Die Führungsindustrie hat versagt
Jeffrey Pfeffer, Professor für Organizational Behavior in Stanford, malt in seinem letzten Werk ‚Leadership BS‘ (2015) ein düsteres Bild der Lage: Wir sind in einer Führungskrise, oder in seinen eigenen Worten „The leadership industry has failed“ (S. 4). Jeder kann heute mitreden, wenn es um das Thema Führung geht, jeder möchte Executive Coach sein und Führungsseminare geben. Unternehmen investieren Millionen in die Aus- und Weiterbildung ihrer Führungskräfte.
Aber wofür?
Offensichtlich fehlt eine Evidenz gänzlich, dass all diese Ausgaben effektiv zu besseren Führungskräften führen. Im Gegenteil: Jeffrey zeigt anhand einer Reihe von Erkenntnissen aus Umfragen, dass die Turnover-Rate bei Führungskräften immens ist, weil sie offenbar in ihren Ausbildungsstätten zu wenig für die Praxis gerüstet wurden.
Gleichzeitig beklagen sich Mitarbeitende über eine schlechte Führungskultur. Eine Umfrage von mehr als 14‘000 HR-Spezialisten sowie Linienmanagern zeigt, dass nur 26% der HR-Vertretern und 38% der Führungskräfte die Qualität der Führung in ihrem Unternehmen als ‚exzellent’ oder ‚sehr gut’ einstufen.
Was nun?
Pfeffer diskutiert Themen, die in Führungsaus- und -weiterbildungen leider kaum vermittelt werden: Bescheidenheit, Authentizität, Ehrlichkeit, Vertrauen.
Lassen Sie sich inspirieren bei der Lektüre von Jeffrey’s provokativer Diskussion der aktuellen Lage der Führung.
Pfeffer, Jeffrey (2015). Leadership BS: Fixing Workplaces and Careers One Truth at a Time. New York: HarperCollins Publishers.