Digitalisierung – ein Hype?

Das Thema „Digitalisierung“ lässt sich aktuell kaum ignorieren. Auch für Unternehmen ist es zunehmend strategisch relevant.

Die stärksten Auswirkungen der Digitalisierung sehen Experten und diverse Umfragen im Bereich der Arbeitswelt. Während Social Medias einen Hype auslösten, bei dem Experimentieren möglich war – etwa die Entscheidung mittels Facebook zu Rekrutieren oder nicht bzw. es einfach mal auszuprobieren – gibt die Digitalisierung einen dringlicheren, anderen Takt für die Arbeitswelt 4.0 vor.

Aus strategischer Sicht sehen sich Unternehmen mit der Aufgabe konfrontiert, ihre Kommunikation, Prozesse oder das Geschäftsmodell zu hinterfragen. Jedes Unternehmen muss dabei individuell entscheiden, welchen Weg es einschlagen wird. Digitalisierung ist kein Hype sondern operative und strategische Prämisse.

Arbeitsprofil ändert sich
Ergebnisse der aktuellen Forschung sowie die Auswirkungen von Digitalisierung/Industrie 4.0 auf die Arbeit und Arbeitsorganisation zeigen übereinstimmend: Es wird zu einem substanziellen Rückgang bei standardisierten niedrigqualifizierten und einem Anstieg bei höher qualifizierten Tätigkeiten kommen. Zudem erwartet man eine steigende Komplexität in vielen Arbeitsprofilen, kombiniert mit einer wachsenden Notwendigkeit für bereichsübergreifende Tätigkeiten sowie unternehmensübergreifende Partner-Netzwerke.

Für den Bereich des Human Capital Management (HCM) lässt sich daraus eine zunehmende Bedeutung des kontinuierlichen bzw. lebenslangen Lernens und der damit verbundenen Ausbildungsmassnahmen projizieren. Die Digitalisierung bringt neue Qualifikationsanforderungen mit sich. Die Aufgabe des HCM liegt darin, die Mitarbeitenden bei der Aneignung der neuen Fähigkeiten und des Wissens zu unterstützen.

Hier kann auf eine der positiven Auswirkungen der Social Medias aufgebaut werden – nämlich die grössere Kommunikationsbereitschaft und Transparenz.

Dr. Andrea Müller

Grundlage:
Bonekamp, L. und Sure, M. (2015). Consequences of Industry 4.0 on Human Labour and Work Organisation. Journal of Business and Media Psychology. 6 (1), S. 33-40.


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