Zurück an die Arbeit – wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden.
Mit diesem provokativen Titel eröffnet Lars Vollmer in seinem kürzlich erschienen Werk ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Arbeitstätigkeit, die uns wieder Freude macht und sich lohnt.
Zu Beginn steht die Beobachtung, dass in den Unternehmen zu wenig gearbeitet wird. Managementtools wie Mitarbeiter- und Zielgespräche, Reportings und Berichte oder Budgetverhandlungen halten die Mitarbeiter von der Arbeit ab. Sie zwingen sie dazu, Theater zu spielen. Das mache die Menschen krank, denn deren eigentlicher Wunsch ist es, produktiv zu sein und etwas Sinnvolles zu schaffen.
Arbeit ist immer Arbeit für andere
Wie dieses Dilemma zu lösen ist, dazu kommt Vollmer gegen Ende seines Buches. Die Kunst ist, das Unternehmen als Teamflow zu organisieren, und dem Gefühl von Echtheit zu folgen. Es ist notwendig, dass wir auf Zusammenarbeit angewiesen sind und uns gegenseitig brauchen, um Leistung zu erbringen. Dies erfordert viel Kommunikation, Ehrlichkeit und die Fähigkeit, miteinander Konflikte auszutragen. Arbeit ist Arbeit für andere, und Wertschöpfung wird nie von Einzelnen alleine erzielt.
Lars Vollmer, Begründer von intrinsify.me, einem Thinktank für eine neue Arbeitswelt, nimmt in diesem anregend geschriebenen Buch kein Blatt vor den Mund – wenn auch manchmal an der Grenze zur Übertreibung. Auf jeden Fall ist es eine sehr pointierte Bestandsaufnahme der Zustände in vielen Unternehmen. Hoffnung und Anregung gibt der Abschluss: Arbeit kann wieder echter, theaterarmer werden. Reinlesen lohnt sich also.
Vollmer, Lars (2016): Zurück an die Arbeit. Wie aus Business-Theatern wieder echte Unternehmen werden. Linde Verlag: Wien.