Perspektivenwechsel in der Weiterbildung

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Von Yamilée Schwitter

Warum würden Sie eine Weiterbildung besuchen? Unsere Weiterbildungsteilnehmenden geben oftmals die folgenden Antworten: «Es verbessert die Aufstiegschancen und ermöglicht die Karriereleiter aufzusteigen sowie allenfalls eine Führungsposition einzunehmen. Eigene berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten können aufgefrischt, erweitert oder vertieft werden. Es bietet die Möglichkeit, sich ein Netzwerk mit anderen Professionals aufzubauen. Auch auf persönlicher Ebene findet oft eine Weiterentwicklung statt. Eine Weiterbildung hilft, Aufgaben im Berufsalltag besser zu verstehen und zu erledigen. Dank des erworbenen Wissens können neue Aufgaben übernommen werden und man ist damit flexibler im Unternehmen einsetzbar.»
Es ist heute unbestritten, dass eine kontinuierliche Fortbildung unverzichtbarer Bestandteil des Berufslebens ist – dies gilt auch für Arbeitnehmende einer Hochschule, die selbst Weiterbildungen anbieten.

Kompetenzgewinne auf beiden Seiten

Eine gezielte und bedarfsgerechte Weiterbildung ist für beide Seiten gewinnbringend: Fachkräfte erhöhen ihre Kompetenzen und ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt, während die Unternehmen vom umfassenderen Wissen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden profitieren.

Das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie hat sich als Kompetenzzentrum mit mehreren Teams in verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten spezialisiert. Damit wurde ein ganzheitliches Angebot geschaffen, das den Erwerb von Kompetenzen ermöglicht, welche im Gesundheitswesen gefragt sind: in Themenbereichen wie «betriebswirtschaftlich-organisatorisch, systemisch-gesellschaftlich, methodisch-evidenzbasiert, sowie medizinisch für Nicht-Mediziner».

Als Anbieter von Weiterbildungen wird diese «per se» auch bei unseren Mitarbeitenden grossgeschrieben. Mehr als die Hälfte unserer Mitarbeitenden am Institut haben mindestens einen unserer Weiterbildungslehrgänge selbst besucht. Die interdisziplinären Teams profitieren von den vertieften Einblicken in andere Themenbereiche. Diese Horizonterweiterung bereichert die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten und den Austausch mit Health Professionals. Inhalte aus einer anderen Optik zu sehen, Schnittstellen zu erkennen und auch einmal «out of the box» zu denken, schafft Kreativität in der täglichen Arbeit und verhilft zu neuen Innovationen. 

Weiterbildung aus einem anderen Blickwinkel betrachten

Durch die persönliche Teilnahme an eigenen Lehrgängen wird ein Perspektivenwechsel nicht nur antizipiert, sondern gelebt. Anstatt hinter dem Rednerpult einmal davor zu sitzen – das macht einen gewichtigen Unterschied! Als Dozierende bzw. Studienleitung möchten wir unseren Leistungsauftrag auf hohem Niveau erfüllen. Dazu gehört die Berücksichtigung der zentralen Bedürfnisse der Kursteilnehmenden. Die eigenen Weiterbildungen zu besuchen, bietet die Gelegenheit, sich als Gleichgesinnte mit unseren Weiterbildungsteilnehmenden auszutauschen, auch wenn wir dennoch zwei Hüte tragen. Dieser Perspektivenwechsel vergrössert das Verständnis für unsere Studierenden und ermöglicht unsere Lehrgänge noch besser und auf eine andere Art und Weise kennenzulernen. Weiterbildungsangebote können gezielt gegenseitig aufeinander abgestimmt, ergänzt und optimiert werden.

Eine Frage der Qualität

Nebst den üblichen, oben genannten Zielen, wie persönliche Weiterentwicklung, Networking und Mehrwertsteigerung auf beiden Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – steht beim Besuch eigener Lehrgänge ein weiterer wesentlicher Faktor im Vordergrund: Die Qualitätsoptimierung. Wir können unsere «Produkte» kritisch hinterfragen, bewerten und optimieren. Mit dem Ziel, auch zukünftig adressatengerechte, bedürfnisorientierte sowie gut aufeinander abgestimmte Weiterbildungen anzubieten.

Yamilée Schwitter ist MAS Studienleitung am WIG.


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