Aktuelle gesundheitsökonomische Fragestellungen

Quelle: Olekcii Mach

Von Cassandra Waech

Interessieren Sie sich für die Folgen der TARMED-Anpassung durch den Bundesrat oder die Entwicklung der Pflegekosten? Oder möchten Sie Fehlanreize aufgrund unterschiedlicher Tarife und Finanzierungssysteme für ambulante und stationäre Behandlungen abschätzen können?

Die Weiterbildung am WIG orientiert sich an den Bedürfnissen der Praxis – aktuelle Herausforderungen bestimmen die Zielrichtung und die Unterrichtsinhalte.

Wie Praxisorientierung nicht nur graue Theorie bleibt

Folgender Case aus dem CAS Gesundheitsökonomie verdeutlicht dies:

Was sind die Folgen der erneuten TARMED-Anpassung für Ärzte, Patienten und Prämienzahler?

Dieser Fragestellung ging eine Gruppe von Teilnehmenden gezielt nach. Die erlernten theoretischen Konzepte und Inhalte aus dem Unterricht wurden mit der Praxis verbunden. Die gesamtschweizerisch einheitliche Tarifstruktur für die Abrechnung von ambulanten ärztlichen Leistungen (TARMED) ist aufgrund der Anpassung durch den Bundesrat auf Anfang 2018 ein hochaktuelles Thema.  Aufgrund der daher noch mageren Datenlage existierten kaum Studien und eine reine Literaturrecherche erschien der Gruppe wenig zweckmässig. Die Teilnehmenden suchten daher im unmittelbaren Berufsumfeld nach Daten und Antworten. Neben Literatur und aktuellen Medienberichten ergaben sich mittels eigenen Umfragen und Interviews mit Vertretern verschiedener Organisationen (BAG, Krankenversicherungen, Leistungserbringer, Patientenorganisationen) erste Erkenntnisse zum Thema.

Expertisen-Austausch zwischen Studierenden

Ihre Resultate stellte die Gruppe in einer gemeinsamen Abschlusspräsentation vor. Es wurden noch keine eindeutigen Antworten gefunden, bestimmte Tendenzen waren aber feststellbar, wie folgendes Zitat aus der Seminararbeit (Durchführung 2018) zeigt: «…so gehen Leistungserbringende von Umsatzeinbussen aus, während sich die Kostenentwicklung seitens Krankenversicherung seit Einführung des neuen Tarifs aber nur wenig veränderte. Die Gruppe vermutet deshalb eine Mengenausweitung sowie Optimierung der Abrechnungen. Angesichts der üblicherweise stark steigenden Kosten, wäre diese flachere Kostensteigung für die Prämienzahlenden bereits eine positive Nachricht».

Die anschliessende Diskussion profitierte von der interdisziplinären Zusammensetzung der Teilnehmenden in den Weiterbildungslehrgängen des WIG mit Meinungsvertreter/-innen aus allen Bereichen des Gesundheitswesens, was die Praxis widerspiegelt. Nicht nur der Erfahrungsaustausch ist möglich, sondern echtes Weitergeben von Expertisen unter den Teilnehmenden. Der CAS Gesundheitsökonomie vermittelt den Teilnehmenden eine ökonomische Denkweise und verbessert das Verständnis von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen im Gesundheitswesen.

Wollen Sie bei aktuellen Herausforderungen mitdiskutieren, um die Konsequenzen besser einschätzen zu können oder Ihre Handlungskompetenz zu steigern?Für die Durchführung 2019 gibt es noch freie Plätze.

Cassandra Waech ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und CAS-Leitung im Team Weiterbildung am WIG

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