Das WIG ist Teil des lernenden Gesundheitssystems

Von Michael Stucki

Die Idee eines lernenden Gesundheitswesens wird aktuell in einer nationalen Forschungsoffensive umgesetzt. Als eine von sieben Fachhochschulen und Universitäten ist die ZHAW am Projekt Swiss Learning Health System (SLHS) beteiligt. Simon Wieser und Michael Stucki vom WIG erarbeiten eine detaillierte «Landkarte» der Gesundheitskosten in der Schweiz und wollen damit einen Beitrag zur Analyse der steigenden Kosten liefern.

Die Gesundheitskosten sind in den vergangenen Jahren ständig angestiegen und zu einem bedeutenden Bestandteil der gesamten Wirtschaftsleitung geworden. Obwohl dieses Thema in Politik und Medien heiss diskutiert wird, tappen wir hinsichtlich Erklärung für diesen Kostenanstieg immer noch im Dunkeln. Die möglichen Gründe sind vielfältig und komplex, jeder Involvierte trägt dazu bei. Technologischer Fortschritt, falsche Anreize, steigender Wohlstand und demografische Veränderungen sind mögliche Kostentreiber. Mit dem Projekt des WIG soll eine wichtige Datenquelle geschaffen werden, die aufzeigt, für welche Krankheiten, Bevölkerungsgruppen und Leistungserbringer wie viel aufgewendet wird und wie diese Ausgaben finanziert werden. Die resultierende multidimensionale «Landkarte» der Schweizer Gesundheitsausgaben wird es erlauben, die Entwicklung dieser Ausgabenblöcke über die Zeit zu analysieren und in Kostentreiber zu zerlegen.

Mit seiner gesundheitsökonomischen Fragestellung gliedert sich unser Projekt gut in die interdisziplinäre Zusammensetzung des Swiss Learning Health System ein. Ziel des von swissuniversities finanzierten Projekts ist es, eine nationale Plattform für den Austausch zwischen Forschung, Politik und Praxis im Gesundheitswesen zu schaffen und die Versorgungsforschung in der Schweiz zu stärken. Aus der ZHAW ist nebst dem WIG das Institut für Physiotherapie des Departements Gesundheit beteiligt. Für jedes der 20 Forschungsprojekte wurde ein Promotionsstipendium vergeben. Die Ergebnisse aus allen Projekten sollen in Lernzyklen unter Beteiligung aller relevanten Akteure kontinuierlich in das System integriert werden und so zu wissenschaftsbasierter Praxis auf verschiedenen Stufen beitragen. Daten und Evidenz sollen in diesem Lernzyklus ständig genutzt werden, um weitere Evidenz zu erzeugen. Wichtige Bestandteile der Implementierung werden sogenannte Policy Briefs sein, welche für ein aktuelles Problem die wissenschaftliche Evidenz für entsprechende Anspruchsgruppen aufarbeiten und zusammenfassen sowie Handlungsempfehlungen abgeben.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://slhs.ch/en/

Michael Stucki ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachstelle Gesundheitsökonomische Forschung am WIG.

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