Studiengangleitung Bachelor Sprachliche Integration

Sprachbildungsmanagement oder Sprachberatung und -coaching?

Den Studierenden im vierten Semester des Bachelor Sprachliche Integration steht eine wichtige Entscheidung bevor: Die Wahl ihres Profilschwerpunkts. «Sprachbildungsmanagement» oder «Sprachberatung und -coaching» stehen zur Auswahl. Worin sich die beiden Profilschwerpunkte des Bachelor Sprachliche Integration unterscheiden und welche Fragen sich die Studierenden vor ihrer Wahl stellen sollten – darauf sind Marina Petkova und Oliver Winkler, Co-Studiengangleitung des Bachelor Sprachliche Integration, im Beitrag näher eingegangen.

Autorin: Stefanie Krüsi

Die Qual der Wahl – genau das steht den Studierenden im vierten Semester des Bachelor Sprachliche Integration bevor. Eigentlich kein schlechter Zeitpunkt, um diese Wahl zu treffen. Denn gerade befinden sich die Studierenden im Praktikums- beziehungsweise Auslandsemester. So haben sie in den vergangenen Wochen einen vertieften Einblick in das Feld der sprachlichen Integration erhalten. Durch die Erfahrungen, welche die Bachelorstudierenden im In- oder Ausland gesammelt haben, kristallisiert sich für sie immer mehr heraus, in welchen Bereich es sie nach dem Studium ziehen könnte.

Individuum oder Organisation?

«Die Frage, die sich unsere Studierenden bei der Wahl des Profilschwerpunkts sicherlich stellen sollten, ist: Möchte ich mich in meiner zukünftigen Tätigkeit eher auf einzelne Personen und auf ihre individuellen Bedürfnisse im Integrationsprozess konzentrieren oder interessiere ich mich für übergeordnete organisatorische Rahmenbedingungen der Sprachförderung?», erklärt Oliver Winkler, Co-Studiengangleiter des Bachelor Sprachliche Integration. «Wer gerne einzelne Personen unterstützen und coachen und mit ihnen gemeinsam Lösungen entwickeln möchte, sollte sich für den Schwerpunkt ’Sprachberatung/-coaching’ entscheiden», ergänzt Marina Petkova, die zusammen mit Oliver Winkler den Bachelorstudiengang leitet. In diesem Schwerpunkt lernen die Studierenden nicht nur verschiedene Beratungs- und Coachingformate kennen, sie beschäftigen sich auch mit unterschiedlichen Lernkulturen und Bildungssystemen.

«Eine typische Tätigkeit mit diesem Profilschwerpunkt könnte ein Jobbewerbungs-Coaching sein, wobei erwachsene Migrant:innen bei der Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt begleitet werden», ergänzt Petkova. Ein weiteres mögliches Tätigkeitsfeld ist die Unterstützung und Begleitung von Menschen im interkulturellen Kontext, beispielsweise in einer grossen Firma oder Organisation mit Angestellten aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Sprachen.

Sprachförderung in der Wirtschaft und Gesellschaft

Im Schwerpunkt «Sprachbildungsmanagement» geht es mehr um organisatorische, finanzielle und personelle Rahmenbedingungen der Sprachförderung. «Hier stehen verschiedene Prozesse und Abläufe im Bildungsmanagement, wie beispielsweise Ausschreibeverfahren und Qualitätslabel, im Vordergrund. Ebenso geht es um volkswirtschaftliche Zusammenhänge der Migration, Integration und der Sprachförderung», so Winkler. Weitere Inhalte dieses Schwerpunkts sind Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Kommunikation. «Studierende, die sich für ‘Sprachbildungsmanagement’ entscheiden, übernehmen zum Beispiel organisatorische Tätigkeiten in Bildungsinstitutionen, planen Anlässe für verschiedene Zielgruppen, erstellen Budgets und koordinieren Projekte», erzählt Petkova. Das Entwickeln von neuen Lehr- und Lernangeboten – gerade mit Blick auf die stets voranschreitende Digitalisierung – ist eine weitere mögliche zukünftige Tätigkeit von Studierenden, die diesen Schwerpunkt wählen.

Sprachberatung und Coaching oder Management?

«Ein erstes Stimmungsbarometer zeigt, dass die Studierenden bereits klare Vorlieben für den einen oder anderen Schwerpunkt haben und diese innerhalb der Gruppe ausgewogen sind», sagt Winkler. «Mögliche Arbeitsorte im Bereich ‘Sprachbildungsmanagement’ könnten Integrationsfachstellen, Bundesämter, NGO’s und Stiftungen aber auch Sprachschulen sein. Bei ‘Sprachberatung/-coaching’ geht es mehr in Richtung Gemeinden, Kantone, nationale und internationale Firmen und Organisationen sowie ebenfalls Sprachschulen und andere Bildungsinstitutionen. Die Übergänge sind hier fliessend.»

Nun gibt es sicherlich Studierende, die sich immer noch fragen: Für welchen Schwerpunkt entscheide ich mich nun? «Soll der Fokus auf dem in unserer Gesellschaft handelnden Individuum liegen, würde ich ‘Sprachberatung/-coaching’ empfehlen. Liegt das Interesse auf der Sprachförderung und der Integration als System und sind ausgeprägte organisatorische und planerische Fähigkeiten vorhanden, dann erweist sich sicherlich ‘Sprachbildungsmanagement’ als gute Wahl», ergänzt Petkova abschliessend.

Und, wofür würdest du dich entscheiden?



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