Kinder neben Tablets und Smartphones auch noch Stifte und Papier haben?

Als sehr wichtig! Ich bin der Meinung, es fördert die sensorische Entwicklung. Und ausserdem belegen Studien, dass handschriftliche Zusammenfassungen von Lerninhalten besser erinnert werden, als Computernotizen. Wenn ich einen Erwachsenen erlebe, der auf einem Notizblock in verschwindend kleiner Schrift in der äussersten oberen Ecke zu schreiben beginnt, dann krampfe ich mich innerlich regelrecht zusammen und leide mit ihm mit – ohne geübte Handschrift geht ein grosser Teil an Persönlichkeit verloren.

Wenn Ihnen ein Kunde ein unbegrenztes Budget geben würde, welche Arbeit würden Sie gerne umsetzen? Was wäre Ihr Traum?

Wow, eine beflügelnde Ausgangslage! Grosse, dekorative Handschriftinszenierungen im Innen- und Aussenraum, im Zusammenspiel mit Architektur sind meine Passion. Zum Beispiel in Bürokomplexen oder Hotels, Restaurants…

http://www.handschrift-atelier.ch/

http://www.kasdesign.ch/

Veröffentlicht unter Allgemein, Dialog Marketing | Verschlagwortet mit Art Poetry, Blacksocks, Claim, digital, Grafik, Handschrift, Handschrift Atelier, IMM, Institut für Marketing Management, Karin Sommerhalder, Logo, Mailing, Marketing, Post, Roboter, Schreiben | 5 Kommentare

Tabubruch mit der Bank Cler: Man redet über Geld

Veröffentlicht am 13. Juni 2017 von suva
Antworten

Branding Experten wissen es, etablierte Logos zu wechseln, ist ein heikles Unterfangen. Noch schwieriger wird es mit einem kompletten Namenswechsel. Vor einiger Zeit wurde Orange zu Salt und nun zieht auch eine Bank nach. Die Bank Coop heisst neu Bank Cler. Gregor Eicher, Leiter Marketing der Bank Cler, war bereit uns einige Fragen zu beantworten.

Herr Eicher, die Bank Coop war analog zur Migros Bank fest im Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer verankert. Warum entschieden Sie sich zum Namenswechsel und weshalb fiel der Entscheid auf Bank Cler?

Der neue Name ist ein sichtbares Zeichen für unsere grundlegende Neupositionierung. Mit der Namensänderung geben wir der Bank Cler ein neues, eigenständiges Profil. Grundlage ist ein neues Leistungsversprechen: wir wollen Banking einfach und verständlich machen – herzlich und nahbar. «Cler» steht im Rätoromanischen für klar, einfach, deutlich. Dieser Name ist Programm: Kundinnen und Kunden sollen ihre Bankgeschäfte unkompliziert und rasch erledigen können. Wir möchten unsere Kundinnen und Kunden mit positiven Kundenerlebnissen an allen Kontaktpunkten begeistern.

Ziel ist es, neue Kunden zu gewinnen und unseren Marktanteil auszubauen.

Bereits kleine Änderungen im CI/CD können sehr komplex sein. Wie haben Sie diese Kompletterneuerung geplant und umgesetzt?

Das Rebranding inkl. Rundumerneuerung unseres CI/CD wurde über mehr als ein Jahr vorangetrieben. Wie Sie richtig festhalten, handelt es sich hierbei um ein Mammutprojekt. Ausgehend von der Definition unseres neuen Leistungsversprechens und dem Namen wurden u.a. die Neugestaltung unserer 32 Geschäftsstellen, ein neuer Webauftritt, die Umgestaltung all unserer Broschüren und Dokumente oder auch die Werbekampagne umgesetzt.

Grosse Fragen ums Thema Geld © Bank Cler

Der Namenswechsel wird von einer sehr speziell gestalteten Kampagne unterstützt. Auf einigen Plakatflächen kann die Kundschaft den Preis der einzelnen Werbefläche sehen. Wie kam es zu dieser Idee und gab es keinen Widerstand der Plakatgesellschaften, da es sich ja um einen kleinen Tabubruch handelt?

Unsere Kampagne basiert auf der Tatsache, dass ein offener Umgang mit Geld für Herr und Frau Schweizer noch immer nicht normal ist. Geld ist eines der wenigen verbleibenden Tabuthemen. Wir wollen das thematisieren und den Dialog anstossen. Dazu stellen wir wichtige Fragen zum Thema Geld. Die Fragen sollen die Bevölkerung zum Denken anregen und dann zum offenen Dialog motivieren. Denn wir glauben, dass der Schweiz ein ungezwungeneres Verhältnis zum Geld guttun würde.

Um unsere Haltung zu demonstrieren, haben wir zu Beginn der Kampagne die Preise unserer Werbeflächen in Print, Online und OOH (Out-of-Home Advertising Anm. d. Red.) kommuniziert. Interessanterweise haben wir mit dieser Idee bei den Vermarktern und Werbepartnern offene Türen eingerannt. Wir wurden von Anfang an bei der Umsetzung unterstützt.

Auch hier redet man über Geld, die Plakatpreise sind klar sichtbar © Bank Cler

Viele Kunden dachten, dass die Bank Coop auch Coop gehört. Gibt es noch eine Verbindung zum Grossverteiler?

Ja, die gibt es in der Tat. Wir führen unsere langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Coop weiter. Die Kundinnen und Kunden der Bank Cler profitieren beispielsweise weiterhin exklusiv vom Supercard-Programm von Coop und in den Coop-Verkaufsstellen werden den Kundinnen und Kunden weiterhin die Bancomaten der Bank Cler zur Verfügung stehen.

Konnten Sie schon erste Reaktionen auf diesen Namenswechsel spüren?

Es ist noch zu früh um erste Bilanz ziehen zu können. Wir haben aber viel positives Feedback und Zuspruch erhalten. Nur ganz wenige Kunden konnten sich nicht mit der Neuausrichtung identifizieren. Unsere Kommunikationsmassnahmen und unser moderner, frischer Auftritt geben uns viel Aufmerksamkeit und bilden die Basis um wachsen zu können.

Ein spezielles Rebranding mit einer speziellen Kampagne © Bank Cler

Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, die Zeit sei reif für eine neue Bank. Wie integrieren Sie die neuen digitalen Möglichkeiten in das Marketing, aber auch in das Alltagsgeschäft?

Wir investieren massiv in die Digitalisierung. Wobei wir nicht nur über ein verbessertes e-Banking nachdenken, sondern über ganz neue Geschäftsmodelle und Angebote.  Details kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt geben. Daneben ist uns natürlich auch eine die Kommunikation über die sozialen Medien wichtig. Wir möchten generell Hand zum Dialog und Zugänglichkeit für unsere Kundinnen und Kunden bieten.

Die Banken sind unter Druck. Wie kann hier das Marketing eine erfolgreiche Unterstützung bieten?

Indem wir eine starke, relevante und differenzierte Marke aufbauen, generieren wir Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden, unsere Mitarbeitenden und unsere Aktionäre. Unsere neue Marke bildet die Basis für zukünftiges Wachstum im umkämpften Schweizer Retailmarkt.

Eine neue Marke in der Schweizer Bankenlandschaft © Bank Cler

Wenn Sie angehenden Marketingfachleuten einen Tipp geben könnten, was würden Sie raten?

Kein Tipp sondern ein Lob für die gute Berufswahl! Es sind hoch interessante Zeiten für Marketeers. Flexibilität, Offenheit gegenüber Veränderungen und ständiges Dazulernen sind zwar altbekannte Schlagworte, aber dennoch absolut richtig. Die Digitalisierung und die sich ändernden Kundenbedürfnisse machen unseren Job hoch spannend. Man muss sich im Marketing noch viel vertiefter als in der Vergangenheit mit der Unternehmensstrategie und –prozessen auseinandersetzen und vernetzt denken.

https://www.cler.ch

https://www.facebook.com/bankcler

https://twitter.com/bankcler

Veröffentlicht unter Allgemein, Branding & Kommunikation | Verschlagwortet mit Bank Cler, Bank Coop, Branding, CI/CD, Coop, Digitalisierung, Finanzmarkt, Geld, Gregor Eicher, IMM, Institut für Marketing Management, Kampagne, klar, Kommunikation, Kunden, Logo, Namenswechsel, Neupositionierung, Online, OOH, Out of Home Advertising, Print, Rätoromanisch, Rebranding, Retailmarkt, Soziale Medien, Tabubruch, Werbeflächen, Werbekampagne | Schreibe eine Antwort

SF wird zu SRF: neues Branding beim Schweizer Fernsehen

Veröffentlicht am 11. Mai 2012 von sime
Antworten
Prof. Dr. Cary Steinmann

Prof. Dr. Cary Steinmann

Das Schweizer Fernsehen ändert sein Logo zum wiederholten Mal. Prof. Dr. Cary Steinmann, Dozent des Zentrum für Marketing Management , findet dies problematisch – zumal das Programm bestehen bleibt. Lesen Sie die Meinungen von weiteren Experten und den Lesern von 20 Minuten Online hier.

Veröffentlicht unter Branding & Kommunikation, Marketing Management | Verschlagwortet mit Logo, SF | Schreibe eine Antwort

Social Media

  • RSS Feed
  • Twitter
  • Facebook
  • YouTube
  • SlideShare

Suche

Kategorien

  • Allgemein (278)
  • Branding & Kommunikation (48)
  • Customer Relationship Management (69)
  • Dialog Marketing (7)
  • Dienstleistung (24)
  • Forschung & Entwicklung (90)
  • Lehre (52)
  • Marketing Management (340)
  • Marketing Management Alumni (5)
  • Newsletter (94)
  • Smart Product Management (54)
  • Social Media Marketing (94)
  • Sport Marketing (15)
  • Sustainability Marketing (33)
  • Weiterbildung (123)

Neue Beiträge

  • Der Product Management 4.0 Strategietag: Empowering Digital Value Creation!
  • Kleine Blume grosser Auftritt – Das Marketing für einen speziellen Reversanstecker
  • Keine digitalisierten Emotionen im Brautmodenbusiness
  • Die Zukunft des Marketings ist kollaborativ
  • Mit Online-Finanzplanungstool zur individuellen Planung der Finanzen

Neue Kommentare

  • Christa Hess bei Keine digitalisierten Emotionen im Brautmodenbusiness
  • suva bei Smarter Einbruchschutz dank Kevin
  • Peter bei Smarter Einbruchschutz dank Kevin
  • Ferienwohnung bei Neue Geschäftsmodelle als Enabler neuer Geschäftsmodelle: Das Beispiel Airbnb und Airhosted
  • Thomas bei Smarter Einbruchschutz dank Kevin

Archive

  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
ZHAW