Die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) sind schon seit geraumer Zeit auch auf den Netzen im Social Web präsent. Digitale Kommunikations-Instrumente sind inzwischen in der Unternehmens- und Marktkommunikation fest etabliert. Elina Fleischmann, Projektleiterin Unternehmenskommunikation und Absolventin des CAS Digital Marketing erklärt, weshalb es sich für die VBZ lohnt, auch im Internet unterwegs zu sein.
Wie wichtig sind heute digitale Instrumente in der Unternehmens- und Marktkommunikation für die Verkehrsbetriebe Zürich?
Die digitalen Instrumente sind sehr wichtig für unsere Kommunikationsabteilungen. Warum? Ziemlich einfach: Weil sie einen Dialog zulassen und wir so mit unseren Kunden direkt und auf eine neue Art und Weise kommunizieren können. Dies schafft einerseits Nähe zum Unternehmen. Wir können Botschaften platzieren, die für die Medienarbeit nicht geeignet sind. Wir können spielerischer kommunizieren. Wir können die Inputs der Fans aufnehmen und verarbeiten. Wir können die Nutzer nach ihrer Meinung fragen. Ja, wir können da auch etwas ausprobieren, was auf unserer herkömmlichen Webseite nicht möglich ist. Und dies alles unmittelbar, in kurzer Zeit und auf übersichtlichen Kanälen.
Welche Ziele verfolgen die VBZ mit der Kommunikation im Web?
Mit unseren Aktivitäten im Web wollen wir folgende Ziele erreichen:
- Geschichten erzählen: Wir denken in Geschichten, die einen Bezug zum Leben der Menschen in der Stadt und zur Kerngeschichte der VBZ haben.
- Content-Strategie: Wir besetzten eigene Themen, kuratieren externe Geschichten und nehmen die Inspiration für Geschichten aus der Community auf.
- Online sein: Wir entwickeln die Kommunikation konsequent aus dem digitalen Zentrum, treten mutig in den Dialog und führen diesen weiter.
- Fokussieren: Wir setzten unsere Ressourcen sinnvoll ein – weniger ist mehr – und sind da präsent, wo unsere Anspruchsgruppen sind.
- Befähigen: Wir befähigen die Mitarbeitenden und unsere Kunden zur Teilnahme an der digitalen Kommunikation der VBZ, bieten ihnen die entsprechenden Möglichkeiten und setzen sie als Botschafter ein.
Wie sieht der digitale Medien-Mix bei den VBZ aus?
Im Moment arbeiten wir an einem Online-Magazin, mehr möchte ich dazu nicht sagen. Es wird aber sicherlich das digitale Herzstück der Kommunikation. Im Moment betreiben wir eine Unternehmensseite auf Facebook, unterhalten einen Youtube-Kanal und möchten sehr bald auf unserem bereits bestehenden Twitterkanal kommunizieren. Im Jahr 2011 wurde das Tram Züri-West eröffnet. Und um den Leuten zu zeigen, welche Möglichkeiten es neben den neuen Tramgleisen in Zürich-West zu entdecken gibt, haben wir die Bloggerplattform westnetz.ch gestartet. Diese Form der Markteinführung hat gut funktioniert.
Wie haben die VBZ die Mitarbeitenden für die Themen „Digital“ und „Social“ sensibilisiert? Inwiefern werden sie in den Dialog miteinbezogen?
Die Mitarbeitenden werden laufend über unsere Online-Aktivitäten informiert. Dies passiert meist mittels Vorträgen oder internen Schulungen. Im letzten Jahr haben wir drei Mittagsveranstaltungen angeboten, wo die Mitarbeitenden die Basics der Social Media kennen lernen konnten.
Im Moment sind wir mit unserer „Digitalen Kommunikationsstrategie“ auf Tour. Das heisst, wir besuchen die Sitzungen der verschiedenen Unternehmensbereiche und erzählen ihnen mehr zur digitalen Kommunikationsstrategie im Unternehmen VBZ. Denn ganz wichtig ist uns, dass die Unternehmensbereiche mit einbezogen werden. Denn nur so können wir authentische Geschichten aus allen Bereichen (Technik, Betrieb, Infrastruktur) auch erzählen und publizieren.
Wie hast du in deiner Funktion als Projektleiterin Unternehmenskommunikation von der Teilnahme am CAS Digital Marketing profitiert?
Ja auf jeden Fall. Dank des CAS Digital Marketing kann ich die einzelnen Vor- und Nachteile der verschiedenen Kanäle einschätzen und je nach Projekt/Thema die richtigen Instrumente einsetzen. Im Moment sind wir daran, das von mir an der Abschlussarbeit bearbeitete Thema „Ein Unternehmensblog für die VBZ“ umzusetzen.
Wem empfiehlst du die Teilnahme am CAS Digital Marketing?
Leuten, die praktisch auch mit den Online-Medien arbeiten, am besten strategisch und operativ. Es ist immer am besten, wenn das Gelernte gleich angewandt werden kann.
Vielen Dank für den Einblick in deinen Berufsalltag, Elina.