Am Dienstag, 10. September 2013, veranstaltet das Institut für Marketing Management in Winterthur das vierte Swiss New Marketing Forum 2013. Das diesjährige Forum widmet sich dem Thema «Marketing ist weiblich».
Verhalten sich Männer und Frauen unterschiedlich in einem Kaufprozess? Ist der Kunde weiblich? Wie können Unternehmen ihre Angebote genderspezifisch gestalten und ist das überhaupt notwendig? Diese und weitere Fragen diskutieren Referenten aus Wissenschaft und Praxis am diesjährigen Swiss New Marketing Forum.
Eines der Highlights dieses Jahr ist die Referentin Diana Jaffé, Begründerin des Gender Marketing, die bereits einige Bücher veröffentlicht hat. Sie zeigt in ihrem Vortrag «Marketing für Adam und Eva», was im Hinblick auf weibliche und männliche Konsumenten bei der Produktentwicklung, im Vertrieb und in der Kommunikation berücksichtigt werden muss. Wer wissen möchte warum nicht nur Kunden ein Geschlecht haben, sondern auch Produkte, der kommt am besten gleich selbst zu Ihrem Vortrag.
Hier ein kleiner Vorgeschmack zu ihrem Referat:
Das Warenangebot ist heute riesig. Doch für Konsumentinnen stellt es ein großes Problem dar. Männliche Kunden hingegen kommen damit klar. Der Grund: Frauen treffen ihre Kaufentscheidungen auf völlig andere Weise als Männer. Männer stellen bei den meisten Produkten nur geringe Ansprüche. Ihnen genügt es, wenn ein bis maximal drei Kriterien erfüllt werden. Alles Weitere sehen sie als reine Zeit- und Energieverschwendung. Frauen hingegen wollen ganz sicher sein, die beste Wahl getroffen zu haben. Sie suchen nach dem allerbesten Produkt, einem, das ihren langen Kriterienkatalog erfüllt, das alles tut, was sie damit tun wollen, und das ganz genau ihrem Empfinden entspricht. Wenn sie das Beste nicht finden können, dann kaufen Frauen nicht!
Insgesamt gibt es zwei Einkaufsarten bei Frauen und zwei bei Männern, die sich alle fundamental voneinander unterscheiden. Doch damit sind die Unterschiede zwischen Kundinnen und Kunden bei Weitem nicht erschöpft. Frauen stellen sehr oft andere Ansprüche an Produkte als Männer. Wenn Entwickler etwas für Kundinnen entwickeln sollen, nehmen sie oft Vorhandenes und sprühen es rosa an. Doch die weiblichen Bedürfnisse sind nicht so trivial. Viele Möbelhersteller richten sich noch immer nach Körpermaßen eines Mannes, der 1,85 m groß ist, weil das einstmals so festgelegt wurde. Die westeuropäische Frau ist im Durchschnitt jedoch nur 1,65 m groß. Das erklärt zum Beispiel, weshalb so viele Frauen mit den Füßen nicht auf den Boden kommen, wenn sie auf Bürostühlen sitzen und flache Schuhe tragen. Doch auch beim Kauf von Laptops, Handys, Autos und Dingen für den Alltag wünschen Frauen meistens etwas anderes als Männer. Dennoch bewies Apple immer wieder, dass Produkte möglich sind, die Frauen und Männer gleichermaßen lieben.
Neben Diana Jaffé werden noch vier weitere spannende Referate im Plenum gehalten. Informationen zu den weiteren Referaten und Anmeldung finden Sie hier: www.swiss-new-marketing-forum.ch.
Auch am Institut für Marketing Management wird zum Thema Konsumentenverhalten geforscht. Dr. Linda Miesler, Dozentin für Konsumentenverhalten an der ZHAW School of Management and Law und Leiterin der Fachstelle Behavioral Marketing erklärt im Interview wie und warum sich Frauen und Männer in Kaufentscheidungen unterscheiden und welche unterschiedlichen Bedürfnisse sie haben.