ZHAW forscht zu 49+

Claudia Pölderl & Dr. Claudia Sidler-Brand

In einem interdisziplinären Team untersucht das ZHCM gemeinsam mit dem Zentrum für Sozialrecht sowie zwei Partnern aus der Praxis, der Neustarter Stiftung sowie der Zürcher Kantonalbank ZKB, Fragen rund um Arbeitsmodelle für ältere Mitarbeitende und deren rechtlichen Rahmenbedingungen.

Ersten Forschungserkenntnisse

Das Arbeitgeber-Angebot für Mitarbeitende 49+, was Arbeits- und insbesondere auch Pensionierungsmodelle anbelangt, ist sehr breit. HR bietet eine grosse Palette an Möglichkeiten, wie Bogenkarriere, Teilzeit, Sabbatical etc. Das Angebot ist jedoch selten strategisch verankert, und die konkrete Umsetzung ist oftmals individuelle Verhandlungssache zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten. Des Weiteren sind die Motive des Angebotes unklar. Entspricht das Angebot einem Bedürfnis der Mitarbeitenden? Sind sie Folge von Sachzwängen, beispielsweise bei Umstrukturierungen? Ist die Absicht, ältere Mitarbeitende länger zu beschäftigen, oder sollen sie früher in Pension gehen? Zudem ist die Finanzierbarkeit der verschiedenen Modelle ist unklar, insbesondere wenn die Angebote auf breiter Basis in Anspruch genommen werden würden.

Was die juristische Forschung anbelangt, zeigen die Erkenntnisse aus der sozialen Sicherung, dass die sozialen Sicherungssysteme (Fokus: berufliche Vorsorge) finanzielle Anreize zum Ausschluss älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsmarkt setzen. Die politisch angestrebte Anreizneutralität fehlt derzeit. Diese Thematik wird in einem aktuellen Artikel des Tagesanzeigers aufgegriffen, zu der die Projektleitung befragt wurde.

Methodisches Vorgehen

Für das Projekt wurden die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Neustarter-Stiftung als Kooperationspartner gewonnen, was es erlaubte, die ursprünglich geplanten Befragungen in ausgewählten Unternehmen im Bankenbereich auf weitere Branchen auszudehnen. Es wurden rund 300 Personalverantwortliche in einer Online-Umfrage befragt und die Ergebnisse mit älteren Arbeitnehmern und Führungskräften in 21 explorativen Interviews sowie in einer Veranstaltung im Format eines World Café gespiegelt. Parallel dazu wurden Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) analysiert und ausgewertet. 

Für Fragen steht Ihnen Projektleiterin Dr. Claudia Sidler-Brand gerne zur Verfügung.


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