Bald flimmert sie wieder über die Bildschirme, die Walliser Polizeikomödie «Tschugger». Die Miniserie überraschte Ende 2021 das Publikum des Schweizer Fernsehens mit ihrem schrägen Humor, viel Action und einer grossen Ladung Charme in breitem Walliserditsch. Mittendrin die schrille Rapperin Valmira, die auf nicht ganz legalem Weg versucht, ihren protzigen Lebensstil zu finanzieren.
Annina Dinkel
In echt heisst Valmira Annalena Miano. Sie ist weder künstlich blond, noch kriminell, sondern studiert am Departement Gesundheit Ergotherapie. Zum Schauspiel kam sie recht zufällig. Die Tanzschule im Wallis, an der sie unterrichtete, erhielt eine Anfrage – und Miano wurde fürs Casting empfohlen. Der Dreh der ersten Staffel fand noch vor dem Studienbeginn statt, für die zweite musste sie sich jedoch gut organisieren, um Unterrichtsstoff, Proben und Drehtage unter einen Hut zu bringen. Ergotherapie ist Mianos Wunschstudium. Erst interessierte sie sich zwar für Medizin und hatte bereits die Eignungsabklärung in der Tasche. Dann realisierte sie jedoch, dass ihre Kreativität im Beruf zu kurz käme. Dank einem Hinweis ihrer Mutter, die selbst im Gesundheitswesen tätig ist, kam sie auf Ergotherapie.
Nun studiert sie bereits im dritten Semester und freut sich, dass bald das erste Praktikum beginnt. Welche Fachrichtung sie nach dem Studium ansteuern will, weiss sie noch nicht. Stand heute würde sie die Arbeit mit Klient:innen im mittleren und höheren Alter interessieren. Doch wer weiss. Auch die Schauspielerei bleibt aktuell. Bald wird sie in einem Theaterstück zu sehen sein, für das sie von ihrem Wohnort Winterthur ins Wallis pendelt. Auch hofft sie auf weitere Auftritte in der Serie «Tschugger», die voraussichtlich weitergeht.
Parallelen zwischen der Schauspielerei und Ergotherapie sieht Miano nicht allzu viele. Ausser vielleicht, dass man in beiden Berufen sehr flexibel auf neue Situationen reagieren muss. Käme ihr Alter Ego Valmira zu ihr in die Therapie, wäre diese jedenfalls eine Klientin, auf die sie sehr flexibel eingehen müsste. Denn mit Bestimmtheit wüsste Valmira haargenau, was die Therapeutin ihrer Meinung nach zu tun hätte.