Die Absolventin Nathalie Bouvard erzählt in diesem Blogartikel über ihren Weg ins Berufsleben

Einmal Fachhochschule immer Fachhochschule: von der Studentin zur Studiengangkoordinatorin

Nach nur sechs Wochen wagte sich die damals frischgebackene Absolventin den vermeintlichen Traumjob bei einem Sprachdienstleister an den Nagel zu hängen. Sie kehrte stattdessen in umgekehrter Rolle als Studienkoordinatorin ins Hochschulwesen zurück. Für die Studierenden aus dem Bachelor Angewandte Sprachen teilt Nathalie Bouvard im zweiten Teil der fünfteiligen Serie «Wege ins Berufsleben», nützliche Tipps zum Einstieg in die Arbeitswelt und bietet Einblicke in ihren Beruf.

von Fabienne Riesen, Assistentin Studiengangleitung Bachelor Angewandte Sprachen

Nathalie Bouvard ist gelernte Buchhändlerin, was ein schöner Start ins Berufsleben war. Jedoch wollte sie gern noch mehr lernen und so absolvierte sie anschliessend berufsbegleitend die BMS, damit ihr die Tore von Fachhochschulen geöffnet wurden. Wie bereits während der BMS arbeitete sie neben dem Studium am Flughafen in Zürich. Nathalie liebt das Reisen und Fremdsprachen. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass sie sich für die Vertiefung Mehrsprachige Kommunikation entschied. 2018 war das Studium bereits wieder vorbei und die Suche nach einer Stelle begann.

Vorstellung vs. Realität

Schnell fand sie ihre erste Stelle bei einem Sprachdienstleister in der Kundenbetreuung. Jedoch entsprach die Arbeit nicht Nathalies Vorstellungen und so entschied sie sich nach nur sechs Wochen den vermeintlichen Traumjob wieder zu künden. Dank Networking und dem Austausch mit anderen AbsolventInnen über LinkedIn stiess sie auf die Stelle bei der Kalaidos Fachhochschule in Zürich. Seit April 2019 organisiert Nathalie als Studienkoordinatorin dort das Bachelorstudium.

Seitenwechsel an der Fachhochschule

Obwohl ihr Job nicht direkt mit dem abgeschlossenen Studium in Verbindung steht, kann Nathalie Bouvard sehr von ihren eigenen Erfahrungen als Studentin profitieren und diese in den Arbeitsalltag einfliessen lassen. Jemand der die stressige Prüfungsphase nicht aus eigener Hand kennt, kann sich nicht vorstellen, wie es Studierenden geht, die gebannt auf ihre Noten warten und dann voller Unverständnis das Telefon heisslaufen lassen, wenn die Noten nicht pünktlich einsehbar sind.

Kein 0815 Bürojob

Da Kalaidos im Gegensatz zu anderen Fachhochschulen seine sieben Bachelorprogramme ausschliesslich berufsbegleitend anbietet, gehört es für Nathalie Bouvard zum normalen Berufsalltag, auch am Abend oder an Samstagen zu arbeiten. Zudem kann man sechsmal im Jahr mit dem Studium beginnen. Hier den Überblick zu behalten und gut organisiert zu sein, ist deshalb nicht immer einfach. Doch Nathalie meistert diese Herausforderung mit Leichtigkeit, auch dank ihren Arbeitskolleginnen. Sie weist ausserdem darauf hin, dass Teamarbeit nur funktioniert, wenn sie alle immer genau dokumentieren, was mit welchen Studierenden besprochen wurde.

Nathalie betreut die beiden Studiengänge Business Communication und Wirtschaftspsychologie des Departements Wirtschaft und zwar komplett. Dazu gehört ein enger Austausch mit den Studierenden. Sie prüft die Unterlagen, welche für die Anmeldung nötig sind. Sie kontrolliert, dass die Studierenden die Module in der richtigen Reihenfolge absolvieren. Das ist wichtig, damit sich das Studium nicht unnötig verzögert, weil z.B. ein Modul beim Übergang vom Grund- zum Hauptstudium fehlt. Als Studienkoordinatorin ist sie die erste Anlaufstelle, wenn es Fragen rund um das Studium gibt. Hier schätzt Nathalie den telefonischen Kontakt zu den Studierenden, weil dies oft einfacher und effizienter ist, als per E-Mail zu kommunizieren.

Wenn Prüfungen anfallen, erstellt Nathalie Notenkonvente, und überprüft, dass die absolvierten Prüfungen zurück zum Studiengangsekretariat kommen. «Ich sehe nun, wie viel Engagement die Schule aufwendet, wenn Studierende knapp ungenügend sind.»

Auf Augenhöhe mit Dozierenden

Auf der anderen Seite arbeitet Nathalie eng mit den Dozierenden der beiden Studiengänge zusammen. Sie, kontrolliert, ob die Dozierenden alle Unterlagen haben, reserviert Räume und behält im Blick, dass alle Lehrmittel bestellt werden. Damit nichts vergessen geht, arbeitet sie dabei gerne mit Checklisten.

Zweimal im Jahr präsentieren die Studierenden ihre Bachelorthesis. Die Präsentationen werden ebenfalls von Nathalie organisiert. Nebst den Referenten, welche sich die Studierenden selbst aussuchen, muss eine Co-Betreuung organisiert werden. Sie hat hier die Möglichkeit, sich selbst als Co-Referentin einzutragen, kann die Bachelorthesis lesen, bewerten und an den Präsentationen teilnehmen. Obwohl der Referent das letzte Wort bei der Notenvergabe hat, findet Nathalie diese Erfahrung spannend. Denn bisher war ihr die Bachelorthesis nur aus Studierendensicht bekannt.

Kompetenzen aus dem Studium

Zweimal im Jahr findet ein Einführungstag für die neueintretenden Studierenden statt. Für die Organisation dieses Events profitiert Nathalie vom Kurs «Eventmanagement», den sie in ihrem Studium in Angewandten Sprachen erfolgreich absolviert hat. Sie liebt diese Arbeit, weil sie sehr abwechslungsreich ist und immer wieder Herausforderungen bietet.

 «Failure is success in progress» – Tipps für den Einstieg in die Arbeitswelt

Den Studierenden aus dem Bachelor Angewandte Sprachen gibt sie drei Tipps mit auf den Weg:

1. Sucht euch etwas, das euch Freude macht.

Es ist okay, wenn die erste Stelle nicht das ist, was man sich vorgestellt hat. Es gibt viele AbsolventInnen, die nicht direkt nach dem Abschluss eine Stelle finden, denn niemand schreibt eine Stelle aus, in der «Angewandte Sprachen» eine Voraussetzung sind.

2. Networking

Betreibt Networking. Es ist sehr wichtig und kann helfen, den passenden Job zu finden. Benutzt Plattformen wie Linkedin, um mit KommilitonInnen im Austausch zu bleiben. Das lohnt sich auf jeden Fall.

3. Kenne deinen Wert

Wer in die Arbeitswelt einsteigt, sollte sich bewusst sein, was er/sie wert ist, welchen Lohn er/sie verlangen kann. Nathalie hat sich hierzu eine Übersicht mit all ihren Ausgaben erstellt und so ausgerechnet, wie viel sie verdienen muss, damit am Ende noch etwas übrigbleibt. Sie will auch ihrem Hobby, dem Reisen frönen und am Ende des Jahres doch noch die Steuerrechnung bezahlen können.

«Und vergesst nicht, mit dem Bachelorabschluss in der Tasche haben wir alle etwas geleistet!»


Anfang März 2020 fand am IUED Institut für Übersetzen und Dolmetschen für die Studierenden des Bachelorstudiengangs Angewandte Sprachen die Workshop-Reihe «Wege ins Berufsleben» statt. Fünf AbsolventInnen erzählten aus ihren Berufen, die so bunt wie der Regenbogen sind und gaben den Studierenden hilfreiche Tipps für den Berufseinstieg nach dem Fachhochschulabschluss.


Informationshinweis zur Ausbildung für Language-Quality-Manager

Weitere Jobporträts:

Bachelor Angewandte Sprachen – featuring Hazel Brugger | ZHAW IUED

Defaulttext aus wp-youtube-lyte.php

Im Bachelor Angewandte Sprachen bildet das IUED Institut für Übersetzen und Dolmetschen Sprachinteressierte zu Sprach- und Kommunikationsprofis aus, die sich souverän zwischen Sprachen, Kulturen und Domänen bewegen können. Das Studium qualifiziert für eine Tätigkeit im mehrsprachigen Projekt-, Event- und Informationsmanagement, in verschiedenartigen Übersetzungskontexten oder in der Technikkommunikation an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert