Bettina Kunz ist Senior Mediensprecherin am Flughafen Zürich

«Als Mediensprecherin am Flughafen ist kein Tag wie der andere» – Ein Interview mit einer Absolventin

Von der Flight Attendant über die Radio- und Tagesschauredaktorin bis hin zur Head Corporate Communications bei der Flughafen Zürich AG: Bettina Kunz hat nach dem Abschluss des Bachelorstudiengangs Kommunikation eine erfolgreiche Karriere hingelegt. Wie ihr die Inhalte aus dem Studium dabei geholfen haben, wie ihr Berufsalltag aussieht, und welche Tipps sie für Studierende und Studieninteressierte hat, erzählt sie im Interview.

Ein schriftliches Interview mit Antworten von Bettina Kunz, Senior Mediensprecherin, Flughafen Zürich AG, Absolventin Bachelorstudiengang Kommunikation, Vertiefungsrichtung Organisationskommunikation. Von Susanna Spörri, Kommunikationsverantwortliche des IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft

Wie bist du zu deinem aktuellen Job als Head Corporate Communication der Flughafen Zürich AG gekommen?

Ich habe mich auf eine Stellenausschreibung beworben. Der Flughafen Zürich ist für mich ein Herzensort, seit ich zwischen der Matura und dem Studium ein Jahr als Flight Attendant für die Edelweiss Air gearbeitet habe. International und doch daheim, schnelllebig mit vielen Menschen, die meine Leidenschaft fürs Reisen und die Airline-Branche teilen.

Welche Tätigkeiten gehören zu deinem Berufsalltag?

Hauptsächlich betreue ich aviatische und operative Themen unseres Unternehmens. Nebst meiner Tätigkeit als Mediensprecherin schreibe ich auch Medienmitteilungen, organisiere Medienevents, realisiere Film- und Fotoprojekte, schreibe Kommunikationskonzepte für Flughafen-Projekte, begleite Anlässe oder bin mitverantwortlich für die Krisenkommunikation am Flughafen.

Was gefällt dir besonders an deinem Job und den dazugehörigen Tätigkeiten?

Kein Tag ist bei uns wie der andere. Oft weiss ich am Morgen noch nicht, was mich durch den Tag erwartet. Das macht meinen Job spannend. An einem Ort arbeiten zu können, der mich inhaltlich sehr fasziniert, sehe ich als Privileg. Der Flughafen ist vielseitig wie eine Stadt.

Welche Aufgaben stellen jeweils eine Herausforderung dar und wie meistert du diese?

Die Themen am Flughafen sind teilweise sehr komplex. Ob operative, rechtliche oder politische Themen. Ich lerne jeden Tag Neues dazu.

Hast du einen Rat für BerufseinsteigerInnen zur Karriereplanung nach dem Studium?

Das ist nicht einfach, jeder Lebensweg ist individuell. Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, dann wäre es, den Mut zu haben, auch mal unkonventionelle Dinge zu tun. An meiner Matura-Feier fragte mich ein Pro-Rektor, ob ich dann aber „schon mal no öppis Rechts“ machen würde, weil ich nach der Matura zunächst als Flight Attendant unterwegs war. Ich bin der Überzeugung, dass genau solche Front-Jobs sehr interessant sein können – ich jedenfalls profitiere in meinem aktuellen Job sehr von meinem Jahr in der Luft.

Würdest du etwas anders machen, wenn du nochmals zurück könntest?

Ich denke nicht. Allenfalls würde ich meinen Master nicht mehr nebst einem 90%-Arbeitspensum machen. Das war eine strenge Zeit. Beruflich gesehen hatte ich bislang das Privileg, an sehr spannenden Orten arbeiten zu dürfen. Ich bin der Überzeugung, dass nichts vergeben ist und man aus jedem Job etwas mitnehmen kann für die Zukunft.

Warum hast du am IAM den Bachelorstudiengang Kommunikation absolviert?

Die Kombination aus Journalismus und Organisationskommunikation fand ich spannend – ebenso die Nähe zur Praxis.

Welche Kompetenzen aus dem Studium haben dir im Beruf bisher am meisten geholfen? Wieso diese?

Im Studium wurden wir sehr breit ausgebildet – uns standen danach viele Türen offen. Mir persönlich hat zum Beispiel geholfen, dass wir die verschiedenen Textformen erlernt haben. Im Praktikumssemester während dem Studium musste uns niemand erklären, was eine Medienmitteilung ist oder wie man einen Newsartikel schreibt. Klar ein Vorteil der praxisorientierten Hochschulausbildung.

Inwiefern hat dich das Studium befähigt, die Berufs-Praxis zu reflektieren, weiterzudenken und zu verändern?

Wir haben bereits im Studium gelernt mit Druck und Kritik an unserer Arbeit umzugehen. Ein wichtiger Punkt für die Praxis. Seine eigene Meinung kennen, Dinge kritisch hinterfragen, aber auch Kritik annehmen und sich dadurch verbessern zu können.

Welche Fächer waren rückblickend ein Highlight? Wieso diese?

Das Modul Auftrittskompetenz ist mir in guter Erinnerung geblieben. Allgemein die Fächer mit Dozenten aus der Praxis empfand ich als grossen Mehrwert. Und dann natürlich die unzähligen Deutsch-Grammatikstunden. So anspruchsvoll die Materie war, möglichst korrekt schreiben zu können, ist essenziell in unserer Branche.

Wie hast du die Stimmung unter den Studierenden während dem Studium erlebt? Was hat dir gut gefallen? Was weniger?

Ich fand unseren Jahrgang sehr toll. Sehr unterschiedliche Charaktere sind da aufeinandergetroffen. Ich freue mich immer sehr, wenn ich beruflich oder privat ehemalige KommilitonInnen treffe. Die Leute, die als TrittbrettfahrerInnen bei Gruppenarbeiten dabei sind, um noch etwas Negatives zu nennen, die gibt es wohl überall.

Inwiefern hat dich das Studium am IAM auf deine Karriere vorbereitet?

Das Studium hat quasi die Startschub geleistet. Ich habe durch das Studium die Möglichkeit erhalten, bei der Tagesschau und am Flughafen Praktika absolvieren zu können. Nach dem Studium habe ich fünf Jahre für die Tagesschau gearbeitet, heute bin ich am Flughafen. Das wäre vermutlich ohne ZHAW nicht so gekommen.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Ich würde mir wünschen, dass ich dann immer noch mit grosser Freude am Flughafen arbeite.


Infobanner als Hinweis für den Studiengang Bachelor Kommunikation am Institut für Angewandte Medienwissenschaft IAM der ZHAW

Unsere Studierenden und die AbsolventInnen des Bachelorstudiengang Kommunikation erzählen:


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