Voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
So zahlt die Schweiz – Trends, Fakten und Überraschungen
Die Schweizer Zahlungsgewohnheiten entwickeln sich weiterhin rasant. Der Swiss Payment Monitor 2025, veröffentlicht vom Center for Financial Services Innovation der Universität St.Gallen und dem Institut für Marketing Management der School of Management and Law (ZHAW), bietet spannende Einblicke in das aktuelle Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Von mobilen Zahlungen über Bargeld bis hin zu Neobanken – hier sind die wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick!

Mobiles Bezahlen boomt: Twint und Co. auf der Überholspur 💳
Mobiles Bezahlen ist in der Schweiz längst im Alltag angekommen. Bereits 14 % der Schweizer:innen zählen zu den sogenannten Mobilzahler:innen, die mehr als 75 % ihrer Zahlungen über mobile Geräte wie Smartphones oder Smartwatches abwickeln. Hervorzuheben ist neben Twint auch Apple Pay, das unter anderem von der mobilen Nutzung von Debitkarten profitiert und an Marktanteilen gewinnen konnte.
Egal ob im Supermarkt, am Essenstand oder online – die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit mobiler Zahlungen überzeugt vor allem die jüngeren Generationen. Die Studie zeigt, dass Mobile Payment beim Bezahlen von kleinen Beträgen als auch bei grösseren Einkäufen immer beliebter wird.
Bargeld: Bedeutungsverlust und dennoch unverzichtbar 💶
Obwohl Bargeld weiter an Bedeutung verliert, bleibt es im Präsenzgeschäft (d.h. im stationären Handel) nach wie vor relevant. Interessanterweise rangiert Bargeld gemessen an der Anzahl der Transaktionen wieder auf Platz eins, da die Nutzung weniger stark zurückging als bei der Debitkarte. Besonders für kleine Beträge greifen viele Menschen gerne auf Bargeld zurück.
Gleichzeitig steigt jedoch die Ablehnung gegenüber einer möglichen Bargeldabschaffung. Viele Menschen fühlen sich mit Bargeld als Zahlungsoption sicherer, sei es aus Datenschutzgründen oder zur besseren Kostenkontrolle.

“Das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung verdeutlicht den Balanceakt zwischen Tradition und Innovation. Während digitale Lösungen immer stärker gefragt sind, bleibt Bargeld wegen seiner Anonymität und der höheren Hemmschwelle, es auszugeben, beliebt.”
Dr. Marcel Stadelmann, Co-Autor der Studie und Experte für Zahlungsverkehr am Institut für Marketing Management der ZHAW
Neobanken: Digitales Banking auf dem Vormarsch 🏦
Ein sehr dynamischer Bereich des Schweizer Finanzmarkts sind die Neobanken. Anbieter wie Revolut, Yuh und Neon heben sich deutlich von der Konkurrenz ab und werden zunehmend als Ergänzung zu klassischen Retail-Banking-Angeboten genutzt.
Neobanken überzeugen durch benutzerfreundliche Apps, attraktive Konditionen und innovative Funktionen wie Echtzeit-Budgetierung oder integrierte Investmentlösungen. Besonders digital affine Kund:innen finden hier eine interessante Alternative zum traditionellen Banking.
Insights: Warum ändert sich das Zahlungsverhalten so stark? 🧠
Die Studie identifiziert technologische Innovationen, veränderte Konsument:innen-Erwartungen und die Pandemie-Erfahrungen als zentrale Treiber des Wandels. Sicherheit, Schnelligkeit und Komfort sind für viele Konsument:innen entscheidend bei der Wahl des Zahlungsmittels.
Die demografische Perspektive offenbart zudem deutliche Unterschiede: Während jüngere Generationen verstärkt auf mobile Zahlungen setzen, bleiben ältere Personen Bargeld und klassischen Kartenlösungen eher treu. Dieses Nebeneinander der Zahlungskulturen stellt Handel und Dienstleister vor neue Herausforderungen.
Fazit: Wohin geht die Reise im Zahlungsverkehr? 📈
Die Ergebnisse des Swiss Payment Monitors 2025 zeichnen ein klares Bild: Die Zukunft des Bezahlens ist digital, mobil und flexibel. Bargeld bleibt jedoch ein Sicherheitsanker, insbesondere in unsicheren Zeiten. Neobanken bringen frischen Wind in den Finanzsektor und könnten mittelfristig sogar zu ernsthaften Konkurrenten für etablierte Player werden.