Arbeiten 4.0 – nicht unbedingt ein Ansatz für jedermann

Hammer

Dr. Frithjof Müller

Arbeiten 4.0 ist der neue Trend. Jedes Unternehmen, das sich mit Digitalisierung auseinander setzt und darüber nachdenkt, wie dies die Arbeitswelt im Unternehmen beeinflusst, kommt automatisch auch mit dem Thema Arbeiten 4.0 in Berührung.

Doch einfach mal ein bisschen Arbeiten 4.0 – flexibles Arbeiten, Home Office, mehr Vertrauen in die Führung, Delegation von Verantwortung und eine Arbeiten 4.0- Unternehmenskultur – aber einfach nur einzuführen führt nicht zum erwünschten Ergebnis. Seinen Mitarbeitern bei gleichbleibenden Strukturen und Prozessen ein anderes Verhalten anzutrainieren bzw. eine neue Kultur überzustülpen wird nicht funktionieren!

Braucht es Arbeiten 4.0 für die Wertschöpfung?
Eine Frage, die man sich stellen sollte, ist, ob eine Einführung von Arbeiten 4.0 Probleme löst, die zum derzeitigen Zeitpunkt der Wertschöpfung und der Lösung des genuinen Kundenproblems im Weg stehen. Ist dies nicht der Fall, braucht es auch kein Arbeiten 4.0.

HCM als ein Weg zur ganzheitlichen Einführung von Arbeiten 4.0
Vom Absatzmarkt, d.h. von der Lösung des Kundenproblems her gedacht, muss analysiert werden, in wie weit Digitalisierung eine Rolle spielt und damit die Einführung neuer Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und eine entsprechende Entwicklung der Kompetenzen, erforderlich ist. Wenn dies der Fall ist, dann können mithilfe der drei Handlungsfelder des HCM (siehe Meyer-Ferreira, 2015) – HC-Marketing, Performance Management und Competence Management – Schritt für Schritt alle relevanten Prozesse, Strukturen, Kompetenzen und die Unternehmenskultur, welche für das Humankapital im Unternehmen im Zusammenhang mit Arbeiten 4.0 von Bedeutung sind, erfasst und im Hinblick auf die digitale Transformation hin angepasst werden.

Trotz der rasend schnellen Veränderung – Arbeiten 4.0 immer mit Bedacht anwenden
Ist Arbeiten 4.0 aufgrund der Anpassung der Produkte und des damit einhergehenden Wandels der Prozesse und Strukturen und erforderlichen Kompetenzentwicklung für die Mitarbeiter ein Thema im Unternehmen, dann gehen sie es an. Aber nicht mit dem Holzhammer, sondern mit Bedacht und Schritt für Schritt auf Basis einer soliden Analyse ihres Human Capital Managements. Die notwendigen Veränderungen müssen den Mitarbeitern behutsam, mit einem ganzheitlichen Ansatz, welcher für sie verstehbar, handhabbar und nachvollziehbar ist, an sie herangetragen werden – nur so kann der Change zu Arbeiten 4.0 gelingen.

Zum Weiterlesen: Vorsicht, Arbeiten 4.0 ist gefährlich

 


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