Im März reisten wir in der Praxis-Werkstatt «Tatort Bundeshaus» virtuell nach Bern und erhielten so einen Einblick in die Arbeit der KommunikatorInnen vor Ort.
Von Nicole Langhart, Studentin Bachelor Kommunikation, 6. Semester, am IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft
Bei der Wahl der Praxismodule gegen Ende Jahr 2020 war die Hoffnung da – wenn auch nicht gross – dass wir mit der Gruppe höchstpersönlich nach Bern ins Bundeshaus reisen könnten. Spätestens im Frühjahr 2021 wurde aber klar, dass der Unterricht dieses Frühjahr vollständig online stattfinden würde.
Für die OrganisatorInnen des Kurses schien dies kaum eine Herausforderung und im Februar erhielten wir das gesamte Programm, angepasst auf das Online-Studium. Der erste Tag des Moduls war geprägt von aktuellen politischen Themen wie dem Burkaverbot oder der Diskussion über die Corona-Pandemie. Moderator und SRF Bundeshaus-Redaktor Gion-Duri Vincenz leitete mit spannenden Eindrücken und Inputs durch den Vormittag. Er lieferte Ausführungen zu den Kommissionen, Fraktionen und LobbyistInnen im Bundeshaus und ging auf alle Fragen der Studierenden ein.
Nachmittags wurden die Interviews und Panels vorbereitet – an den zwei folgenden Tagen standen Gespräche mit verschiedenen Persönlichkeiten an, Studierendengruppen haben jeweils eines geleitet. Wir interviewten Andreas Hugi, Mark Stucki, Urs Wiedmer, und die ParlamentarierInnen Céline Widmer, Franziska Ryser und Mike Egger.
Am ersten Nachmittag wurde der SRF Arena-Moderator Sandro Brotz interviewt. Er beantwortete die Fragen der Studierenden ausführlich und berichtete über die Schwierigkeiten und auch die spannenden Momente seiner Arena-Karriere. Sandro Brotz selbst stellte uns Studierenden einige Fragen, um herauszufinden, wie SRF und die Arena uns als Zielgruppe besser ansprechen und überzeugen könnte, die Arena-Sendungen anzuschauen.
Einblicke ins Bundeshaus und in die Welt der ParlamentarierInnen
Nach dem ersten Tag, an welchem das Highlight für viele das Gespräch mit Sandro Brotz war, versprach auch der zweite Tag von Beginn an viel Action und Interaktion. Gion-Duri Vincenz stand pünktlich um 9.00 Uhr vor dem Bundeshaus in Bern und ermöglichte uns dank der virtuellen Übertragung via Zoom einen Einblick ins Parlamentsgebäude, den wir von zu Hause aus mitverfolgen konnten. Durch die Wandelhalle auf die Terrasse, mit einem wunderschönen Ausblick auf die Stadt Bern, die Treppe hinauf und vorbei an den Kommissionszimmern bis hin zu den Fraktionszimmern weiter oben im renovierten Teil des Bundeshauses.
Kurz vor dem Mittag stiessen der Nationalrat Mike Egger (SVP) und die Nationalrätinnen Céline Widmer (SP) und Franziska Ryser (Grüne) zu unserem Zoom Meeting hinzu. Die Fragen der StudentInnen beantworteten sie souverän und mit Elan und liessen sich hie und da auch zu einem interessanten Kommentar über andere Parteien oder zu ihren politischen Meinungen hinreissen. Die Einblicke, die der Nationalrat und die Nationalrätinnen in ihren Arbeitsalltag und ihre Erfahrungen aus dem Parlament lieferten, waren äusserst spannend. Es wurde klar, dass hinter den Türen noch viel mehr diskutiert wird – aber auch Parteiübergreifende Freundschaften bestehen – als dass das Medienberichterstattungen teilweise vermuten lassen.
Am Nachmittag folgte eine virtuelle Führung durchs Bundeshaus geleitet von Valeria Bürdel der Parlamentsdienste. Sie erzählte ausführlich über die verschiedenen Gemälde oder Statuen und deren, teilweise versteckte, Symbolik und zeigte uns die Räumlichkeiten des Bundeshauses über Zoom. Auch wenn wir wohl alle etwas enttäuscht waren, dass wir nicht vor Ort in Bern sein konnten, war die Umsetzung der virtuellen Führung aber gut gemacht, vor allem dank den lebhaften Schilderungen unserer Parlamentsführerin.
Die Kommunikation aus dem Bundeshaus
Unser letzter Tag im Wahlpflichtfach Tatort Bundeshaus drehte sich rund um die Kommunikation im Bundeshaus. Die StudentInnen konnten weiteren Gästen, wie beispielsweise den Generalsekretärinnen Rebekka Wyler (SP), Fanny Noghero (FDP) und Gianna Luzio (Die Mitte) ihre Fragen stellen und herausfinden, wie verschiedene Persönlichkeiten den Weg nach Bundesbern bestritten hatten und täglich ihren Aufgaben nachgehen. Am Nachmittag verfolgten wir den Livestream der Medienkonferenz, in der sich Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset den Fragen der JournalistInnen stellten, nachdem sie über die aktuelle COVID-Lage informiert hatten. Im Anschluss zur Konferenz traf sich die Klasse in einer Schlussrunde wieder. Nach einem kurzen Austausch verabschiedeten wir uns ins verdiente Wochenende und blicken nun zurück auf drei Tage, die uns viel Wissen über Politik und Kommunikation in Bundesbern mitgegeben haben.
Unsere Studierenden und die AbsolventInnen des Bachelorstudiengang Kommunikation erzählen:
- Fünf Monate in Wien – Mein Auslandsemester während der Pandemie
- Auf Youtube gestartet, im Kommunikationsstudium gelandet
- «Der Bachelorstudiengang Kommunikation hat mir ein unbezahlbares Netzwerk geschenkt»
- Von Winterthur nach Seoul – Mein Auslandsemester in Pandemiezeiten
- «Die direkte Reaktion des Publikums ist das Schönste» – Mein Beruf als Communications Manager
- «Mein Traumberuf war schon immer Sportjournalist»
- Nora auf dem Weg zur Journalistin
- In der Social-Media-Welt zu Hause
- «Mit Geschichten komplexe Sachverhalte vereinfacht zu erklären, finde ich eine der schönsten Aufgaben»
- Vom Studenten zum Kommunikationsberater
- Der Social-Media-Manager und die Liebe zu den Bergen
- «Am IAM habe ich mich sofort wohl gefühlt»
- Mit Videos Geschichten erzählen
- Ein Praktikum bei eduwo zum Geburtstag
- Vom Pflanzkonzept zum Kommunikationskonzept