“Real-world evidence”: Ganz oben in den TOP 10 Trends

Quelle: Colourbox

Von Prof. Dr. Klaus Eichler

Die neue Liste mit den TOP 10 Trends in Gesundheitsökonomie und Outcome Research ist veröffentlicht: «Real-World Evidence» rangiert 2020 in der Liste als Top-Thema ganz oben.

Wer stellt die «TOP 10 HEOR TRENDS» zusammen?

Die ISPOR (International Society for Pharmacoeconomics and Outcomes Research) erstellt jährlich eine Liste mit den Top 10 HEOR Trends HEOR: Health Economics and Outcomes Research. Dazu wird eine ISPOR-Mitgliederbefragung durchgeführt und weltweit können Entscheidungsträger im Gesundheitswesen ein Ranking unter den für sie wichtigen Themen in diesem Bereich abgeben. Aus diesen Bewertungen wird die finale Liste durch die ISPOR erstellt.

Und hier die «2020 TOP 10 HEOR TRENDS»

Rank Trend
1 Real-World Evidence
2 Drug Pricing
3 Novel Curative Therapies
4 Overall Healthcare Spending
5 Universal Health Coverage – Access and Equity
6 Value-based Alternative Payment Models
7 Price Transparency
8 Digital Technologies
9 Aging Population
10 Precision Medicine

Was bedeutet das für die Versorgungsforschung?

Real-World Evidence wurde von den ISPOR-Mitgliedern als TOP 1 Thema eingestuft. In der Versorgungsforschung werden real-world-Daten verwendet. Routinedaten haben den Vorteil, dass sie die Versorgung unter Alltagsbedingungen abbilden (z.B. Daten aus elektronischen Krankenakten; Daten von Kranken- und Unfallversicherern; Routinedaten für landesweite Statistiken im Gesundheitswesen). Dieser Blick auf die Routineversorgung ist mit Daten aus klassischen klinischen Studien mit ihren kontrollierten Settings nur begrenzt möglich. Das TOP 1 Ranking von Routinedaten unterstreicht somit die herausragende Bedeutung der Versorgungsforschung, damit gesellschaftlich hoch relevante Fragen zur Gesundheitsversorgung gelöst werden können.

Die Versorgungsforschung des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie leistet hier ihren Beitrag, indem sie Real-World Evidence generiert, besonders zum Zusammenhang zwischen Behandlungsqualität und Kosten. Einige Bespiele: (i) Lebensqualität und Kosten nach orthopädischen Operationen an der Schulter; (ii) Behandlungsqualität und Behandlungskosten eines Disease-Management-Programms für Diabetiker; (iii) Neue Wohnformen im Alter: Was bedeutet das für die Klienten und die Kosten? Solche Projekte aus der Versorgungsforschung sollen zu einem besseren Verständnis des Werts von Gesundheitsleistungen unter Alltagsbedingungen («Value of health care») beitragen.

Prof. Dr. Klaus Eichler ist Leiter der Fachstelle Versorgungsforschung am WIG.

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