Posts, tweets, Messages, E-Mails – die digitale Kommunikation hat sich in unserem Leben ausgebreitet. Wir kommunizieren schneller, direkter, 7/24 – besser?
Verschiedene Kommunikationsmittel haben verschiedene Effekte. Nicht zu leugnen sind die digitalen Vorzüge in der Informationssuche, im Analysieren von Daten, zum Organisieren. Doch es wäre fatal zu glauben, dass der digitale Kontakt das persönlichen face-to-face ersetzen könnte.
In einem Videointerview mit dem GDI erklärt die kanadische Psychologin Susan Pinker, dass der direkte persönliche Kontakt dazu beiträgt, dass wir länger leben und glücklicher sind. Und wer glücklich ist, arbeite auch produktiver.
Im Arbeitsleben brauche es also ein differenziertes Verständnis, wo der Einsatz der elektronischen Kommunikationsmittel sinnvoll ist und wo face-to-face nötig ist. Eine E-Mail hat nicht die gleiche Wirkung wie ein Gespräch, und Vertrauen und Ideen wachsen im persönlichen Austausch. Führungskräfte wissen um diesen Effekt und versammeln sich bei wichtigen Entscheidungen an einem gemeinsamen Ort. Pinker führt dazu noch weiter aus, dass sich darin eine soziale Schichtung entwickelt. Persönlicher Kontakt steht nur noch jenen offen, die sich ihn leisten können. Die anderen, ohne entsprechende finanzielle Mittel oder Macht im Unternehmen, müssen mit den digitalen Instrumenten vorlieb nehmen.
Ähnliches beobachtet Pinker im Bildungsbereich. Top-Manager aus dem Silicon Valley schicken ihre Kinder oft in die Waldorf-Schule – dort gibt es im Unterricht keine Computer. Diese Netzwerk-Spezialisten sind von der Bedeutung des persönlichen Kontakts in der Wissensvermittlung und für die Kreativität überzeugt.
Lassen Sie sich vom Video inspirieren – vielleicht schreiben Sie das nächste Mal dem Kollegen von nebenan eine Mail weniger, und schauen dafür kurz in seinem Büro vorbei!
Buchhinweis:
Susan Pinker (2014). The village effect. How face-to-face contact can make us healthier and happier.” Random House Canada.