Im Juni 2022 ist ein Projekt zur Entwicklung von branchenspezifischen Prototypen zur Unterstützung des Weiterbildungsberatungsangebotes für KMU-Leitende gestartet. Das Projekt wird vom SBFI finanziert. Umgesetzt wird es von der School of Management and Law ZHAW und emplution in enger Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden JardinSuisse und TREUHAND|SUISSE sowie sieben weiteren Verbundpartnern.
Im Herbst 2022 wurden die ersten Zwischenergebnisse zu Herausforderungen und Unterstützungsbedarf im Weiterbildungscoaching nach 70 geführten Interviews mit KMU-Leitenden und Mitarbeitenden formuliert. Daran anschliessend wurde nun im Dezember 2022 eine breit angelegte Online-Befragung durchgeführt, um zu präzisieren, welche Art von Unterstützung für die KMUs hilfreich sein könnte. Mit rund 350 KMU-Leitenden nahmen erfreulich viele Personen an der Umfrage teil.
Orientierung im Weiterbildungsdschungel
Die KMU-Leitenden berichten, einerseits alle Informationen zu haben, um über Weiterbildungen entscheiden zu können, andererseits äussern sie ein klares Informationsbedürfnis. Dies verdichtet Erkenntnisse aus den Interviews, dass es bei beiden Verbänden durch die Vielzahl der Angebote an Übersichtlichkeit mangelt, trotz vorhandener Online-Portale.
Unterschiedliche Relevanz von Medien und Zertifikaten
Bei beiden Branchen stösst eine Beratungshotline als mögliche Unterstützung auf wenig Resonanz. Hinsichtlich weiterer Unterstützungsformate zeigt sich in der Treuhandbranche die Bedeutung von Online-Formaten. Für die Grüne Branche ist bei der Entscheidung für eine Weiterbildung ein einfacher Anmeldeprozess ein wichtiges Bedürfnis. Da Weiterbildungen für die Mitgliedschaft bei TREUHAND|SUISSE nachgewiesen werden müssen, nehmen Zertifikate in diesem Bereich eine wichtige Rolle ein.
Fachkräftemangel als übergeordnete Herausforderung
Neben den vorgenannten Herausforderungen und Unterschiedlichkeiten erscheint Weiterbildung als eine gelebte Praxis, die einen etablierten Platz in den KMUs hat. Was die Betriebe beider Berufsverbände vielmehr beschäftigt, sind übergeordnete Themen: Allem voran stehen dabei der Fachkräftemangel und die Attraktivität der Berufe.
Nutzen von Weiterbildung durch besseren Transfer vergrössern
In Bezug auf den Transfer von Weiterbildungen wird noch Potential gesehen. Mitarbeiter:innen könnten ihr erworbenes Wissen noch stärker innerhalb des Betriebes teilen. Die KMU-Leitenden möchten mehr darüber wissen, wie sie das erworbene Wissen im Alltag integrieren können, und wünschen sich auch von den Weiterbildungsanbietern einen stärkeren Fokus auf die Anwendung.
Das Projekt wird im nächsten Schritt (Phase 2) konkrete Lösungen für die identifizierten Herausforderungen in der Weiterbildung entwickeln. Diese werden in Feedback-Schleifen mit den potentiellen Nutzer:innen auf deren Wirkungsgrad getestet. Der Abschluss des Projektes ist Ende August 2023 geplant.
Kontakt und weitere Information
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Projektverantwortlichen bei emplution Jonas Probst (jonas@emplution.com) oder der ZHAW School of Management and Law Dr. Marius Gerber (geru@zhaw.ch).