Stephanie Claus ist Stabstellenleiterin Administration am IAP Institut für Angewandte Psychologie
Stephanie, du bist seit mehr als 10 Jahren am IAP. Ist dir nie langweilig geworden?
Nein, denn ich bin immer wieder in anderen Positionen gelandet und habe neue Aufgabengebiete kennengelernt. Ich habe in der Verkehrs- und Sicherheitspsychologie im Sekretariat und als Assistentin des Abteilungsleiters Dienstleistungen gearbeitet, in der Berufs- und Krisenberatung und auch schon am Empfang und im Organisations- und Managementbereich. Irgendwie hat es sich ergeben, dass ich intern immer wieder Neues machen konnte. Als Daniela Eberhardt dann die Leitung des IAP übernommen hat, hätte sie eigentlich eine externe Assistentin anstellen können. Doch an ihrem ersten Tag sprang ich für eine Kollegin ein, die ihr alles hätte zeigen müssen, aber an diesem Tag krank war. So hatte ich den Auftrag, Daniela hier alles zu zeigen. Obgleich sie selbst von extern kam, fand sie es keine gute Idee, eine externe Assistentin einzustellen und machte mich zu ihrer Assistentin.
Das war für dich in vielerlei Hinsicht ein neuer Beginn.
Ja. Daniela Eberhardt hat mich immer wieder in Richtung eines Studiums gestupst. Für mich war das lange Zeit etwas Undenkbares, etwas Unerreichbares. Ich fand dann aber eine Schule, in der ich den Bachelor in Business Administration modular planen und jedes Jahr einen Abschluss machen konnte. Während dieser Etappen merkte ich irgendwann: Hey, ich kann das! So habe ich einen Abschluss gemacht und neben dem Studium trotzdem non-stop 100% gearbeitet.
Du hast die Stabstelle Administration am IAP aufgebaut und leitest sie heute. Was gefällt dir an deinem Job am meisten?
Mir gefällt, dass es wenig Regelmässiges gibt und ich gemeinsam mit anderen immer wieder Neues entwickeln kann. Zum Beispiel die Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten: Da gab es früher keine Prozesse. Jeder machte es anders. Hier haben wir einen ganzheitlichen Prozess festgelegt, vom HR bis hin zur Betreuung, und die Schritte vereinheitlicht. Wir unterstützen aber auch die Leitung in allen Belangen und pflegen den Austausch mit anderen Koordinationsstellen im Departement und der ZHAW. Es geht oft darum, herauszufinden, was die beste Lösung ist, wie man etwas mit anderen Menschen erarbeiten kann, so dass es für alle stimmt und alle es mittragen können. Das finde ich spannend.
Was war dein Berufswunsch als Kind?
Mir schwebte immer ein sozialer Beruf vor. Zum Beispiel armen Kindern in armen Ländern helfen – oder Künstlerin werden!
Und Künstlerin bist du auch geworden…
Ja, privat jedenfalls (lacht). Ich habe schon als Kind/Jugendliche viel gezeichnet. Vor allem mit Kohle und Bleistift. Mit dem Studium, der Arbeit und dem Haushalt, lag dann das Malen nur noch selten drin. Erst letztes Jahr habe ich es wieder aufgenommen. Ich bin zwei Monate lang mit meiner Kollegin Elvira, die auch am IAP arbeitet, durch Argentinien und Brasilien gereist und irgendwann in Bahia bei einem professionellen Maler gelandet. Der hatte die Auftragsmalerei an den Nagel gehängt, war in ein kleines Häuschen am Strand gezogen und hat nur noch nach seinem Geschmack gemalt. Bei ihm habe ich die Leidenschaft fürs Malen wieder entdeckt. Das gemeinsam – zu viert – gemalte Bild hängt jetzt bei mir im Wohnzimmer und erinnert mich an diese wunderschöne Zeit-Reise. Ich musste ihm versprechen, dass ich dieses Talent nie wieder vernachlässige.