Eines nach dem anderen: Die Semester meines Masterstudiums in Angewandter Linguistik mit der Vertiefung Organisationskommunikation sind inhaltlich so abwechslungsreich und kurzweilig, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Die Redewendung passt einerseits, weil das letzte Jahr gefühlt das kürzeste war, das ich je erlebt hatte. Und sie passt auch, da wir im zweiten Semester und noch vor der Corona-Krise ein Projekt zur Nachhaltigkeitskommunikation für die Swiss International Air Lines realisieren durften, wodurch wir uns viel mit dem Fliegen beschäftigten.
von Nadine Egloff, Studentin Masterstudiengang Angewandte Linguistik, Vertiefung Organisationskommunikation
In meinem früheren Blogbeitrag über mein Studium habe ich bereits von meinen Erfahrungen im ersten Semester des Masterstudiums Organisationskommunikation erzählt (Warum der Master einen direkten Praxisbezug hat). In diesem Beitrag möchte ich vom zweiten Semester berichten, das zwar sehr arbeitsintensiv war, aber dank viel Praxisbezug und kurzweiligen Blockkursen gut zu meistern war und Spass gemacht hat.
Ein Kommunikationskonzept für die SWISS
In einem Praxismodul haben wir ein Konzept für die Nachhaltigkeitskommunikation der SWISS erarbeitet. Dazu hat zuerst die ganze Klasse die aktuelle Nachhaltigkeitskommunikation der SWISS genauer unter die Lupe genommen, um dann basierend auf den Analyseergebnissen in Gruppen von vier bis fünf Studierenden ein neues Kommunikationskonzept zu erstellen. Das Konzept enthielt alle Komponenten – von der Analyse über die Kommunikationsziele und -strategie bis hin zu den konkreten Massnahmen. Am Ende des Semesters durften wir unsere Konzepte dem Head Strategic Communications der SWISS und weiteren Mitarbeitenden der SWISS Kommunikationsabteilung präsentieren. Nach den einzelnen Präsentationen entstanden spannende Diskussionen zur Nachhaltigkeitskommunikation der SWISS, insbesondere im Hinblick auf die momentan sehr präsente Klimadiskussion. Natürlich erforderte das Projekt viel Disziplin und Durchhaltevermögen: Ideen, an denen man gerne festgehalten hätte, mussten zum Teil gänzlich verworfen und aufwändig formulierte Textentwürfe komplett gelöscht werden. Aber so ist das nun mal – eben wie im «richtigen Berufsleben». Ein komplexes Kommunikationsprojekt von A bis Z durchzuführen war eine sehr bereichernde Aufgabe und am Schluss waren wir alle stolz auf unsere Ergebnisse.
Ein Hoch auf die Blockkurse
Nun möchte ich gerne noch ein paar Worte zu den Blockkursen verlieren, die das zweite Semester meiner Meinung nach sehr bereichert haben. Dazu muss ich vorab kurz erwähnen, dass ich sowieso ein Fan von Blockkursen bin, auch wenn man dafür ein oder zwei ganze Tage präsent sein und manchmal auch Samstage opfern muss. Dafür kann man sich dann komplett auf ein einziges Modul konzentrieren und die Veranstaltungen fühlen sich viel mehr wie Workshops als wie «normale» Seminare an. Ausserdem ist der Kurs inklusive Leistungsnachweis (meist eine Präsentation oder eine schriftliche Arbeit) nach ein paar Tagen komplett abgeschlossen und es gibt keine Möglichkeit für das altbekannte «Procrastinating»: Weil die Abschlussarbeiten oder -präsentationen gleich am Ende des Kurses fällig sind, kann man diese nicht bis ans Ende des Semesters vor sich herschieben.
Ich werde in diesem Blog nicht auf alle drei Blockkurse des zweiten Semesters – «Leadership Skills», «Managing Projects» und «Communications Consulting» – vertieft eingehen. Lieber möchte ich den Blockkurs «Communications Consulting» hervorheben, weil es mir einen wichtigen Einblick in eine neue Welt gegeben hat. Auf spielerische und anwendungsorientierte Weise lernten wir, was es heisst, als Consultants zu arbeiten. Neben ein paar theoretischen Inputs war der Kern und gleichzeitig der Leistungsnachweis des Moduls ein Pitch, d. h. ein Wettbewerb, bei dem wir in Gruppen gegeneinander antreten mussten. Innerhalb kurzer Zeit mussten wir unserem fiktiven Kunden SBB ein Konzept für die Positionierung ihres neuen CEOs präsentieren. Am Ende wurde die beste Idee mit einem kleinen Preis belohnt. Die Aufgabe, die zu Beginn fast unlösbar schien, entpuppte sich als spannende Herausforderung. Und am Tag des Pitches fühlten wir uns schon fast ein wenig wie «echte» Consultants.
Wie gesagt, ist auch das zweite Semester wie im Flug vorbeigegangen – auch wenn es sich in einigen Situationen während des Semesters nicht so anfühlte. Es gab Momente, in denen ich vor lauter Gruppenarbeiten und Arbeitsaufträgen nicht mehr wusste, wie ich alles schaffen sollte. Auch die Lernzeit stellte sich oftmals als stressiger heraus als erwartet. So musste ich mir wieder einmal vor Augen führen, dass ein gutes Zeitmanagement das A und O für das erfolgreiche Absolvieren eines Studiums ist, was ich im kommenden Semester von Anfang an berücksichtigen werde.