Von der technischen Redakteurin zur Informationsarchitektin

Céline Simmen schloss 2021 den Bachelor Mehrsprachige Kommunikation mit der Vertiefung Fachkommunikation & Informationsdesign (damals Technische Kommunikation) erfolgreich ab. Nach ersten Erfahrungen als Technische Redakteurin entschied sich Céline schliesslich für einen Master an einer italienischen Uni – heute ist die ZHAW-Absolventin Informationsarchitektin. Was das ist, wie sich ihr Arbeitsalltag gestaltet und was ihr vom Studium noch in Erinnerung geblieben ist, erzählt sie im Interview.

Autorin: Kyra Jetzer

Céline, du bist Informationsarchitektin, das tönt spannend! Kannst du ein bisschen beschreiben, was eine Informationsarchitektin genau macht?

In meiner Funktion arbeite ich vor allem im Bereich Content Modeling und Content Strategy. Konkret führe ich die Architektur von Informationen so zusammen, dass jemand, der eine Anleitung / Dokumentation braucht, direkt sieht, wo was zu finden ist. Stichworte hierfür sind Usability, Findability, Searchability und Scanability – also die Benutzerfreundlichkeit, Auffindbarkeit und Lesbarkeit von Dokumentationen.

Zudem beschäftigen wir uns stark mit der Erstellung und Optimierung von Customer Journeys. Dabei greifen wir regelmässig auf KI zurück – einfach, weil unsere Zielgruppe im Bereich der Strahlentherapie arbeitet und wenig Zeit für Befragungen hat. Die erstellten Maps lassen wir anschliessend von Expert:innen aus dem Feld auf ihre Richtigkeit prüfen. So sehen wir, wo und wie die Personen mit unseren Anleitungen in Kontakt kommen und wo wir sie anpassen und optimieren können.

Was gefällt dir an deinem Beruf am besten?

Auf jedenfall die Kollaborationsmöglichkeiten. Als technische Redakteurin hatte ich vor allem mit der IT oder den Ingenieur:innen zu tun. Als Informationsarchitektin hingegen kann ich mit dem User Experience Team, dem Marketing, Risk-Management oder anderen Teams zusammenarbeiten und erhalte so viel mehr Impulse.

Welchen Herausforderungen begegnest du im Alltag und wie bewältigst du sie?

Die grösste Challenge besteht sicherlich darin, Antworten auf Fragen und Anliegen zu erhalten. Da wir eine internationale Firma sind, begleiten uns verschiedene Zeitzonen, die man vor allem bei der Planung von Meetings oder dem Mailverkehr spürt.

Welche Situationen aus dem Studium sind dir geblieben?

Die Kaffeepausen. 😊 Da gab es immer regen Austausch über alles Mögliche.

Welchen Tipp würdest du Berufseinsteiger:innen mit auf den Weg geben?

Einfach mal ausprobieren. Nur durch verschiedene Arbeitserfahrungen findet man heraus, was man in einem Job oder in einem Team sucht und braucht.

Weshalb hast du dich damals für den Bachelor «Mehrsprachige Kommunikation» entschieden?

Ursprünglich wollte ich unbedingt Dolmetscherin werden und mit Sprachen arbeiten. Während des Studiums hat sich dann herauskristallisiert, dass das Dolmetschen doch nicht ganz zu meinen Bedürfnissen passt, weshalb ich mich schliesslich für die Fachkommunikation & Informationsdesign (damals Technische Kommunikation) entschied.


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