Das Karrieretracking zeigt, wo die Absolvent:innen des Bachelor Kommunikation arbeiten.

Ein Einblick ins Karrieretracking: Wo arbeiten die Absolvent:innen des Bachelor Kommunikation?

Über 100 Studierende werden den Bachelor Kommunikation an der ZHAW dieses Jahr abschliessen. Was erwartet sie danach? Wie sieht der berufliche Werdegang von Absolvent:innen aus? In welchem Berufsfeld arbeiten sie? Um zu sehen, wie sich unsere Ehemaligen in der Kommunikationsbranche längerfristig bewegen, befragen wir die Absolvent:innen des Bachelor Kommunikation; bei Studienabschluss sowie ein, fünf und zehn Jahre danach. In diesem Beitrag stellen wir die Resultate der Befragung 2018 bis 2022 vor.

Autorin: Carmen Koch

Befragung bei Studienabschluss: Berufseinstieg via Praktikum

Seit 2018 traten 56% der Absolvent:innen des Bachelor Kommunikation, die nach Studienabschluss eine Arbeit haben, eine Festanstellung und 30% eine Praktikums- oder Volontariatsstelle an. Dabei zeigt sich: Über diese Art des Berufseinstiegs, genauso wie über die absolvierten Praktika während der Studienzeit, knüpfen die Absolvent:innen wertvolle Kontakte mit den Unternehmen, die ihnen anschliessend zu Festanstellungen verhelfen.
Dennoch ist der Einstieg ins Berufsleben herausfordernd: Rund die Hälfte aller Diplomand:innen sind zum Befragungszeitpunkt August bis Oktober während ihrem letzten Semester noch auf Stellensuche. Darunter sind auch solche, die bereits eine Anstellung haben. Sie haben etwa einen befristeten Arbeitsvertrag, befinden sich noch in einer Praktikumssituation oder in einer Anstellung, die sie während dem Studium ergattert haben, die aber nicht (mehr) ihren Anforderungen entspricht.

1 Jahr nach Studienabschluss: Vermehrt auch im Marketing

Jede:r fünfte angestelle Absolvent:in des Bachelorstudiengangs Kommunikation hat ein Jahr nach Studienabschluss bereits eine Stelle mit (Teil-)Leitungsfunktion (z.B. Kommunikationsverantwortung, Ressortleitung, Social-Media-Verantwortliche, Leiterin Onlinekommunikation, Bereichsleiter Redaktion, Blattverantwortung) inne. Für die Anstellung war der akademische Abschluss bei rund 55% Voraussetzung, wobei er bei in der Organisationskommunikation tätigen Absolvent:innen klar häufiger verlangt wurde als bei Journalist:innen. Nichtsdestotrotz wird das Studium „Kommunikation“ von fast 80% als bedeutsam oder sehr bedeutsam“ für die Bewältigung der Arbeitsaufgaben erachtet, genauso wie das im Studium absolvierte Praktikum. Als noch relevanter gelten die persönlichen Eigenschaften. In all unseren Daten zeigt sich zudem die grosse Bedeutung der beruflichen Kontakte, die während des Studiums geknüpft wurden, und der beruflichen Erfahrungen, die während des Studiums gesammelt wurden; sei es bei der Stellensuche oder der Bewältigung der Arbeitsaufgaben.

Die Stellensuche beschäftigt ein Jahr nach Studienabschluss immer noch knapp ein Drittel der Absolvent:innen des Bachelorstudiengangs Kommunikation, wobei nur 3% wirklich arbeitslos sind. Es gibt einige (15% jener mit Stelle), die sich ihre Sporen noch mit einer Trainee- oder Praktikumsstelle abverdienen.

Nebst dem Journalismus, in dem rund 35% jener mit Stelle Fuss gefasst haben, und der Organisationskommunikation, das Arbeitsgebiet von rund 37% der Absolvent:innen, hat sich in den vergangenen Jahren ein neues Berufsfeld aufgetan: Auch das Marketing oder die Werbung bieten für immer mehr Absolvent:innen (17%) attraktive Berufschancen. Bei welchen Medien oder Organisationstypen sie arbeiten, zeigen die folgenden Grafiken:


5 Jahre nach dem Studienabschluss: Die Hälfte mit Leitungsfunktion

Fünf Jahre nach dem Studium ist nur eine Person von total 324 Personen aus den fünf befragten Jahrgängen ungewollt ohne Stelle. Unterdessen hat sich rund die Hälfte der Angestellten in eine (Teil-) Leitungsfunktion hochgearbeitet, die Verantwortung nimmt zu. Je rund ein Drittel sind im Journalismus bzw. Organisationskommunikation und knapp ein Fünftel im Marketing tätig. In welchen Organisationstypen sie angestellt sind, zeigen die Grafiken.


10 Jahre nach Studienabschluss: Mehr als die Hälfte mit Seitenwechsel

Zehn Jahre nach Abschluss haben 7% aller Absolvent:innen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Von jenen mit Anstellung haben 54% eine (Teil-)Leitungsfunktion (insgesamt rund 21% eine Gesamtleitungsfunktion, z.B. Chefredaktion, gesamte Kommunikationsleitung). Wer eine Karriere im klassischen Sinn anstrebt, dessen Chancen sind in der Organisationskommunikation und im Marketing/ in der Werbung deutlich besser. In Leitungsfunktionen in diesem Bereich zu gelangen, ist sehr viel wahrscheinlicher als im Journalismus. Das aber wohl wichtigste Kriterium für den Berufserfolg ist die Zufriedenheit im Beruf, und hier zeigen sich nur eine Person gänzlich unglücklich. 60% haben eine Stelle nahe oder sehr nahe am Traumjob.

Rund ein Viertel der Absolvent:innen sind im Journalismus unterwegs, 39% in der OK und 19% im Marketing.


Der Bachelorstudiengang Kommunikation öffnet verschiedene Türen, werden doch in den ersten drei Semestern Journalist:innen und Organisationskommunikator:innen gemeinsam ausgebildet. Diese Chance wird auch gerne genutzt: Zehn Jahre nach dem Studium haben über die Hälfte in mindestens zwei der drei Berufsfelder Journalismus, Organisationskommunikation und/oder Marketing ihre Spuren hinterlassen. Dabei wechseln sie nicht nur, wie man erwarten könnte, zwischen Organisationskommunikation und Marketing. 37% war in dieser Zeit sowohl im Journalismus wie auch in der Organisationskommunikation und/oder im Marketing tätig.

Wir wünschen unserem aktuellen Abschlussjahrgang JO20 viel Erfolg in der letzten Phase des Studiums und bei der Stellensuche. Wir sind gespannt, ob sie uns vielleicht in zehn Jahren, wie unsere jetzigen Absolvent:innen, als Digital Communication Specialist, Chefredaktor:in, Communication Consultant, Creative Director, Head of Marketing, Informationsbeauftragte, Leiter:in Information und Medien, Kommunikationsspezialist:in, Leiter:in Newsroom, Leiter:in Medienstelle, Marketingmanagerin, Moderator:in, Nachrichtenredaktor:in, Leiter:in Onlineredaktion, Projektleiter:in Nachhaltigkeitskommunikation, Rechercheur, Alleinredaktorin , Sportredaktor:in, PR-Berater:in, Korrespondent:in oder Videoproduzent:inzurückschreiben. Oder vielleicht in einer Funktion, die wir heute noch gar nicht kennen.



Unsere Studierenden und die Absolvent:innen des Bachelorstudiengangs Kommunikation erzählen:


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