„Das Kommunikationsstudium ist für mich wie ein Parcours“

Mein Weg zum und durch das Kommunikationsstudium ist vergleichbar mit einem Hindernisparcours. Nicht nur weil ich neben dem Studium viel Sport mache, sondern weil es Mut brauchte, um mich anzumelden und es Training brauchte, um die Hindernisse zu überwinden. Jetzt im sechsten Semester bin ich auf der Zielgeraden und der erfolgreiche Abschluss ist in Sichtweite.

Von Alyssia Kugler, Studentin Bachelor Kommunikation, 6. Semester, am IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft

Mein Umfeld reagierte skeptisch bis ablehnend auf meine Idee, Journalistin zu werden. Verständlich, denn dies war so absurd, wie wenn eine unsportliche Person auf die Idee kommen würde, einen herausfordernden Hindernisparcours zu absolvieren. Zunächst schaute ich nämlich damals nie Tagesschau, und zudem war ich schüchtern. Aber ich liebte es, Gedanken zu verschriftlichen und Gespräche mit spannenden Menschen zu führen und zu Interviews zu verarbeiten. Deshalb meldete ich mich trotzdem zur Eignungsprüfung für das Bachelorstudium Kommunikation an der ZHAW an.

Wie sich Sportlerinnen auch qualifizieren müssen, bevor sie an Schweizermeisterschaften teilnehmen können, musste auch ich meine Eignung fürs Kommunikationsstudium beweisen. Klar war, dass ich mit der Vorbereitung nun ernsthaft beginnen musste. Ich schaute regelmässig die Tagesschau und schrieb wöchentlich für das Jugendmagazin «tize». Das Schreiben für tize bestärkte mich in meiner Studienwahl, weil ich mich Woche für Woche hochmotiviert ans Schreiben machte. Im Vornherein eine solche Erfahrung zu machen, empfehle ich jeder und jedem, der sich überlegt, Journalismus zu studieren.

Multimedia-Beiträge produzieren

Der Parcours durch das Bachelorstudium Kommunikation machte manchmal richtig Spass, wie zum Beispiel im Praxiskurs Newsroom, weil wir dort multimediale Beiträge produzierten. Das heisst, wir kombinierten Text mit Fotografie, Videos und Audio und bereiteten dies onlinegerecht für eine eigene WordPress-Seite auf. Leider war dies nur ein kleiner Teil des Studiums und es wäre cool, wenn in Zukunft das Designen mit InDesign und das Programmieren von WordPress-Seiten oder einfachen Apps ebenfalls Platz in den Praxisfächern finden würde. Vor manchen Modulen hatte ich echt Respekt, wie etwa beim Praxiskurs «Auftreten», wo wir das Präsentieren und Überzeugen vor Publikum und vor Kamera übten. Dies holte mich aus der Komfortzone.

Neben dem Studium mache ich viel Sport und wage mich einmal pro Jahr an einen Wettkampf, wie hier beim Rock’n’Run Zürich. Foto: Fabio Meier

Wahl der (Vertiefungs-) Richtung

Für mich als ambitionierte Sportlerin gibt es nur eine Richtung: Vorwärts. Aber im Bachelor Kommunikation kann man wählen zwischen der Vertiefung Journalismus und Organisationskommunikation. Lange stand für mich fest, dass ich Journalismus wählen würde. Das änderte sich aus mehreren Gründen. Einer davon war die Erkenntnis, dass Unternehmen je länger desto mehr zu Medienhäusern werden. Das heisst, sie betreiben Content Marketing, haben ihre eigenen Blogs, Magazine, Videoformate… Das Schreiben und Produzieren würde also nicht zu kurz kommen. Andererseits entwickelte ich Freude daran, nicht nur kleines Rad im Getriebe zu sein, sondern verspürte den Wunsch, später ein Projekt, ein Team oder sogar ein Unternehmen zu leiten. Den dafür nötigen Kompetenzen komme ich mit den Fächern der Organisationskommunikation näher.

Abseits des offiziellen Parcours

Meine Ambitionen für das Leiten von Projekten entwickelte ich in meinem Ehrenamt beim Entrepreneur Club Winterthur . Da lernte ich viel «learning by doing»: Ich lancierte das «Startup Magazin» und war seit Beginn von unserem Blog rund um Startups und Unternehmertum, dem Startupdate .ch, als Redakteurin dabei.

Weitere erste Erfahrungen beim Managen von Projekten sammelte ich bei unserem Studierendenmagazin «Brainstorm». Bereits im ersten Semester hatte ich als Redakteurin mitgewirkt. Als dann die Chefredaktion frei wurde, sah ich meine Chance, nicht mehr «nur» zu schreiben, sondern auch zu organisieren. Neues Gelände zu betreten. So wurde aus mir die Co-Chefredakteurin des «Brainstorm». Im Februar 2020 erschien unser Printmagazin zum letzten Mal und wurde neu zum Online-Magazin. Ein bisschen wehmütig war die Brainstorm-Redaktion darüber, dass die aufwändig produzierten Artikel nicht mehr auf Papier gedruckt würden. Aber vom Zeitpunkt her hätte es nicht besser sein können: Das mittlerweile 20-jährige Printmagazin hatte gerade die 100. Ausgabe herausgegeben und startet somit die Online-Ära binär mit 101.

In der Praxis das Gelernte anwenden

Zurück im Programm der ZHAW: Ab dem vierten Semester bekommen wir in einzelnen Modulen Aufträge von Kunden aus der Wirtschaft. Beim Thema Kommunikationsmanagement kamen die Swiss International Airlines mit der Aufgabe, eine Kommunikationskampagne zu skizzieren, die mehr Frauen ins Cockpit bringt. Die Ideen durften wir vor Swiss Mitarbeitenden präsentieren. Auf eine ganz andere Art und Weise ein herausforderndes Training war das Praktikumssemester, das ich bei der Fluidfocus AG als Praktikantin im Digital Marketing machen durfte. Fluidfocus produziert und verkauft das Schweizer Vitaminwasser FOCUSWATER. Für sie durfte ich ein Social-Media-Konzept erstellen, alle Social-Media-Kanäle sowie die Webseite mit Content bespielen, Eventsponsorings aufgleisen und das Ambassadorenprogramm betreuen.

Das Ziel im Blick

Auch auf dem Weg zum Bachelordiplom in Kommunikation habe ich mehrere Hindernisse überwunden und sprang mehrmals über meinen eigenen Schatten. Was auf dem Weg besonders Spass machte: Eigene Wege finden, um die Hindernisse zu überqueren, stets meinem Ziel, dem Bachelordiplom entgegen.



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