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Ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

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10 Erfolgsfaktoren der Silicon-Valley-Kultur

Posted on 17. November 2017 by Redaktion

San Francisco und das dazugehörige Silicon Valley sind mehr als nur eine Region im Westen der USA. Sie sind eine Metapher für Fortschritt, für ständige Erneuerung, für Phoenix, der aus der Asche steigt. Nicht nur hat sich die Stadt San Francisco nach dem grossen Erdbeben von 1906 neu erfunden. Sie hat sich in den letzten 100 Jahren auch einen Namen im Bereich technologischer Fortschritt gemacht.

Text: Rafael Huber, Wirtschafts- und Entscheidungspsychologie, IAP Institut für Angewandte Psychologie
Illustrationen: Daniel Müller, illumueller.ch

Hier 10 Punkte, die die Silicon-Valley-Kultur weltweit zum Anziehungspunkt für Innovationshungrige und zur Inspiration für Unternehmertum machen:

1 Think Big
Denke gross und frei, und verbanne die “Gedankenpolizei”. Mit welchen Problemen ist Dein Kunde konfrontiert oder wird er in der nahen Zukunft konfrontiert sein? Was müsste es geben, was müsste entwickelt werden, um genau dieses Problem zu lösen? Hürden werden früh genug auftauchen – das ist klar. Gehe diese an, sobald sie auftauchen. Sie sollten aber niemals schon von Anfang an dein Denken und deine Kreativität behindern. In Zeiten des stetigen Wandels ist eine lange Vorausplanung nicht mehr möglich. Deshalb gilt: Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist sie selbst zu gestalten. The sky is the limit? Wirklich? Und was ist mit SpaceX und Elon Musk?

2 Get the right people
Das Lösen von herausfordernden Problemen bedeutet auch, dass du die besten Leute brauchst. Stelle also nur Leute ein, die besser sind als du. Zumindest in irgend einem Bereich. So sollte jede Firma einen grossen Fokus auf eine gute Rekrutierung legen. Menschen zu entwickeln ist zeitaufwändig und oftmals teurer als der Aufwand einer sehr guten Rekrutierung.

3 Trust in your people
Gute Leute brauchen Vertrauen in ihre Fähigkeiten und die Freiheit, ihre eigenen Ideen zu entwickeln. Das macht auch Sinn: Denn wenn man alles schon selbst besser weiss, wieso braucht man dann überhaupt noch Leute mit einem eigenen Kopf? Deshalb gilt hier: Kontrolle ist gut, aber Vertrauen ist besser.

4 Think Entrepreneurship!
Im Zeitalter der Informationsarbeiter hat die bessere Idee mehr Macht als der höhere Lohn und das Dienstabzeichen. Die beste Idee kann in der Arbeitswelt 4.0 mit ihrem schnellen Wandel gut und gerne auch von der Praktikantin kommen. Verhalte dich also wie ein Unternehmer und übernimm Verantwortung! Egal in welcher Position.

5 Expose and Exchange Ideas
Auch Albert Einstein war zum Zeitpunkt seiner Geburt noch kein Einstein. Nicht nur Menschen, auch Produkte und Ideen entwickeln sich. Verbesserung und optimale Anpassung an das Kundenbedürfnis ist ein evolutionärer Prozess. Dieser geschieht durch Feedback, durch stetiges Lernen und Optimieren. Feedback erhält man durch Exposition und Austausch mit dem Kunden. Dementsprechend solltest du nicht die perfekte Lösung im Labor suchen, denn wenn diese gefunden ist, ist sie schon wieder veraltet. Ideen sollten so früh wie möglich geteilt und nicht beschützt werden. Das Teilen von Ideen führt zur Verbesserung!

Und: Enge physische Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams ist ein Innovationsnährboden. Wie neue Supererreger entstehen auch neue Superideen durch den steten, erstmals völlig unstrukturierten Austauch von Gedanken und Ideen. Dass viele Tech-Start-Ups in studentischen Wohngemeinschaften, Silicon Valley Garagen oder Berliner Open-Space-Offices entstehen, ist kein Zufall!

6 Use Your Data
Schon heute können sehr viele Entscheidungen basierend auf Zahlen, Daten und Fakten getroffen werden. Spekulieren wird zunehmend eine Vorgehensweise der Vergangenheit. Subjektive Meinungen werden immer weniger wichtig. Früher mussten Wissenschaftler in Universitäten Daten mühsam erheben, um ihre Hypothesen mit statistischen Mitteln zu testen. Heute sind Unmengen von Daten auch für Firmen praktisch frei verfügbar. Deshalb solltest du Hypothesen nicht nur an der Universität, sondern auch in der Praxis rigoros testen!

7 Give and Take
Geben führt oftmals weiter als Nehmen. Du solltest dir immer die Zeit nehmen, anderen zu helfen, denn diese werden dir dies verdanken und dir in Zukunft ebenfalls helfen. Im Zeitalter zunehmender Vernetzung wird diese Eigenschaft immer wichtiger.

8 Holistisches Denken
Verhalten entsteht immer als Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt. Anstatt immer zu versuchen, die Personen zu verändern, lohnt es sich, auch einmal darüber nachzudenken, wie du deine Umwelt verändern kannst. Die richtig gestaltete Umwelt provoziert gute Entscheidungen nämlich fast schon automatisch.

9 Client Centricity Is Key
Technik ist nur ein Mittel zum Zweck. Wichtig ist immer der Fokus auf das Kundenbedürfnis. Technik hilft oftmals, dieses Kundenbedürfnis besser zu befriedigen, aber nicht immer. Anstatt sich zu fragen, wie Technik besser eingesetzt werden kann, solltest du dich viel öfters fragen, wie du das Bedürfnis deiner Kunden besser befriedigen kannst. Zentral ist und bleibt sowohl heute als auch morgen immer an erster Stelle das Bedürfnis des Kunden.

10 Have Fun!
Last but not least: Hab Spass und bleibe neugierig wie ein Kind! Bildung, Intelligenz und Disziplin sind sicherlich wichtig, aber Spass und Neugier werden massiv unterschätzt. Der Antrieb, Neues zu schaffen und zu entdecken, kommt aus der kindlichen Neugier, die Welt besser zu verstehen und aus der Freude zu entdecken und zu gestalten, um so auch besser in dieser Welt zu bestehen.


Über den Autor
Rafael Huber ist ausgebildeter Neurowissenschaftler und arbeitete mehrere Jahre in der Forschung, wo er sich mit der Frage beschäftigte, wie das menschliche Gehirn ökonomische Entscheidungen unter Unsicherheit verarbeitet. Seit 2016 ist er Dozent und Berater am IAP Institut für Angewandte Psychologie. Bevor Rafael Huber ans IAP kam, war er als Wirtschaftsberater tätig, wo er Firmen aus verschiedenen Branchen betreute. Sein Schwerpunkt liegt heute im Bereich der Wirtschaftspsychologie. Seine Erfahrung aus Forschung und Praxis bringt er auch im Weiterbildungskurs Smart Entscheiden ein, welcher neu am IAP angeboten wird.


Buchtipps:
Give and Take: Why helping others drives our success von Adam Grant
Work Rules!: Insights from inside Google that will transform how you live and lead von Laszlo Bock
Nudge: Improving decisions about healt, wealth and happiness von Cass R. Sunstein und Richard H. Thaler

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