Die Kombination von Bewegtbild und Ton ist ihre grosse Leidenschaft: Melissa Schumacher, 22 Jahre alt, ist begeisterte Videoproduzentin und studiert im 5. Semester des Bachelorstudiengangs Kommunikation. Die Zürcherin erzählt uns, warum sie sich für das Studium entschieden hat und was ihr daran am besten gefällt.
von Mauro Werlen, Redaktion Language matters, und Susanna Spörri, Kommunikationsverantwortliche IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft
Als Melissa erzählt, dass einer ihrer Berufswünsche als Jugendliche Radiomoderatorin war, versteht man sofort warum: Das Gespräch mit ihr entwickelt sich schnell, aber dennoch natürlich; sie erklärt, holt aus und kommt trotzdem schnell auf den Punkt. Man folgt Melissa gut und gerne. Als Jugendliche absolvierte sie während der Fachmittelschule (FMS) ein Praktikum bei der Videogang. Sie wollte ausprobieren, wie Bild und Ton optimal zusammenspielen und zu einem Video verschmelzen. Denn Bilder faszinierten sie schon immer, in Form von Videos am meisten. Die Kommunikation liegt ihr aber insgesamt am Herzen: «In der FMS wählte ich das Profil Information + Kommunikation. Ich hatte also schon früh Kontakt zur Materie und als ich dann an einem Besuchstag die ZHAW kennenlernte, war der Fall ziemlich schnell klar. Der Bachelorstudiengang Kommunikation war meine erste Wahl. Und es war eine gute Wahl», fügt sie lachend hinzu.
Der Auftrag, Informationen zu vermitteln
Melissa war es wichtig, ein Studium zu wählen, das die Kommunikationsdisziplinen breit und umfassend abdeckt. Denn vor und zu Beginn der Ausbildung waren ihre Vorstellungen des zukünftigen Berufsfeldes noch recht vage. Aber ihr wurde ziemlich schnell klar: «Mich fasziniert am Journalismus, dass ich den Auftrag habe, Informationen verständlich zu vermitteln und Geschichten zu erzählen. Sei es als Radiosendung, als Video oder als Multimedia-Story.» Melissas Medium ist ganz klar das bewegte Bild. Sie schrieb und schreibt zwar sehr gerne, aber beim Text fehlen ihr die Geräusche und die visuellen Reize: «Ich bin ein visueller Mensch und kann meine Geschichten mit Bildern und Tönen kombiniert in Form von Videos am besten erzählen.»
Als kreative Person sehr gut aufgehoben
Am Studium gefällt Melissa die unmittelbare Nähe zur Praxis, die vielen Werkstätten mit Anwendungsfällen und die Dozierenden, die alle einen guten Draht zu den Berufsprofis haben: «Mein Praktikum bei Glanz & Gloria verdanke ich auch den guten Kontakten meines Dozenten. So etwas ist sehr wertvoll.» Als kreative Person fühlt sie sich im Bachelor Kommunikation sehr gut aufgehoben. Denn sie kann ihre Ideen ausleben: «Ich kam vor allem in den Praxiswerkstätten zu Fotografie und Videoproduktion voll auf meine Kosten. Aber eben auch beim Praktikum – das Bestandteil des Studiums ist – konnte ich mich gestalterisch austoben.» Auf die Frage, was ihr im Studium denn weniger gefalle, meint sie nach kurzer Überlegungspause: «Wenn es nach mir ginge, würde ich noch mehr Module anbieten, die Bilder und Video thematisieren, auch gerne noch mehr über Video-Schnitttechniken lernen. Davon kann ich nie genug kriegen. Ich fand die Textausrichtung des Studiums etwas stark. Aber das ist wohl von Person zu Person verschieden.»
Ein natürlich wachsendes Studierendennetzwerk
Ihre Mitstudierenden bezeichnet Melissa wenig überraschend als «kommunikativen Haufen». Die meisten davon seien kreativ tätig und wissbegierig: «Ich fühlte mich sofort wohl, die Vielfalt gefiel mir gut, es herrscht ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Und man sieht schon früh, wem man später im Berufsleben wo über den Weg laufen könnte. Den Netzwerken geschieht unausgesprochen, organisch. Das finde ich beeindruckend.»
Die Gesellschaft will qualitativ guten Journalismus
Melissa ist im 5. Semester. Auf die Frage, ob sich das Studium bisher gelohnt habe, gibt sie schnelle eine Antwort: «Das Studium hat mir gezeigt, was mein Ziel sein kann und wo ich hingehöre.» Allen Unkenrufen zum Trotz glaubt sie auch nicht, dass der Journalismus keine Zukunft hat: «In der Schweiz haben wir eine gute Grundlage, die Medienvielfalt und -freiheit stehen auf einem soliden Fundament und die Gesellschaft will qualitativ guten Journalismus. Er wandelt sich halt, das steht ausser Frage. Doch Wandel ist nichts Schlechtes, man muss die Chancen sehen und nutzen. Dann klappt das schon», schliesst sie optimistisch ab. Und ihre Zukunft? Der Plan ist noch nicht fix, entweder geht es zum Fernsehen oder sie macht sich selbstständig. Vielleicht hängt sie auch noch einen Master in Kulturpublizistik an, im Moment sieht sie viele Optionen. Ganz klar ist aber, dass sie im Beruf gerne ihre Leidenschaft für die Videoproduktion ausleben möchte.
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