Gedanken zum 1. Mai – Gig Economy

Gig Economy

Prof. Dr. Andrea Müller

@Relevanz: “Gig-Economy“ bzw. „Clickworking“ bieten neue Gestaltungsmöglichkeiten – gerade auch für die Fach- und Führungskräfte 40/45/50+, stehen im Moment aber erst in der Anfangsphase. Verschiedene Intermediäre und Plattformen versuchen sich zu positionieren mit steigender Relevanz. Insbesondere, da Unternehmen Mitarbeitende immer noch vorrangig als Kostenfaktor sehen und Effizienz-/ Kosteneinsparungsmassnahmen noch immer häufig über Personalentlassungen durchgeführt werden. Die Mitarbeitenden sind dadurch gezwungen sich flexibler im Arbeitsmarkt zu bewegen. Die klassischen Karrierewege werden immer untypischer.

@Chancen: Arbeitnehmende können ihre berufliche Karriere und Arbeitsmarktfähigkeit aktiv eigenverantwortlich gestalten. So können sie beispielsweise durch mehrere Tätigkeiten auch unterschiedliche Interessen abdecken und langfristig motiviert arbeiten (das Thema „innere Kündigung“ fällt weg). Gleichzeitig ist es eine einfache Art eine Tätigkeit aufzunehmen. Lücken zwischen Anstellungsverhältnissen liessen sich leichter überbrücken.

@Risiken: Kritisch ist sicher das Thema „Entlohnung“ zu beobachten (ist es ein ergänzender Nebenjob und eignet es sich, um den Lebensunterhalt zu bestreiten) und, dass diese Beschäftigungsformen in der Regel nicht dem arbeitsrechtlichen Schutz unterliegen (Frage: Rückkehr zur Frühzeit der Industrialisierung?).

@Gewerkschaften: Sie können das Rad nicht zurückdrehen und müssten sich bemühen neue, zeitgemässe Unterstützungen zu finden, um flexiblen Beschäftigungsverhältnissen gerecht zu werden. Evtl. kann man dabei von Erfahrungen von Musikern oder Künstlern profitieren, für diese stellen sich identische Herausforderung nicht erst neu.

Auch Thema im Radio SRF: «Gig-Economy» statt festen Job – Mehr Flexibilität, aber weniger Sicherheit: https://m.srf.ch/news/wirtschaft/mehr-flexibilitaet-aber-weniger-sicherheit?ns_source=mobile&srg_sm_medium=wa?ns_source=mobile&srg_sm_medium=wa


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