«Bin sehr froh, dass ich es gewagt habe»

Alexandra Erb hat Umweltingenieurwesen an der ZHAW studiert und setzt nun ihr Herzensprojekt in Sachen Umweltbildung um. Mittels Crowdfunding will sie ihr eigenes Kinderbuch herausgeben.

Alexandra Erb ist Umweltingenieurin und Kinderbuchautorin.

Wie bringt man Kindern so komplexe Themen wie den Klimawandel auf verständliche Weise näher?
Alexandra Erb: Als ich meine Geschichten geschrieben habe, musste ich stets die Balance finden. Einerseits haben wir mit dem Klimawandel eine furchterregende Situation, andererseits sollen die Kinder nicht verängstigt oder entmutigt werden. Im Gegenteil: Es geht mir darum, mit den Geschichten ihr Interesse zu wecken und sie zu aktivieren. So beinhaltet jede Geschichte auch einen Vorschlag, was kleine Weltretter:innen selber tun können.

Hast du dabei an bestimmte Kinder gedacht?
Ich spreche eine relativ breite Altersgruppe von 5 bis 10 Jahren an. Mein Bruder hat fünf Kinder, davon sind vier in diesem Alter. Auch einige Freunde haben Kinder. Das hat mir geholfen, die Welt mit Kinderaugen zu sehen und zu verstehen, welche Fragen Kinder in diesem Alter beschäftigen. Kinder im Primarschulalter können das Buch schon selbst lesen, die etwas jüngeren können das Buch zunächst mit den Eltern anschauen. Ganz wichtig, um bei den Kindern anzukommen, sind natürlich auch die Illustrationen.

Und die sind derzeit noch in Arbeit?
Richtig. Die Texte habe ich bereits vor zwei Jahren geschrieben. Nun habe ich eine Illustratorin gefunden, die dazu ansprechende Bilder zeichnet – dabei sind mir der Stil und die Gesamtwirkung äusserst wichtig. Denn ich habe als Autorin klare Bilder im Kopf, jedoch selbst leider keinerlei Talent als Zeichnerin. Um die Illustratorin zu beauftragen und das Buch zu drucken, habe ich ein Crowdfunding gestartet.

Du hast Umweltingenieurwesen an der ZHAW studiert. Wie viel Wissen aus dem Studium steckt in dem Buch?
Ohne mein Studium gäbe es das Projekt vermutlich gar nicht. Die Idee und auch einige Texte hatte ich zwar vorher bereits ausgearbeitet, weil ich persönlich leidenschaftlich gerne schreibe. Doch so richtig in Fahrt kam das Projekt dann mit dem Wahlmodul «Innovation Lab». In diesem Modul entwickeln Studierende während eines Semesters ihre eigenen Nachhaltigkeitsprojekte als Geschäftsmodell. Andere verfolgten beispielsweise Ideen wie Leder aus Pilzen herzustellen oder ein automatisch bewässertes Hochbeet zu konzipieren. Bei mir war es der Startschuss für das Projekt Kinderbuch. Ich habe versucht, mein Fachwissen in Kindergeschichten zu verpacken, eine Art Businessplan erstellt und mögliche Umsetzungs- und Vertriebspartner kontaktiert. Allerdings habe ich damals noch nicht gedacht, dass ich später mal ein Crowdfunding starte, um das Buch tatsächlich zu realisieren.

Was liess dich zögern?
Zunächst habe ich den Aufwand gescheut, das Projekt richtig aufzugleisen und dann auch dranzubleiben. Die Recherche und der Austausch mit Illustrator:innen und Druckereien hat viel Zeit gekostet. Vom nun laufenden Crowdfunding ganz zu schweigen. Aber jetzt bin ich sehr froh, dass ich es gewagt habe. Ich bin zwar noch nicht am Ziel angekommen, aber kann jetzt schon sagen, dass es mit einem Projekt wie diesem mehr zu gewinnen gibt als zu verlieren.

Wer sich eine Ausgabe von Alexandra Erbs Kinderbuch sichern möchte, kann sich hier am Crowdfunding beteiligen: https://wemakeit.com/projects/book-climate-adventure
Erste Einblicke in die Illustrationen gibt es auf ihrem Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/klima_abenteuer/

Interview: Matthias Kleefoot


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