Vom 30. Juni bis 03. Juli fand in Wien die Konferenz der European Health Economics Association (EuHEA) statt. Bei der EuHEA-Konferenz handelt es sich um die grösste gesundheitsökonomische Konferenz in Europa. Sie findet alle zwei Jahre statt und bietet eine einmalige Plattform für den Austausch zwischen Forschenden aus vielen europäischen und aussereuropäischen Ländern und Gesundheitssystemen.
Das WIG war erneut mit einer grossen Delegation von insgesamt zehn Personen vertreten, die gemeinsam acht verschiedene Forschungsarbeiten dem internationalen Publikum vorstellen konnten.
Nach diversen Workshops am Sonntag wurde die Konferenz auf dem Campus der Wirtschaftsuniversität Wien am Sonntagabend bei einem Apero eröffnet. In der ersten Session am Montagmorgen wurden direkt drei WIG-Vorträge präsentiert: Andreas Kohler zeigte bisherige Ergebnisse einer Studie zu Selbstdispensation und Generika-Verschreibungen; Christina Vetsch-Tzogiou und Maxim Sharakin präsentierten die Resultate einer cost-effectiveness-Studie zu Demenz-Medikamenten; und Mélanie Lötscher-Stamm berichtete über die Ergebnisse einer Review zum Effizienzbegriff in der Gesundheitsforschung.
Am Montagnachmittag war das WIG in einer sogenannten «organized session», bei der mehrere Autoren gemeinsam eine Session mit thematisch und/oder methodisch passenden Beiträgen planen, vertreten. Simon Wieser und Michael Stucki präsentierten sowohl bisherige Resultate als auch neue Arbeiten im Zusammenhang mit der Krankheitskostenzerlegung, für die das WIG mittlerweile auch international bekannt ist.
Den Abschluss am ersten Konferenztag boten Sarah Heiniger und Szilvia Altwicker-Hámori, die gemeinsam ihre Arbeit und Resultate aus dem COVID-19 Social Monitor präsentierten.
Erst am Mittwoch standen wieder WIG-Beiträge auf dem Programm: Flurina Meiers Machine-Learning-Studie zu Patienten mit hohen Kosten in der ambulanten Langzeitpflege sowie Marc Höglingers Beitrag zu den Effekten eines Disease-Management-Programms für Diabetes.
Den Präsentationen folgten teilweise intensive Diskussionen mit anderen Forschenden, die sich für dieselbe Thematik oder Methodik interessieren. Der Austausch über die Ländergrenzen ist dabei für beide Seiten interessant: Auch wenn in verschiedenen Ländern und Gesundheitssystemen oft unterschiedliche Voraussetzungen (z.B. zur Verfügbarkeit von Daten) gegeben sind, sind die Herausforderungen doch häufig ähnlich.
Wissenschaftliche Konferenzen bieten die Möglichkeit, sich über die aktuell relevanten Themen in der Forschung zu informieren. Die EuHEA-Konferenz hat gezeigt, dass das WIG in vielen dieser Themenbereiche aktiv ist. Beispiele sind die Langzeitpflege, der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheitsausgaben oder die Forschung zur Covid-19-Pandemie. Wir werden auch in den nächsten Jahren an diesen und weiteren Themen dranbleiben und unsere Erkenntnisse im Rahmen wissenschaftlicher Konferenzen oder auf unserem WIG-Blog teilen.
Mélanie Lötscher-Stamm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitsökonomische Forschung am WIG.