Lohngleichheit: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit!

Prof. Dr. Peter Meyer, der leider zu früh verstorbene Gründer des Zentrums für Human Capital Management, hat sich mit dieser Forderung kritisch auseinandergesetzt. Weshalb? Und was schlägt er vor, um die Forderung wirklich zu erfüllen?

Die Definition «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» ist zwar nobel und erstrebenswert. Wie aber lässt sich dieser Grundsatz in der Praxis umsetzen? Die Antwort des Bundes ist LOGIB [1] – das Analyseinstrument des eidg. Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann. Die Realität in der Praxis ist jedoch komplexer, als LOGIB in der Lage ist, sie abzubilden.

Von wissenschaftlicher Seite und der Wirtschaft gibt es deshalb auch Kritik an der Methodik des BfS [2]. Das zeigt auch eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie der Universität St. Gallen [3] auf. Der Hauptvorwurf: Methodische Mängel in der Erhebung und Auswertung der Daten. Zu den prominenten Kritikern gehörte auch Prof. Dr. Peter Meyer.

Weshalb ist die Umsetzung mit LOGIB umstritten?

Das Problem liegt in den allermeisten Fällen darin, dass LOGIB eigene Bewertungskriterien anwendet, die von jenen der Funktionsbewertung der Unternehmen abweichen [4]. Deshalb kann auch dort Diskriminierung angezeigt werden, wo gar keine vorhanden ist. Die Lohnungleichheit kommt aufgrund der von LOGIB ignorierten Kriterien zustande! Noch schwieriger ist es für Unternehmen, die gar keine systematische Funktionsbewertungsmethodik haben. Ihnen droht die Gefahr, gar nicht in der Lage zu sein, LOGIB systematisch und korrekt mit Daten zu befüllen.

Was ist zu tun, um LOGIB korrekt anzuwenden?

Zum einen braucht eine Organisation ein faires, transparentes Funktionsbewertungssystem, das in seinen Bewertungskriterien objektiv ist. Zusätzlich braucht es faire und geschlechterneutrale Regeln, die bei der individuellen Lohnfindung, also bei der Positionierung innerhalb von Lohnbändern oder Lohnklassen, angewandt werden. Mit diesen zwei Mechanismen kann eine Organisation sicherstellen, dass sie nicht diskriminiert. Das ZHCM hat in Zusammenarbeit mit der Human Capital Academy und Prof. Dr. Peter Meyer ein solches System als Forschungsprojekt entwickelt. Kernstück ist die Funktionsbewertungsmethodik «value grading», die wissenschaftlich validiert ist und inzwischen von namhaften Unternehmen angewandt wird.

Prof. Dr. Peter Meyer und die Human Capital Academy haben zusätzlich eine Lösung ausgearbeitet, die ihr Funktionsbewertungssystem «value grading» in die Kategorien und Taxonomien von LOGIB übersetzt und somit die Analyse präzise und effizient durchführen kann. Diese Weiterentwicklung nennt sich «value grading adapt» und ist für alle Organisationen geeignet, die ein modernes state-of-the-art Lohnmodell möchten, das gleichzeitig auch die Lohngleichheit nach LOGIB berücksichtigt.

Weitere Informationen können bei Mexhit Ademi, Partner der Human Capital Academy, bezogen werden (Kontakt).

Mit diesem Ansatz hat Peter Meyer einmal mehr nicht nur Kritik geübt, sondern auch konkrete Lösungen vorgeschlagen. Das Zentrum für Human Capital Management dankt Peter Meyer für seine hervorragende Arbeit und wird – ganz in seinem Sinne – die Entwicklungen im Themengebiet Human Capital Management auch weithin kritisch beobachten.

Mexhit Ademi, Human Capital Academy GmbH
Kuno Ledergerber, Zentrum für Human Capital Management


1 Eidgenössisches Büro für Gleichstellung von Mann und Frau (o.J.). Selbsttest-Tool: Logib. Abgerufen von https://www.ebg.admin.ch/ebg/de/home/dienstleistungen/selbsttest-tool–logib.html

2 Meyer, P. (2017). Lohndiskriminierung wird statistisch produziert. Human Capital Academy. Abgerufen von https://www.human-capital-academy.com/sites/default/files/lohndiskriminierung_wird_statistisch_produziert_1.pdf

3 Meyer, P. (2018). Lohngleichheitsprobleme lassen sich lösen – eine Anleitung. Organisator, 2018(11), S. 36-37. Abgerufen von https://www.human-capital-academy.com/sites/default/files/lohngleichheit_organisator_1118_0.pdf

4 Schmid, B. (2015). Löhne: Kritische Studie weggewischt. Schweiz am Wochenende. Abgerufen von https://www.schweizamwochenende.ch/wirtschaft/loehne-kritische-studie-weggewischt-131064613


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