Der Journalismus faszinierte Gian Hedinger schon als Kind – und liess ihn seither nicht mehr los. Nun studiert er im fünften Semester des Bachelor Kommunikation in der Vertiefungsrichtung Journalismus an der ZHAW. Im Portrait gewährt er Einblicke ins Studium, erzählt, weshalb er vom Journalismus begeistert ist, und was ihm am Praktikum beim Radio SRF besonders gut gefallen hat.
Autorin: Lynn Bernet, Praktikantin Kommunikation und Management am Departement Angewandte Linguistik
Als ich mit Gian Hedinger rede, fällt mir seine rege und eingängige Art zu sprechen sofort auf. Es ist eine Freude, ihm zuzuhören. Der Journalismus begeisterte ihn schon als Kind. Trotzdem entschied er sich zunächst für eine kaufmännische Lehre bei der NZZ und schloss nebenbei die Berufsmittelschule ab. Schon damals hatte er sich ausschliesslich bei Medienunternehmen für das KV beworben. «Andere Branchen haben mich einfach nicht wirklich interessiert», berichtet Gian. Enttäuscht musste er aber feststellen, dass er mit dem KV (auch wenn in einem Medienunternehmen) keinen besonders umfangreichen Einblick in die Medienproduktion erhält, so wie er sich das insgeheim erhofft hatte.Der Journalismus liess Gian aber nie los. Als er zwei Jahre später eine Freundin an eine Info-Veranstaltung des Bachelor Kommunikation an der ZHAW begleitete, entschloss er sich kurzerhand dafür, Kommunikation mit Vertiefung Journalismus zu studieren. «Ich konnte nichts anderes tun, bevor ich es nicht einmal richtig mit Journalismus versucht hatte», erklärt er den Entscheid von damals.
Bachelor Kommunikation: Viel Austausch und Berufs-Praxis sowie ein unbezahlbares Netzwerk
Nun studiert Gian im fünften Semester Kommunikation an der ZHAW. Die Atmosphäre unter den Studierenden empfindet er als sehr bereichernd. Auch wenn viele Vorlesungen und Kurse vor Ort stattfinden und das viele Pendeln nach Winterthur teilweise sehr anstrengend sein kann, gefällt ihm das Studium an der ZHAW. Man habe viel Kontakt und Austausch mit den Mitstudierenden und Dozierenden. Besonders das praxisorientierte Lernen im Studium entspricht Gian sehr. Viele praktische Erfahrungen kann er so schon während des Studiums sammeln und hat dazu verschiedenste Optionen: So ist er momentan zum Beispiel in ein Datenjournalismus-Projekt zur Spanischen Grippe involviert, bei dem er mit Forschenden zusammenarbeitet. Seine Aufgabe ist es, einen Artikel über die Spanische Grippe in Zürich für die Projektwebsite zu verfassen. Dabei findet er es besonders spannend, in die Zeit von damals einzutauchen und sie in Anbetracht der aktuellen Corona-Thematik zu analysieren. Und nicht zuletzt hatte Gian dank eines seiner liebsten Praxismodule, dem Modul «Auftreten und Präsentieren», die Ehre, die Diplomfeier der Absolvent:innen des Bachelor Kommunikation 2022 mit einer Mitstudentin zusammen zu moderieren. Gian schätzt am Studium Bachelor Kommunikation zudem, dass die meisten Dozierenden aus der Berufs-Praxis kommen und wirklich wissen, wovon sie sprechen. Auch die vielen Kontakte, welche die Dozierenden in der Arbeitswelt pflegen, sind laut Gian von bedeutendem Vorteil. So ist er über einen Dozenten zu seinem Praktikum beim Radio SRF gekommen.
Traum-Praktikum beim Radio SRF
Nach dem Praktikum beim Radio SRF ist Gian sich sicher: «Wenn ich gewusst hätte, dass ich während des Studiums ein Praktikum beim Radio SRF würde machen dürfen, hätte ich mich noch viel früher für das Journalismus-Studium an der ZHAW entschieden.» Am ersten Arbeitstag durfte er bereits Feedback zu einer Sendung geben; schon im ersten Monat des Praktikums erarbeitete er sich die Sprecher:innen-Lizenz und durfte erste Radiosendungen mitrealisieren. «Es hat mich überrascht, wie schnell ich in die Strukturen von SRF eingebunden wurde.» Bevor sein erster eigener Beitrag über den Sender ging, wurde Gian förmlich ins kalte Wasser geworfen: «Der Sprachcoach und meine Chefin waren beide in den Ferien und da meinten sie, ich solle einfach mal machen. Ich konnte den Beitrag aber erst kurz vor der geplanten Ausspielung fertigstellen, sodass sie die Option, ihn nicht auszuspielen, überhaupt nicht gehabt hätten», schmunzelt Gian.
Hatte Gian in den ersten Monaten des Praktikums noch mehr Zeit, einen Beitrag vorzubereiten, so verkürzte sich diese im Laufe des Praktikums immer mehr: Die letzten Radiobeiträge produzierte er innerhalb von höchstens 12 Stunden, zog beispielsweise früh am Morgen für eine Reportage los und sendete bereits am späten Nachmittag. So entstand auch einer der neusten Beiträge, ein Interview mit Fabienne Humm: https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/fans-der-zsc-lions-provozieren-ausschreitung?id=12314842 (ab Minute 5:00, Dauer: ca. 15 min).
Aus dem Praktikum nimmt Gian insbesondere die Bestätigung mit, dass ihm das journalistische Arbeiten grosse Freude bereitet: «Der Journalismus ist das, was mich wirklich packt. Es ist nicht so, dass ich nach dem Arbeiten nach Hause kam und dachte: endlich Feierabend! Ich dachte im Anschluss an die Arbeit über Themen nach, die wir besprochen hatten.» Und am meisten Freude bereitet Gian am Journalisten-Sein, dass die Interviewpartner:innen meist viel mehr erzählen, als man im Vorhinein denken würde. «Man kann einfach einen Ort aufsuchen, Leute die komischsten Dinge fragen – und sie verraten dir überraschend viel!»
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