Evaluation oncosuisse-Initiative: Zusammenarbeit mit den Studierenden im Modul «Projects in Healthcare»

Quelle: Adobe Stock

Von Mélanie Stamm

Im Modul «Projects in Healthcare» können Studierende im zweiten Jahr des Masterstudiengangs Business Administration im Major Health Economics and Healthcare Management der ZHAW in Projekten des WIG mitarbeiten und dadurch Einblicke in unsere Arbeit erhalten. Eines dieser Projekte befasste sich mit der Evaluation einer Initiative, die sich der Sicherstellung des Zugangs zu Krebsmedikamenten in der Schweiz widmete.

Jedes Herbstsemester schreiben die verschiedenen Teams des WIG Projekte aus, in denen die Masterstudierenden das Projektteam bei der Arbeit unterstützen können. Es kann sich dabei um traditionelle Projekte (wie Mitarbeit bei HTAs oder anderer Auftragsforschung) handeln, oder auch etwas ungewohntere Themen oder Projektarten umfassen. In die letztere Kategorie fällt auch die Evaluation der oncosuisse-Initiative «Zugang zu Krebsmedikamenten», welche ich gemeinsam mit Simon Wieser durchgeführt habe.

Die Initiative war ein Projekt der oncosuisse, einer Dachgesellschaft von acht Schweizer Krebsorganisationen, und verfolgte das Ziel herauszufinden, mit welchen konkreten Projekten der Zugang zu Krebsmedikamenten für alle Patienten und Patientinnen in der Schweiz sichergestellt werden kann. Anhand der Methodik der Gouvernementalen Lernspirale [1] wurden gemeinsam mit Stakeholdern mögliche Massnahmen definiert, welche danach in Gruppen weiter erarbeitet und teilweise auch bereits umgesetzt wurden. Insgesamt fanden dazu vier Workshops statt, die über 80 Personen unterschiedlichsten Hintergrundes zusammenbrachten. Die Initiative wurde im November 2019 gestartet und am 12. Dezember 2022 mit dem fünften und letzten Workshop offiziell beendet, während die Massnahmen durch die Stakeholder weitergeführt werden.

Im Herbstsemester 2021 wurden das erste Mal zwei Gruppen von jeweils zwei Studierenden in das Projekt miteinbezogen. Sie führten eine Literaturrecherche zum Zulassungsprozess von neuen Medikamenten in der Schweiz durch und erarbeiteten eine Übersichtsgrafik des komplexen Prozesses. Die Grafik erlaubte dem Projektteam, die verschiedenen Massnahmen der oncosuisse-Initiative den unterschiedlichen Etappen des Zulassungsprozesses zuzuordnen und besser zu verstehen. Zusätzlich wurde ein Interview mit einem oncosuisse-Mitarbeitenden geführt, um die Hintergründe und Ziele der einzelnen Massnahmen noch besser zu verstehen.

Im Frühjahr 2022 wurde – dieses Mal ohne Studierende – gemeinsam mit dem Auftraggeber der Umfang und das Design der Evaluation festgelegt. Da die Initiative bis Ende 2022 laufen sollte war klar, dass im Herbst 2022 erneut die Möglichkeit der Einbindung von Studierenden bestehen würde. Bis zu Beginn des Herbstsemesters wurde eine Online-Umfrage designt und programmiert, die an alle Teilnehmenden der oncosuisse-Workshops verschickt wurde.

Auf das Herbstsemester 2022 wurden erneut zwei Gruppen mit nun jeweils drei Studierenden des Moduls «Projects in Healthcare» in das Projekt eingebunden. Eine Gruppe war dafür zuständig, die Daten aus der Online-Befragung auszuwerten und für die Abschlusspräsentation der Evaluation graphisch aufzubereiten. Ein kurzer Bericht schloss diese Arbeit ab. Die andere Gruppe half mit, den Leitfaden für vertiefende Interviews zu entwickeln, war bei den Interviews anwesend und protokollierte diese. Auch diese Gruppe verfasste einen Abschlussbericht mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse.

Die Ergebnisse aller vier studentischer Arbeiten flossen dann in den Abschluss der Evaluation mit ein. Die Resultate der Evaluation wurden mit dem Organisations-Team der Initiative besprochen und am 12. Dezember im Rahmen des letzten Workshops der oncosuisse-Initiative den verschiedenen Stakeholdern präsentiert. Die Studierenden konnten durch ihre Mitarbeit einen Einblick gewinnen, wie das Projekt von uns geplant und bearbeitet wurde, und wesentlich zum Erfolg des Projekts beitragen. Wir freuen uns bereits auf die nächste Gruppe motivierter Studierender, die uns im kommenden Herbstsemester in einem neuen Projekt unterstützen wird!

Mélanie Stamm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitsökonomische Forschung am WIG.

[1] Blindenbacher, Raoul; Nashat, Bidjan. 2010. The Black Box of Governmental Learning : The Learning Spiral – A Concept to Organize Learning in Governments. World Bank. © World Bank. https://openknowledge.worldbank.org/handle/10986/2474 License: CC BY 3.0 IGO.


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