Collage aus verschiedenen Etappen des ProjektsPlus. Eventfirma

ProjektPlus: Gegenwart und Zukunft einer Eventfirma beleuchten und Lösungen erarbeiten

Das ProjektPlus-Modul bietet im 4. Semester die Möglichkeit, an realen Projekten mitzuwirken oder ein eigenes Projekt einzureichen. Diese Chance nutzte ich, um mich intensiv mit der Weiterentwicklung und der Zukunftsgestaltung einer Eventfirma auseinanderzusetzen. Mit dem Design Thinking Prozess erarbeitete ich in mehreren Phasen innovative Lösungen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage: Wie kann das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft gehen, und welche Schlüsselrolle kann ich dabei spielen?

Autorin: Leila Bieler, Studentin im Bachelor Kommunikation und Medien.  

Skizze des Design Thinking Prozesses.  Es ist ein non-linearer Prozess für nutzerzentrierte Problemlösungen. Es dient um den Arbeitskontext der Eventfirma zu verstehen.

Der Design Thinking Prozess ist ein non-linearer Prozess für nutzerzentrierte Problemlösungen. 
Credits: Interaction Design Foundation

Empathize-Phase: Den Arbeitskontext der Eventfirma verstehen

Im ersten Schritt des Design Thinking Prozesses, der Empathize-Phase, wurde der Arbeitskontext des Unternehmens analysiert. In dieser Phase geht es darum, einen guten Überblick zum Thema und den dazugehörigen Schnittstellen zu erhalten. 

Die Firma produziert und konzipiert hauptsächlich internationale Kongresse und Konferenzen. Im ProjektPlus Agenturmeeting vor Ort im MediaLab nutzten wir das Wissen und die Erfahrungen der anderen Studierenden, um verschiedene Perspektiven auf das Thema zu erhalten. Gemeinsam nutzten wir ein Szenario-Map eines Messegeländes, um herauszufinden, in welchen Bereichen das Unternehmen derzeit aktiv ist, wo es zukünftig noch involviert sein könnte und welche Anforderungen die verschiedenen Stakeholder haben.

Bild einer Wandtafel mit dem Szenario-Mapping, welche die verschiedenen Stakeholder und ihre Bedürfnisse im Messegelände erkennen. Gedacht für die Eventfirma

Mit dem Szenario-Mapping die verschiedenen Stakeholder und ihre Bedürfnisse im Messegelände erkennen.

Stakeholderanalyse und eigene Rolle erkennen

Nach der Analyse der verschiedenen Stakeholder haben wir uns auch mit unserer eigenen Rolle in der Firma beschäftigt. Dazu nutzten wir die Stärkenanalyse-Methode «Strengths Finder» von Clifton Strengths. Das Bewusstsein über die eigenen Stärken hilft, die eigene Rolle im Unternehmen zu erkennen und optimal zu nutzen.

Abbildung des hypothetischen Modells. Mit dem erprobten Clifton Strengths-Finder können die eignen Stärken systematisch erkannt werden. Die Abbildung zeigt mit Farben, die eigenen Rolle in der Eventunternehmen.

Der Clifton Strengths Finder ist ein bewährtes Instrument zur systematischen Ermittlung der eigenen Stärken.

Define-Phase: Problemdefinition und Einfluss

In der anschliessenden Define-Phase des Prozesses liegt der Fokus auf der Definition des eruierten Problems und dessen Einfluss auf das Thema, die Stakeholder und Tätigkeitsfelder. In dieser Phase definierte ich mithilfe der Sweet-Spot-Analyse die Bereiche, in denen ich meine Stärken am effektivsten einsetzen kann – und auch, wo sie weniger effizient genutzt werden. So kam ich zur Erkenntnis, welche Aufgaben ich selbst machen möchte und welche ich besser delegieren sollte, um mir mehr Zeit für strategische Aufgaben zu schaffen. Als Resultat und Basis für den weiterführenden Prozess definierten wir im Coaching, die interne Kommunikation und Zusammenarbeit zu optimieren.

Ideate-Phase: Ideen sammeln

In der folgenden Ideate-Phase geht es darum, möglichst viele realistische sowie auch unrealistische Ideen zu sammeln. Im Coachinggespräch haben wir uns dann entschieden, die Idee zur Nutzung von Microsoft Teams als Kollaborationsinstrument im Unternehmen weiter zu verfolgen. In der weiteren Prototyping-Phase verfolgte ich zwei Ziele: Einerseits die Verbesserung der internen Kommunikation und die Verkürzung der Kommunikationswege, andererseits die Optimierung eines spezifischen Arbeitsprozesses, der bei Events wiederholt zum Einsatz kommt.

Kommunikationsstrukturen verbessern mit der Prototyping-Phase

Für den Prototyp wurde die Struktur der Kommunikationskanäle und Datenablage in Microsoft Teams aufgesetzt. Die Team-Struktur bündelt das Wissen an einem Ort und vereinfacht den Datenaustausch und die Aufgabenzuweisung.

Aufnahme des Bildschirms um die Kommunikationsstruktur besser zu verstehen. Prototype: Microsoft Teams Struktur aufgesetzt

Prototype: Microsoft Teams Struktur aufgesetzt

Aufnahme des Bildschirms als Visualisierungsbeispiel einer Kommunikationsstruktur für die Eventfirma

On-Site Fast Lane Prozess.

Die Teams-Struktur wurde bereits in zwei Events getestet. Der spezifische Foto-Arbeitsprozess, bei dem einige Mitglieder vor Ort und andere remote arbeiten, konnte dadurch wesentlich effizienter gestaltet werden. Nach dem ersten Event nahmen wir minimale Anpassungen vor. Die Testing-Phase hatte somit einen erfolgreichen Start, wir konnten Zeit einsparen und die allgemeine Projekthandhabung verläuft wesentlich strukturierter. 

Eine einzigartige Lernerfahrung

Ich finde ProjektPlus einzigartig, weil man an realen Projekten arbeiten kann und immer so entscheidet, wie es für das Projekt am sinnvollsten ist. Das habe ich bisher in keinem Modul an der ZHAW erlebt, auch wenn es noch so praxisnah aufgebaut war. Durch die begleitete Arbeit am eigenen Projekt konnte ich unternehmerisches Denken und Handeln lernen und meine eigenen Stärken besser kennen und gezielt einsetzen, was nicht nur dem Projekt, sondern auch meiner persönlichen Entwicklung zugutekam.

Der Prozess hat mir gezeigt, wie iterativ der Design Thinking Prozess ist. Und mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, eine Kultur der Innovation und des offenen Austauschs im Unternehmen zu etablieren, um kontinuierlich Verbesserungen zu generieren. Die verschiedenen Methoden und die Denkweise des Design Thinking Prozesses motivieren mich, diese Herangehensweise auch bei anderen Fragestellungen und Ausgangssituationen gezielt einzusetzen. Die praktische Anwendung der Methoden hat mir darüber hinaus ein tieferes Verständnis dafür vermittelt, wie komplexe Problemstellungen strukturiert angegangen und kreative Lösungen erarbeitet werden können.

Fachlich wachsen und Soft Skills stärken

Insgesamt hat mir das ProjektPlus die Gelegenheit gegeben, nicht nur fachlich zu wachsen, sondern auch wertvolle Soft Skills wie Teamarbeit, Kommunikation und Selbstreflexion zu stärken. Diese umfassenden Erfahrungen haben meinen Blick auf Projektarbeit und Innovationsprozesse geprägt. Das ProjektPlus hat mir ermöglicht, mich mit Aufgaben und Fragen auseinanderzusetzen, für die im Tagesgeschäft des Unternehmens wenig Zeit bleibt.

Meine Empfehlung? ProjektPlus unbedingt auswählen

Wer schon lange ein eigenes Projekt umsetzen möchte, aber noch Skills, Unterstützung oder Zeit braucht, sollte sich unbedingt das Modul ProjektPlus im IAM MediaLab anschauen.


Jedes Semester findet das Modul ProjektPlus statt. Die Studierenden werden dabei von erfahrenen internen Coaches in der Umsetzung eines realen Kundenauftrags oder eines eigenen Projekts methodisch und im Prozess unterstützt. Im Fokus stehen dabei die selbstständige Umsetzung eines Kundenauftrags, die Kundenkommunikation sowie die Techniken des Projektmanagements und die kollaborative Zusammenarbeit im Team. 


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