Alumna Saskia im Gespräch: Sprachliche Integration als Karriereweg

Ein Social-Media-Video brachte Saskia zum Studium Sprachliche Integration. Heute begleitet die Absolventin des ersten Jahrgangs Jugendliche mit Deutsch, Alltagsmathematik und kulturellen Themen in ein Leben in der Schweiz und zeigt, wie praxisnah der Studiengang auf den Beruf vorbereitet.

Autorin: Kyra Jetzer

Als Saskia die kaufmännische Lehre und die anschliessende BMS abgeschlossen hatte, wusste sie: Wirtschaft ist nicht ihr Weg. Beim Scrollen durch Instagram stiess sie zufällig auf ein Video vom izzymagazine, das in Kooperation mit dem Bachelorstudiengang Sprachliche Integration erstellt wurde. «Der Slogan, willst du mit Sprache die Welt verändern, hat mich sofort angesprochen», erinnert sie sich. Von da an war für sie klar, dass sie ihre Zukunft in der Migrationsarbeit sieht.

Studienzeit mit Aha-Momenten

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr das Arabisch aus dem ersten Studienjahr. «Die Teilnehmenden freuen sich und fühlen sich abgeholt, wenn ich auch nur ein paar Sätze auf Arabisch mit ihnen spreche.» Später entschied sie sich für den Schwerpunkt Bildungsmanagement: Eine Projektarbeit über Afghanistan mit der Beleuchtung von Push- und Pull-Faktoren half ihr, die Hintergründe von Migration besser zu verstehen – ein Verständnis, das sie bis heute im Alltag nutzt.

Am meisten geprägt hat sie jedoch das Praktikumssemester. Auch wenn der Reiz für ein Austauschsemester gross war, entschied sich Saskia bewusst dafür, in der Schweiz zu bleiben, und bewarb sich an ihrer ehemaligen Berufswahlschule. Dort stiess ihr Engagement auf offene Ohren und führte direkt zum Berufseinstieg. «Das Praxissemester war mein Türöffner. Ich konnte Fuss fassen und eine Stelle entwickeln, die es vorher so gar nicht gab», erzählt sie.

Alltag im Klassenzimmer

Heute unterrichtet Saskia Jugendliche in einem Brückenangebot. Neben elf Lektionen Deutsch als Zweitsprache stehen auch Alltagsmathematik, Kultur und Coaching auf dem Stundenplan. Ihr Ziel ist klar: Die Jugendlichen sollen Selbstvertrauen gewinnen und in der Schweiz ihren Platz finden – idealerweise mit einer Lehrstelle im darauffolgenden Jahr.

Dabei versteht sich Saskia nicht nur als Lehrperson, sondern auch als Begleitperson. «Die Beziehung zu den Jugendlichen ist entscheidend», betont sie. Gleichzeitig kennt sie auch die Herausforderungen: traumatische Erfahrungen der Lernenden, private Anliegen oder sprachliche Hürden im Kontakt mit Institutionen und Behörden.

Warum Sprachliche Integration zählt

Für Saskia ist klar: Der Studiengang lohnt sich. «Deutsch als Zweitsprache ist nicht einfach Deutschunterricht. Es braucht kulturelles Verständnis, um Menschen wirklich abzuholen.» Wer sich für Migration, Bildung und Sprache interessiert, findet hier das passende Fundament. Ihr Tipp an Studierende: «Im Praktikum ausprobieren, Kontakte knüpfen und einfach mal nachfragen. Oft entstehen dadurch Möglichkeiten, die man vorher nicht gesehen hat.»


Blogbeiträge zu den Praxismodulen:


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert