Technischer Fortschritt in der Gesundheitsversorgung – Welche hilfreichen Technologien für das selbständige Wohnen im Alter gibt es?

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Von Cécile Grobet

Es gibt bereits viele Technologien, die unsere Gesundheit verbessern sollen und laufend werden neue entwickelt. Sie helfen uns bei der Überwachung oder Therapie einer Erkrankung, unterstützen uns bei der Bewältigung des Alltags und ermöglichen beispielsweise, im Alter möglichst lange selbständig, selbstbestimmt und unabhängig zu Hause zu leben. Für letzteres ist es entscheidend, dass die Zielgruppe über die verschiedenen Technologien Bescheid weiss. Wie kann dies sichergestellt werden? Dieser Frage geht das ZHAW-Kompetenzzentrum für Technologien in der Gesundheitsversorgung, kurz GEKONT, nach und möchte mit der Zielgruppe in den Dialog treten.

Befragungen haben ergeben, dass ältere Menschen so lange wie möglich in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus bleiben möchten [1]. Hier kommt das Konzept «Ageing in Place» zum Zuge [2]. Die Grundidee ist, dass ältere Menschen selbständig in ihrer gewohnten Wohnung und Wohnumgebung verbleiben können. Haushalts- und Gesundheitstechnologien helfen ihnen, den Alltag angenehm und sicher bewältigen zu können. Um dies zu erreichen, ist es zentral, dass die Zielgruppe über die Technologien informiert ist.

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Welche Technologien für das selbständige Wohnen gibt es?

Elektronische Tablettendosen, elektrische Aufstehhilfen für die Toilettenbenutzung, automatische Glasöffner, intelligente Notknöpfe. Dies sind einige Beispiele von Technologien, welche älteren Menschen den Alltag erleichtern und dazu beitragen können, dass sie länger in ihrem vertrauten Zuhause leben können. Welche weiteren hilfreichen Technologien gibt es und wie und wo findet die Zielgruppe diese? Welche Informationen sind nötig, damit sich ältere Menschen für eine geeignete Technologie entscheiden können?

Workshop mit der Zielgruppe

Um diesen wichtigen Fragen nachzugehen, möchten wir vom Kompetenzzentrum GEKONT mit der Zielgruppe in den Dialog treten und veranstalten einen Workshop (Details siehe Box). Wir suchen Seniorinnen und Senioren, welche bereits Technologien für ein selbstbestimmtes Wohnen zu Hause nutzen oder sich dafür interessieren, deren Angehörige sowie Fachpersonen, welche mit älteren Personen arbeiten (z.B. Spitex, Sozialorganisationen, Fachverbände). Im Workshop holen wir die Bedürfnisse der Zielgruppe ab und erarbeiten mit ihnen gemeinsam ein Produkt, welches die Informationen für neue Technologien im Bereich des Wohnens im Alter bündelt. Damit möchten wir eine bedürfnisorientierte Lösung entwickeln.

Was ist GEKONT?

GEKONT ist ein Netzwerk der ZHAW, das Expertinnen und Experten für Technologien im Gesundheitswesen zusammenbringt. Es vereint Fach- und Forschungsexpertise der ZHAW in einem Kompetenzzentrum, baut Partnerschaften mit externen Stakeholdern auf und schafft damit einen Nutzen für die Gesundheitsversorgung. Fachpersonen aus den verschiedenen Departementen der ZHAW bilden die Kerngruppe von GEKONT und sorgen dafür, dass die Wege kurz sind und der Einbezug der verschiedenen Disziplinen leichtfällt.

Was macht GEKONT?

GEKONT bearbeitet Fragestellungen von Auftraggebenden aus der Praxis oder der ZHAW umfassend, indem es die verschiedenen Perspektiven und Kompetenzen des Ingenieurs, der Gesundheitsfachperson, der Ökonomin bis hin zur Kommunikationsexpertin in der interdisziplinären Zusammenarbeit vereint. GEKONT bietet externen Partnern, seien das Hersteller von Technologien, Gesundheitseinrichtungen oder Betroffenenorganisationen, aber auch ZHAW-Forschenden eine Anlaufstelle, um Zugang zu allen Kompetenzen, welche die ZHAW abdecken kann, zu erhalten. So können wir sicherstellen, dass Projekte ganzheitlich und praxisnah bearbeitet werden, Entwickler:innen, Anbietende und End-Nutzende miteinbezogen sind und daraus marktfähige Technologien entstehen, die bei der Zielgruppe ankommen. Wir evaluieren Technologien in Bezug auf ihre Nutzerfreundlichkeit, klinische Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit sowie auf die technischen und regulatorischen Anforderungen und erarbeiten gemeinsam mit den Auftraggebenden auch die strategische Kommunikation für die Technologie an die Nutzergruppen. Verschiedene Workshops, Unterstützung von Projektanträgen, Kooperationen mit der Industrie und Vernetzungen sind bisherige Ergebnisse der Arbeit von GEKONT.

Workshop mit der Zielgruppe zu neuen Technologien für das Wohnen im Alter
WER:   Seniorinnen und Senioren, welche bereits Technologien für ein selbstbestimmtes Wohnen zu Hause nutzen oder sich dafür interessieren; Angehörige; Fachpersonen, welche mit älteren Personen arbeiten (z.B. Spitex, Sozialorganisationen, Fachverbände)
WANN:    20.6.2023 von 13:30 – 17 Uhr. Anschliessendes gemütliches Ausklingen bei einem Apéro riche
WO:          ZHAW, Gebäude SN, Gertrudstrasse 8, 8400 Winterthur
SPESEN:   SBB-Gutschein im Wert von 30 Franken pro Person
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen bis am 30. Mai 2023 unter gekont@zhaw.ch.

Cécile Grobet ist stv. Leitung des Teams HTA und gesundheitsökonomische Evaluationen.

Quellen

[1] Höpflinger, F; Hugentobler, V, Spini, D. Wohnen in den späten Lebensjahren. Grundlagen und regionale Unterschiede. Age Report IV. Seismo, 2019.

[2] Höpflinger, F. «Leben im Alter – aktuelle Feststellungen und zentrale Entwicklungen». Programm Socius, April 2020.


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