Fabienne Morf im Gebäude der ZHAW zum Bachelor Mehrsprachige Kommunikation

Der Bachelor Mehrsprachige Kommunikation macht fit für die Language Industry

Der Bachelor Mehrsprachige Kommunikation qualifiziert die Studierenden für ein breites Spektrum an Berufsprofilen in der Language Industry. Sie lernen zwischen Sprachen, Kulturen und Kontexten zu vermitteln und die Kommunikation professionell mehrsprachig und kreativ zu gestalten. Da das im bisherigen Namen nicht sichtbar war, wird der Studiengang auf Herbst 2023 umbenannt. Im Interview erklären Raquel Montero Muñoz, Co-Studiengangleiterin, und Fabienne Morf, Absolventin und Mitarbeiterin des Studiengangs, die Hintergründe.

Autorin: Christa Stocker

Ende September hat der Fachhochschulrat der Umbenennung des Studiengangs Bachelor Angewandte Sprachen in Bachelor Mehrsprachige Kommunikation zugestimmt. Im ersten Teil des Beitrags wollte ich von der Co-Studiengangleiterin Raquel Montero Muñoz wissen, warum der Studiengang umbenannt wird und was sich dadurch verändert. Im zweiten Teil erfahren wir von Fabienne Morf (auf dem Beitragsbild), was die Umbenennung für eine Alumna und Mitarbeiterin der Studiengangadministration bedeutet.

Raquel Montero Muñoz, Sie sind Co-Studiengangleiterin des Bachelor Angewandte Sprachen bzw. neu des Bachelor Mehrsprachige Kommunikation. Was hat die Studiengangleitung zur Umbenennung des Bachelors veranlasst?

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Raquel Montero Muñoz, Co-Studiengangleiterin des Bachelor Mehrsprachige Kommunikation an der ZHAW

Seit der Bachelor-Studiengang vor rund 15 Jahren designt wurde, hat sich die Welt verändert. Die Language Industry hat sich durch die Globalisierung der Wirtschaft und durch die digitale Transformation massiv entwickelt. In der professionellen Mehrsprachigen Kommunikation hat Künstliche Intelligenz Arbeitsprozesse verändert. Z.B. sind maschinelle Übersetzungen so gut geworden, dass sie von Sprachprofis gewinnbringend genutzt werden können. Dadurch bekommen Sprachprofis in der mehrsprachigen Kommunikation Ressourcen frei für kreative Aufgaben.

Die Language Industry ist heute eine Wachstumsbranche mit hohen Zuwachsraten. Sie bietet unseren Bachelor-Absolvent:innen viele neue Berufsprofile (vgl. Translation, diversification and corporate communications, COVID-19 and the Language Industry). Um unsere Absolvent:innen weiterhin optimal auf die Berufswelt vorzubereiten, haben wir das Curriculum überarbeitet und das Studienprofil noch besser auf die Anforderungen im Berufsfeld ausgerichtet.

Der neue Name ist also nur der letzte Schritt – bzw. der krönende Abschluss – eines grösseren «Umbauprojekts».

Welche Bereiche im Curriculum wurden überarbeitet?

Die Revision betrifft das gesamte Curriculum. Die wichtigsten Anpassungen haben wir aber in den Vertiefungen vorgenommen. Dort erwerben die Studierenden Wissen und Fähigkeiten auf bestimmte Berufsprofile hin. Dabei haben wir einerseits bestehende Kurse inhaltlich angepasst und andererseits neue Kurse eingeführt.

Einige wichtige Änderungen:

  • In der Vertiefung Mündliche Kommunikation & Sprachmittlung können sich die Studierenden im Kurs «Einführung ins Behörden-, Gerichts- und Spitaldolmetschen» neu mit dem Community Interpreting, dem Laiendolmetschen, vertraut machen.
  • In der Vertiefung Multimodale Kommunikation & Translation werden die rasanten Entwicklungen in der Translationstechnologie wie z. B. die Maschinelle Übersetzung oder das Post-Editing  noch vertiefter behandelt. Kurse wie «Übersetzungstechnologie & Übersetzungsmanagement» oder «Speech Recognition in Sprachberufen» sind dazu die «Gefässe». Dabei lernen die Studierenden Sprachtechnologien für ihre kreative Arbeit mit Sprachen professionell einzusetzen.
  • In der Vertiefung Fachkommunikation und Informationsdesign haben wir auf die starke Diversifizierung in den Arbeitsfeldern unserer Absolvent:innen reagiert. So führen wir die Studierenden neu an die professionelle Kommunikation in der Software-, Pharmazie- und Finanzbranche heran. Zudem haben wir weitere Aspekte der fachübergreifenden Digitalisierung und Automatisierung integriert. 

Durch die neuen Studieninhalte haben wir die drei Vertiefungen in sich geschärft und stärker gegeneinander abgegrenzt. So gehen die Absolvent:innen des Bachelor  Mehrsprachige Kommunikation mit einem klareren Profil in die Berufswelt.

Für welche Jobprofile qualifiziert Bachelor Mehrsprachige Kommunikation seine Absolvent:innen?

Die Studierenden studieren alle Deutsch, Englisch und mindestens eine weitere Sprache. In ihren Studiensprachen trainieren sie ihre sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten und erwerben umfangreiche Kompetenzen in den Kulturen ihren Studiensprachen sowie in den Sprachtechnologien der Zukunft. Damit sind sie qualifiziert für die mehrsprachige Kommunikation in der Language Industry ebenso wie in nationalen oder internationalen Organisationen und Unternehmen.

Typische Jobprofile für die Absolvent:innen des Bachelor Mehrsprachige Kommunikation sind z.B.

  • Projekt-Manager:in in der Language Industry
  • mehrsprachige:r Content-Manager:in
  • Copywriter:in
  • Sprachmittler:in
  • Technische:r  Redakteur:in
  • UX-Writer:in

Gibt es Unterschiede im Studienprofil des Bachelor Mehrsprachige Kommunikation gegenüber dem jetzigen Bachelor Angewandte Sprachen? Wenn ja, welche?

Die Umbenennung des Studiengangs ist der letzte Schritt in einer Reihe von Änderungen, die wir über die letzten Jahre schrittweise umgesetzt haben. An der Ausrichtung des Bachelors auf die Mehrsprachige Kommunikation in der Language Industry und in globalen oder mehrsprachigen Unternehmen hat sich dabei nichts geändert. Im neuen Namen machen wir lediglich neu das zentrale Kompetenzfeld explizit, das alle unsere Bachelor-Absolvent:innen verbindet: Sie besitzen die Kompetenz, professionell mehrsprachig zu kommunizieren sowie zwischen Sprachen, Kulturen und Kontexten zu vermitteln.

Dazu machen sich die Studierenden mit den Sprachtechnologien der Zukunft vertraut und verbinden menschliche Kreativität und Feingefühl mit technischem Know-how im Umgang mit künstlicher Intelligenz.

Fabienne Morf, du hast 2016 den Bachelor abgeschlossen und arbeitest jetzt als Assistentin der Studiengangleitung für den Bachelor Mehrsprachige Kommunikation. Wie fühlt sich die Umbenennung für dich als Absolventin des Bachelors an?

Ich habe mein Studium mit dem Titel Bachelor of Arts in Angewandten Sprachen abgeschlossen. Meine Familie und Kolleg:innen konnten sich darunter nicht wirklich etwas vorstellen.

Ich musste immer wieder erklären, was ich im Bachelor Angewandte Sprachen eigentlich lernte und in welchem Bereich ich später arbeiten würde. Mehrsprachige Kommunikation fasst sehr viel davon zusammen, was wir im Studium gelernt haben und was auch die heutigen Studierenden lernen. Für Aussenstehende – Freunde, Familie, aber auch Arbeitgeber:innen – zeigt der neue Name viel klarer, worauf der Fokus des Studiums liegt und in welchen Berufsfeldern man sich nach dem Abschluss bewegen wird. Deshalb bin ich froh, dass der Bachelor jetzt Mehrsprachige Kommunikation heisst.

Fabienne Morf, Assistentin Studiengangleitung Bachelor Mehrsprachige Kommunikation der ZHAW

Und wenn du an deine Arbeit als Assistentin der Studiengangleitung denkst?

Im Moment bedeutet die Umbenennung natürlich viel Arbeit. Wir müssen im Studiengangsekretariat in den Systemen für Kursbuchungen, Zeugnisse usw. überall den neuen Namen eingeben und alle Dokumente des Studiengangs anpassen. Dabei gilt der Name Bachelor Mehrsprachige Kommunikation erst für diejenigen Studierenden, die im Herbst 2023 mit dem Studium beginnen. Studierende, die vor Herbst 2023 das Studium begonnen haben, werden es bis 2025 mit dem «alten» Titel BA of Arts in Angewandten Sprachen abschliessen.

Ab nächstem Herbst haben wir also sowohl Studierende des BA Angewandte Sprachen als auch des BA Mehrsprachige Kommunikation im Haus. Dies bedeutet für uns, dass wir in der Kommunikation präzise und auch kreativ sein müssen, damit es nicht zu Verwirrungen und Missverständnissen kommt.

Für die Beratung von Studieninteressierten bedeutet die Umbenennung eine Erleichterung. Das Studienangebot ist grossartig und bereitet unseren Studierenden grosse Freude. Die Frage jedoch, was man nach dem Studium machen kann, konnten auch Studierende oft nur vage beantworten. Der Name BA Mehrsprachige Kommunikation ist aus meiner Sicht recht selbsterklärend. Studieninteressierte werden sich besser vorstellen können, wo sie später arbeiten können.

Vielen Dank, Raquel Montero Muñoz und Fabienne Morf für eure Einblicke!

Informationshinweis zum Bachelor Mehrsprachige Kommunikation an der ZHAW

Weitere Informationen zum Bachelor Mehrsprachige Kommunikation

Im Bachelor Mehrsprachige Kommunikation wählen die Studierenden aus drei Vertiefungen:

  • Mündliche Kommunikation & Sprachmittlung
  • Multimodale Kommunikation & Translation
  • Fachkommunikation & Informationsdesign

Damit setzen sie für sich einen Schwerpunkt in der mündlichen oder der schriftlichen Kommunikation oder in der Kommunikation von Fachinhalten an verschiedene Zielgruppen. Dies entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen im grossen Feld der mehrsprachigen Kommunikation.


Mehrsprachige Kommunikation studieren – feat. Hazel Brugger

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Das IUED Institut für Übersetzen und Dolmetschen ist das Kompetenzzentrum der ZHAW für Mehrsprachigkeit und Sprachmittlung in Ausbildung, Weiterbildung, Forschung und Dienstleistung.

Mit dem Bachelor Mehrsprachige Kommunikation und den Vertiefungen Fachübersetzen und Konferenzdolmetschen des Masters Angewandte Linguistik bietet das IUED eine kohärente, praxisorientierte Ausbildung für zukünftige mehrsprachige Kommunikationsexpert:innen.

Das IUED ist ein Institut mit internationalem Ruf. So ist es Mitglied prestigeträchtiger internationaler Netzwerke wie CIUTI und EMT und verfügt über eine dichte Vernetzung mit Instituten und Universitäten im In- und Ausland.


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